2012-07 Murder Mystery, Cute 'n Cuddly
27.07.2012
Irgendwie scheint es, dass ich in den letzten Monaten
super beschaeftigt war... Hier nun ein update.
Ich glaube ich hatte das hier noch nicht erwaehnt. Im
Maerz 2012 diesen Jahres habe ich endlich mein Visa bestaetigt bekommen. Nach
einer Wartezeit von 2 Jahren, bekomme ich dann naechstes Jahr im July 2013
meine permanente Aufenthaltsgenehmigung. Hat alles super geklappt...
Im April 2012 sind Johan und ich dann ueber Ostern mit
einem befreundeten Paerchen Zelten gefahren. Nach wochenlanger Planung und
Vorbereitung, fuhren Sam und Sarantos bereits Mittwoch zum Campingplatz nach
Yorke Peninsula
zum Innes Nationalpark. Trotz Planung, stellten sie dann fest, dass 'Toilette'
im Reiseratgeber viele Bedeutungen haben kann. Wir hatten zwei Toiletten zur Verfuegung,
beide jedoch Plumsklos. Fuer Sam und mir war das kein Problem. Wir beide
kannten Plumsklos, da wir damit aufgewachsen sind. Doch wer haette gedacht,
dass Sarantos (von Afrika) und Johan (von Asien) noch nie auf einem gesessen
hatten. Beide Toiletten stehen 'Ruecken an Ruecken'. Ein Schild warnt, die
Deckel geschlossen zu halten, da sonst ein Zog entsteht. Da Maenner ja immer
mit 'offenen' Beinen dasitzen machte Sarantos dann sofort die erste schlechte
Erfahrung. Papier das er ins Loch warf, kam sofort wieder heraus geflogen...
lol Von da an, machten wir taeglich einen 'Toiletten'-Trip mit dem Wagen zum
10minuten entfernten Informationszentrum...
Wir folgten dann Donnerstag Abend nach der Arbeit. Es war
super windig und recht kuehl. Johan hatte Probleme mit dem Wind auf der
Fahrbahn, der den Wagen hin und her drueckte und teilweise so viel Sand
aufwuehlte, sodass die Sicht nur wenige Meter reichte. Als wir den Campingplatz
sicher erreichten, hatten sie unser Zelt gerade fertig aufgebaut. Der Wind liess
nun nach und wir machten uns daran, die Zelte auszufegen. Der Campingplatz ist
in einem Naturschutzgebiet, dass vor hunderten von Jahren ein Abbaugebiet fuer
Gips war - wovon hier noch viel zu finden ist. Somit bliess der Wind den
Gipsstaub in jede kleinste Ritze des Zeltes. Alles war in Staub gekleidet.
Nachdem wir das erledigt hatten, schnappten wir uns die Angeln und Koeder und
liefen zum Steg, der nur wenige Minuten entfernt war. Wir blieben, bis lang
nachdem die Dunkelheit eingekehrt war, doch hatten kein Glueck. Der Wind setzte
dann auch wieder ein und wir gaben auf. Nach einem kleinen Spaziergang am
Strand, langen Gespraechen und ein paar Drinks, ging es dann frueh morgens ins
Bett. Der Wind war super laut und zerrte an den Zelten. Ich hatte Probleme
durchzuschlafen. In meinen Traeumen klang der Wind, als wuerde jemand unser
Zelt aufreissen.
Am naechsten Morgen weckte mich dann die Sonne (und Johan
der Kater). Da Johan zu 'krank' war, um aufzustehen, verbrachte er den ganzen
Tag im Zelt. Hin und wieder sah ich nach ihm. Nach dem Fruehstueck, ging ich
dann mit Sam und Sarantos durch den Park spazieren. Wir folgten einem
'Historischen Trail', der entlang der Kueste ging. Schilder zeigten uns, wie es
hier vor hunderten von Jahren aussah und wir fanden sogar eine verrostete Lok,
die damals die Steine transportiert hat.
Gegen Abend ging es Johan dann besser, also schnappten
wir uns unsere Angeln und versuchten unser Glueck erneut. Ich fing den ersten
Fisch, leider zu klein, dafuer hatte der eine super rote Farbe. Sarantos fing
danach 2 andere Fische, die keine Groessenbeschrenkung haben. Somit behielt er
sie, um sie zum Abendessen auf den Grill zu werfen. Dazu muss ich erklaeren,
wie er angelt - Einweghandschuhe!!! Weder Fisch noch Koeder faesst er an und
selbst den Koeder muss Sam fuer ihn auf den Haken setzen. Wir wissen nicht, wie
er es gemacht hat, aber er hat beide Fische selbst ausgenommen und geschuppt
und dann gegrillt. Sehr lecker.
Am Samstag besuchten uns eine Gruppe Emus mit Jungen zum
Fruehstueck, bevor wir uns zum Krabbenfischen aufmachten. Wir bewaffneten uns
mit Harke und Netz, doch die Flut kam schneller zurueck, als wir suchen
konnten. Wir versuchten es am Sonntag an einer anderen Stelle erneut. Eine
Krabbe hatten wir gefunden, ist uns aber leider entwischt. Ich habe einen
Rochen nahe dem Ufer gefunden, der sich gesonnt hat. Doch nach einer Stunde im
Wasser ohne Erfolg, gaben wir dann auf und fuhren wieder nach Haus.
Anfang Mai schauten wir uns dann zum ersten Mal das
Roller Derby
an. Ich hatte vor etwa 2 Jahren zum ersten Mal davon gehoert, doch hatte bisher
immer den Termin verpasst. Beim Rollerderby gibts es 2 Teams mit je 5 Spielern
- alle natuerlich auf Rollschuhen. Das Team besteht aus einer Person, die
Punkte sammelt, indem sie eine Runde dreht und versucht durch das gegnerische
Team zu stossen, aus 2 Personen, die Platz schaffen und 2 weitere, die
versuchen den gegnerischen Punktesammler aufzuhalten. Dabei ist es nur erlaubt,
Schulter bis Huefte zu benutzen. Jede Runde geht fuer 2 Minuten, dennoch kann
der Punktesammler, der zuerst durchs gegnerische Team gestossen ist, die Runde
nach belieben abbrechen, sodass das gegnerische Team keine Punkte sammeln kann.
Das ganze Spektakel geht fuer zwei mal 30 Minuten. Super aufregend. Die kleinsten
Spieler sind hierbei die Besten. Nachdem ich meinen Kollegen davon erzaehlt
hatte, wollten die dann das naechste mal mitkommen. Somit sind wir dann Ende
Mai zum naechsten Spiel mit meinen beiden Kolleginnen gegangen.
Mitte Mai hat dann einer unserer Freunde eine 'Cute 'n
Cuddly Tour' (suess und knuddelig) veranstaltet. Wir haben uns morgens mit rund
10 Freunden getroffen und sind zusammen mit einem Kleinbus zum Cleland WildlifePark
gefahren. Hier haben wir einige Fuetterungen beobachten koennen - Schlangen,
Tasmanische Teufel,
Dingos,
usw. und fuetterten Kangaroos aus unserer Hand. Die Tiere sind sehr an den
Menschen gewoehnt, somit hatten wir keine Probleme, das Futter loszuwerden.
Danach fuhren wir nach Mylor zur Warrawong Sanctuary.
Hier machten wir einen gefuehrten Nachtspaziergang, wo wir kleinere Kangaroos, Bettongs,
Bandicoots
und sogar einen Platypus sahen. Danach setzten wir uns dann zum Abendessen gemeinsam ins Restaurant.
Ende Mai startete Johan das Training fuer das
Styling-Team. Letztes Jahr bestand es aus 5 Maennern. Dieses Jahr sind es 5
Maenner und 2 Frauen - Anya (Johan's professionelle Tanzpartnerin) und ich. Wir
werden alle samt im Anzug auftreten. Der Song ist aus ueber 5 verschiedenen
Songs und Musikkategorien zusammen geschnitten. Kann kaum erwarten, wie das
Endprodukt aussehen wird.
Wie ich schon einige male erwaehnt habe, ist es schwer
hier deutsche Produkte zu kaufen. Ende Mai habe ich dann auf dem Adelaide
Farmersmarkt wieder ein paar neue Produkte entdeckt. Neben Pflaumenmus und
Kartoffelkloesen, sind hier auch Blutwurst, Lachsschinken und Laugenbroetchen
zu finden. Was will man mehr...?
Auf Arbeit haben wir zur Zeit viel zu tun. Eine neue
Physiotherapeutin wurde eingestellt, die rund 100 Patienten mitbrachte. Somit
hiess es Karten erstellen, Termine buchen, usw. Dann, zwei Wochen bevor sie
anfangen sollte, kam sie ploetzlich in die Praxis und meinte, dass man sie
bereits vor die Tuer gesetzt habe. Somit fing sie 2 Wochen frueher an und wir
mussten zu sehen, dass alles organisiert zu bekommen. Nun langsam hat sich die
Lage aber beruhigt. Hier nun auch die gute Nachricht. Mitte Juni habe ich dann
meinen festen Arbeitsvertrag unterzeichnet. Ein weiterer Schritt in eine neue
Zukunft ist somit getan...
Zu meinem Geburtstag hat mich Johan dann mit einem
Wochenende im deutsch-historischen Hahndorf
ueberrascht. Freitag nach der Arbeit fuhren wir gleich los. Somit konnten wir
nach dem Einbuchen, noch eine Runde durchs Dorf spazieren und in einigen
Geschaeften halt machen. Wir kauften ein paar Kaesesorten, Wurstsorten und
Kekse. Das Wetter war nicht sehr schoen. Momentan regnet es hier recht oft und
die Temperaturen sind meist unter 10 grad. Mit einem Schirm bewaffnet, ging das
dann aber doch.
Zum Abendessen bestellten wir einen Tisch im gegenueber
gelegenen "Das Haus"-Restaurant und schlemmerten uns durch die
Speisekarte.
Am naechsten Morgen ging es dann nach Stirling, zur
Kochschule "Sticky Rice",
wo wir den Tag verbringen sollten. In einer Gruppe von 16 Leuten, lehrte uns
ein Koch indische Gerichte. Rund 15 verschiedene Gerichte wurden unter uns
aufgeteilt und dann hergerichtet - Beef Bhoona, Chutneys, Tomatoe Rasam, ...
Zwischendurch verzehrten wir dann auch die Meisterwerke.
Super lecker. Die Rezepte konnten wir dann auch nach Haus nehmen. Im Juli
probierten wir dann einige Rezepte, wie Beef Bhoona, selber zu kochen. Hat auch
super geklappt. Nur zu empfehlen.
Gegen 14 Uhr war die Kochstunde dann zu Ende und somit
nahmen wir uns die Zeit und spazierten ueber den Stirling Farmersmarkt.
Ende Juni veranstaltete einer unserer Freunde eine 'Game
of Thrones Feast'. "Game of Thrones"
ist ein rittertuemliches Strategiebrettspiel, dass man ueber mehrere Stunden
spielt. Dazu angemessen hatte Simon dann riesige Truthahnkeulen gebraten. Die
fast so dick wie mein Unterschenkel waren!
Mitte Juli haben Johan und ich dann eine 'Murder Mystery'
Nacht veranstaltet. Wir kauften uns eine Spielebox, in der Regeln, Tipps und
Tricks zu finden waren. Das Spiel spielte im 1900 in Paris. Acht Leute wurden
ins 'Hotel Paradiso' zum Abendessen eingeladen. Waehrend die Gaeste auf den
Gastgeber warteten, hoerten sie eine Explosion und fanden den Gastgeber tot im
Hotelzimmer. Dann trafen sich alle wieder im Essbereich, wo der Mord
aufgeklaert werden musste.
Wir schmueckten uner Haus wie in einem Hotel -
Hotelzeichen draussen an der Tuer, Zimmernummern, Rezeption, Bar und
Hotelessbereich. Ich verkleidete mich erst als maennlicher Rezeptionist und
begruesste die Gaeste, die ebenfalls im Kostuem gekleidet waren. Johan
erwartete die Gaeste dann in der Kueche/Bar als Barkeeper. Nachdem ich mich
verkleidet hatte, begab ich mich an die Bar, sodass Johan sich umziehen konnte.
Als wir uns alle an den Tisch niederliessen, ertoente die Explosion, die Johan
in einen Song eingebaut hatte. Ich schaltete dann auch im rechten Moment das
Licht aus. Wir taten so, als wuessten wir nicht, was gerade geschehen war und
lotsten alle in Richtung Schlafzimmer. Als ich die Tuer oeffnete und das Licht
anschaltete, sah man meine riesige Giraffe (die ich aus Hawaii mitgebracht
hatte) als Mann verkleidet und Bettlaken und Wand war mit Blut verschmiert und
verkokelt. Nachdem wir die Giraffe fuer tot erklaert hatten, begaben wir uns
zurueck zum Tisch. Eine DVD spielte den Inspektor im Fernseher ab. Wir folgten
einem Script, doch mussten auch viel selber improvisieren. Am Ende tippte nur
Johan richtig und fand heraus, wer der Moerder war. Wir hatten so viel Spass,
sodass wir bis 2 Uhr morgens ueber das Spiel sprachen.
Da ich nun regelmaessig Freitag frei habe (als Ausgleich
zur Samstagsarbeit), kann ich meinen Tag nun endlich planen und geniessen. Wir
versuchen nun regelmaessig ins Schwimmbad zu gehen, dass hier ja um die Ecke
liegt. Dann Freitag Mittags treffe ich Johan ab und zu zum Mittag am Henley
Strand und eine Freundin fuer einen Kaffee am Brighton Strand. Ich liebe es, so
nah zum Ozean zu leben. Das Wetter war die letzten Tage sehr regnerisch und
stuermisch. Somit machte ich nur einen kleinen Spaziergang am Strand.
Ende Juli hatte dann ein Freund von uns Geburtstag und da
seine Frau zur Zeit ihre Familie in Singapur besuchen ist, haben wir ihn zum
Abendessen im Outback Jack und danach ins Kino eingeladen. Im Outback Jack,
wie der Name schon sagt, gibt es Fleisch, Fleisch und Fleisch. Ich hatte
Kangaroo- und Krokodilfleisch bestellt. Hatte bisher noch nie Krokodilfleisch
gegessen. War lecker, und wie jeder immer sagt, schmeckte ein wenig wie
Huehnchen. lol
Am gegenueber gelegenen Tisch tritt dann ein recht
fuelliger Herr die Herausforderung an, ein 1kg Steak mit Pommes und Salat in
unter einer halben Stunde zu verdruecken (diese Challenge wird hier
regelmaessig angetreten). Die Herausforderung hatte er dann auch gewonnen und
bekam als Preis ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Outback Jack" und einen
kleinen Applaus von 3 Leuten. Da fragt man sich doch, warum er das seinem
Koerper antut, und dann bekommt er nur den Respect von 3 Leuten und ein T-Shirt
(das man uebrigens auch einfach kaufen kann). Der Nachbartisch feierte einen
Geburtstag und das Geburtstagskind bekam mehr Applaus als dieser arme Mann. lol
Im Kino schauten wir uns dann den neuen Batman Film an,
der fast 3 Stunden laeuft. Ich war ja nicht so wild drauf, ihn zu sehen. Die
beiden aber schon. Also sass ich geduldig durch die 3 Stunden, ebenso als ich
nach nur kurzer Zeit schon wusste, wer der Boesewicht war. So offensichtlich...
Johan und Luke allerdings hatten bis zum Ende keinen blassen Schimmer. lol
Ich habe dann Johan das Kartenspiel "Schikane"
(das lieblings Kartenspiel meiner Familie) beigebracht. Hat er schnell
verstanden und nun spielen wir regelmaessig.
Als wir in einer DVD Shop rumgestoebert hatten, haben wir
DVD's von Heston Blumenthal,
einem beruehmten Londoner Koch, gefunden. Er kocht mit science – Trockeneis
- und verwirrt das Auge des Gastes, indem er z. B. Obst aus Fleisch herstellt.
Super Koch. Kann ich nur empfehlen. Hoffentlich koennen wir mal eines Tages
sein Restaurant besuchen.
Hier noch einige lustige Dinge:
Diesen Link hat Johan gefunden. Ernie und Bert singen gemeinsammit Xavier Naidoo.
Wer seine Lieder kennt, will seinen Spass damit haben.
Diesen Link habe ich von einem (deutschen) Freund hier in AUS bekommen. Ist leider in
Englisch. Erklaert aber gut, warum wir manche Dinge tun oder nicht tun.
Vermutlich ist es nicht so witzig fuer euch, wie fuer mich. Aber nach fast 3
Jahren in einem anderen Land, fragte ich mich manchmal, warum ich tue, was ich
manchmal tue und sage, was ich manchmal sage. Viel Spass.
Und diesen Link habe ich einen Nachmittag gefunden, als
ich ein wenig aus Langeweile im Internet rumgeschaut hatte.
Kindheitserinnerungen! Diese Geschichte habe ich als Kind geliebt...