Montag, 30. November 2009

Traveln oder Wwoofen?!

BILDER "MELBOURNE PART 3" WURDEN AKTUALISIERT!


28.11.2009
Mein Herz erblühte, als ich auf der anderen Straßenseite ein Feuerwehrauto erblickte. (*Ihr fehlt mir alle ganz schön doll!*) Nachdem ich dem Konzert eine Weile gelauscht hatte, erblickte ich am anderen Ende des Squares eine Gruppe Breakdancer und eine Straßenmusikerband, die Countrymusic spielten. Auf dem Weg zur Band, kreuzte eine Mutter mit ihrem Kind „an der Leine“ meinen Weg. Kurios, kurios… Als die Band dann einpackte, stellte sich ein einzelner Typ mit einer E-Gitarre auf ihren Platz und fing an Krach zu machen. Ich konnte kein einzelnes Lied erkennen, aber dennoch stellten sich ab und an Jugendliche vor ihm hin und rockten gemeinsam mit ihm ab. Unverständlich… Während er also seine E-Gitarre vergewaltigte, nahm ein anderer schräger Vogel mir gegenüber platz. Ein Gothikmädel – schwarz und rot gekleidet, blauer Liedschatten bis zu den Augenbrauen und schwarze Flügel).

Die letzten Nächte haben wir hier Poker gespielt (irgendwie bin ich bis jetzt die einzige Frau, die es mit den Jungs aufnehmen wollte) und habe sie auch gleich in der ersten Nacht abgezockt. (*Ich vermisse unsere Pokerabende, unsere Diskussionen über den Belag auf unserer gemeinsamen Pizza und dass wir uns dann doch immer wieder für einzelne Pizzen entschieden haben!*)

29.11.2009
Frisch gestärkt von den Pancakes heut Morgen (übrigens meine letzten hier im Hostel, da wir ja nächste Woche Samstag schon auf dem Roadtrip sind), habe ich nun endlich mal meinen Kram/unser Zimmer aufgeräumt. Nach über einem Monat wird man schnell zum Messi.

Am Nachmittag war ich dann wieder auf dem Victoria Markt, um frisches Obst, Gemüse, etc. zu kaufen. Ich liebe diese Atmosphäre! Rechts und links Stände und ihre Marktschreier, der Duft von frischen Lebensmitteln und die vielen Marktbesucher, auf der Suche nach dem besten Schnäppchen. Als ich an einem Käseverkäufer vorbei ging, bot er mir frische Käsehäppchen an. Da konnte ich nicht nein sagen. Dann stand plötzlich eine ältere Dame neben mir und erzählte mir, dass sie in Brunswick (Rand Melbourne) wohnt, jeden Sonntag herkommt, um hier diesen Käse zu kaufen. Wir teilten uns einen Kilo Käse, leider habe ich aber den Namen vergessen - hat aber die Konsistenz und den Geschmack von Mozzarella.

Zurück im Hostel, hab ich mich heute über das Wwoofen informiert, was eine gute Alternative zum Rumsitzen ist. Wwoofen ermöglicht Travellern auf Farmen unendgeldlich, dafür aber für Unterkunft und Essen, zu arbeiten. Einige Farmen sind lizenziert und ermöglichen einem die Beantragung des 2ten Visas. Wir werden einige Farmen um und in Adelaide anschreiben, um zumindest Geld für Unterkunft und Essen zu sparen. Also, Daumen drücken!!!

Samstag, 28. November 2009

Trivia- und Krankenhausnächte...

19.11.2009
Heute war Trivia Night (Quiz Nacht) in einem Pub um die Ecke. Mein Team hat leider nur den letzten Platz gemacht, dafür hatten wir aber einen spaßigen Abend. Neben dem Quiz gab’s noch Glücksspiele – wie Bierwetttrinken, Preise raten, Zahlen raten - aber auch da hatten wir kein Glück.

20.11.2009
Das Wetter ist heute leider nicht so herrlich, wie an den anderen Tagen. Zum Wochenende soll ein Gewitter aufkommen, daher ist es zwar warm, dafür nieselt es ständig. Das ließ mich dennoch nicht davon abhalten, zum Strand nach St. Kilda zu fahren. Von da aus bin ich dann zwei Stunden am Strand entlang zum Brighton Beach gelaufen - dort stehen die berühmten farbigen Strandhütten (warum auch immer sie so berühmt sind…). Unterwegs lagen viele tote Quallen und ein Seeigel am Strand (siehe Bilder). In Brighton gab es dann endlich mal „Fish and Chips“ für mich und dann ging es den ganzen Weg wieder zurück, wobei ich aber mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang entschädigt wurde.

21.11.2009
Heute haben wir uns wieder aufgemacht, zu einem Stadtrundgang – diesmal in die Docklands (Melbourne’s Hafen). Neben diversen architektonisch interessanten Gebäuden (siehe Bilder), besuchten wir noch eine Autoausstellung, einen Aktion“-park“ und natürlich den Hafen. Als es zu regnen anfing, mussten wir leider wieder umkehren.

22.11.2009
Auch heute regnet es wieder den ganzen Tag. Bleibt mir nur, mich den Pancakes hinzugeben…
Seit einigen Tagen haben wir einen Schweden (geschätzte 70 Jahre) in unserem Zimmer. Eigentlich sind wir sehr offen allen Rassen und Altersgruppen gegenüber, aber bei ihm hörte dann unsere Freundlichkeit auf. Schon am ersten Morgen fing er gegen acht Uhr an, Krach zu machen. Koffer auf – raschel raschel- Koffer zu; Schließfach auf – klonk klonk – Schließfach zu (etwa 10 bis 20 mal). Das ganze dauerte ganze drei Stunden, bis er endlich verschwand. In der dritten Nacht ertappten wir ihn dann bei… naja, das will ich hier eigentlich nicht so ausführlich erklären! Ich kann nur sagen, „Freut euch Männerwelt, auch im hohen Alter geht das noch!“ Nach der Aktion und dem ständigen morgendlichen nervtötenden Krach, beschlossen wir, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Ian hatte wieder Nachtschicht und kam erst 6 Uhr morgens zurück. Als dann „Granny“ heute Morgen anfing, seinen Regenponcho unnötigerweise im Zimmer auszubreiten, ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich bat ihn höflich, das doch bitte draußen zu machen, doch anstatt das Zimmer zu verlassen, packte er ihn wieder gemütlich zusammen. Nun wurde ich etwas forscher und wies ihn darauf hin, dass er noch immer Krach macht. Daraufhin fing er an, uns zu beschuldigen, wir würden jeden Abend Krach machen und auch immer das Licht anmachen (wobei ich anmerken muss, dass er bereits gegen 20 Uhr ins Bett geht und wir einfach nur den nötigsten Krach machen und ich sogar eine Taschenlampe benutze, um niemanden zu stören. Der Mann war also auf Streit aus. Ich versuchte ihm – noch immer höflich – zu erklären, warum ich jetzt sauer sei, da ich annahm, er verstand nicht, was ich meinte. Ich bat ihm mir seinen Poncho zu geben, dann führte ich ihm vor (wie einem Kleinkin – so benahm er sich nämlich auch) was ich mit dem Poncho meinte. Plötzlich riss er mir den Poncho wieder aus der Hand und schrie mich an - auf schwedisch vermutlich. Dabei machte er einige Schritte auf mich zu und ballte die Fäuste. Ich erschrak – gab ja nicht wirklich einen Grund aggressiv zu werden - und warnte ihn davor, was passieren würde, wenn er mich anfassen würde. Plötzlich meinte er, ich hätte ihn ja angefasst, wobei ich ihn nie berührt habe. Als ich ihn darauf hin wies, rannte er zur Tür, riss sie auf und meinte, ich solle sofort das Zimmer und das Hostel verlassen. Daraufhin hab ich ihn dann nur ausgelacht und ihm in meiner sarkastischen Art klar gemacht, dass er hier nichts zu sagen hat und wenn einer geht, dann ist er es. Seine Aggressivität ließ nicht nach und schon ein kleiner sarkastischer Witz brachte ihn wieder auf die Palme – dabei dachte ich immer, im Alter wird man weiser…

23.11.2009
Heute war ich zum Kaffee in Claire’s (USA) eigener Wohnung eingeladen. Das ist meine erste Einladung seit über zwei Monaten. Endlich mal keine 30 Mann um einen herum, eine gemütliche Couch, ein nettes Gespräch unter vier Augen und einen Ausblick auf’s Meer (auch wenn es einige Kilometer entfernt ist). Für Claire war ich auch der erste Besuch in ihrer ersten eigenen australischen Wohnung. Witzig, auf was man plötzlich Priorität legt…

24.11.2009
Da unser Trip über die Great Ocean Road bald losgeht, sind wir dann heute ins Informationscenter gegangen. Neben Strassenkarten gab’s noch einige nützliche Tipps über die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Die Frau hat sich super viel Zeit für uns genommen und war super nett. Doch als wir sie baten, uns noch ein paar günstige/kostenlose Sehenswürdigkeiten hier in Melbourne zu nennen (müssen ja schließlich noch zwei Wochen rum bringen) und wir ihr aufzählten, was wir alles schon gesehen haben, war selbst sie erstaunt. Leider gibt es nur noch 3 Dinge für uns zu tun. „Museum of Moving Images“, „Ian Potter Art Gallery“ und der “Tourist Shuttle Bus”. Also machten wir uns auf zum Museum, indem sie alles rund um Medien, Fernsehen und deren Technik ausstellten. Das tollste war die „Matrixkapsel“. In der konnte man eine Matrixszene drehen. Die Kapsel war rund und mit Kameras bestückt. Macht man nun eine Bewegung, wird diese von allen Seiten aufgezeichnet und dann in Zeitlupe und dabei um die Achse drehend wiedergegeben. Das Kurzvideo konnte man sich dann auf die eigene Homepage schicken. Hier ein bis zwei Links, damit ihr auch was zu lachen habt:

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-b981b8b9b62545b996ef4301f7d28d13.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-d67884acb961515d7d4ee9b4974bb1ee.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-15ab11217e547aeef0dfd64b03fb2dcd.flv

Übrigens musste „Granny“ nun aus unserem Zimmer ausziehen, worüber er natürlich nicht sehr erfreut war. Schlecht für ihn, GUT für UNS!!!

26.11.2009
Kaum war ich am Morgen ins Bett gegangen, machte mich Ian wieder wach. Ihm war mega übel und konnte nichts mehr bei sich halten. Trank er nur einen Schluck Wasser, kam 2 Sekunden später alles wieder raus, dann begann er auch noch zu frieren und sich zu schütteln. Als es gegen 5 Uhr noch immer nicht besser wurde, beschloss ich, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Ununterbrochenes Übergeben kann ja nicht gut sein…! Ian kam sofort an den Tropf und ich blieb die Nacht bei ihm bis mich meine eigenen Kräfte verließen und ich unbedingt ins Bett musste (so gemütlich so ein Krankenhausstuhl auch ist, drauf schlafen klappt nicht)! Halb zehn war ich dann zurück im Hostel. Später bekam ich dann die Nachricht, dass er wohl eine Lebensmittelvergiftung bzw. eine Bakterieninfektion hat und noch eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben muss. Nun konnte ich also doch noch beruhigt zur Trivia Nacht gehen. Diesmal machten wir auch den zweiten Platz und gewannen das Bierwetttrinken, und gewannen noch mehr Bier. Blöd für mich, da ich ja kein Bier mag…

27.11.2009
Nachdem Ian heute Morgen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, beschlossen wir, unsere kurze Liste „noch zu erledigende Dinge“ abzuarbeiten und in die „Ian Potter Art Gallery“ zu gehen. Die erstreckt sich über drei Etagen und zeigt Zeichnungen, Zeichendrucke und Fotodrucke. Am Abend gab’s dann wieder unser kostenloses BBQ in der Stadt. Da heute keiner wirklich ausgehen wollte, machten wir es uns im Hostel gemütlich. Unsere Kiwi-Jungs (New Zealand) bekamen Besuch von einem weiteren Kiwi-Jungen (der übrigens wie Luigi von Mario Brothers aussieht). Der viel nach vier Bieren auf der Couch in den Schlaf und ließ sich auch nicht mehr aufwecken. Erst schüttelten sie seine Arme, dann seine Beine, dann seinen Kopf, aber nix passierte. Er schlief einfach weiter, mit seinem Grinsen auf den Lippen. Dann setzten sie ihn in Pose, öffneten sein Hemd und da unser Motto lautet: „Wer einschläft, wird angemalt!“… Bin gespannt, wann er bemerkt, dass er Herzen über seinem Hintern und eine Sonne um seinen Nippel hat! *lol*

28.11.2009
Da das Wetter super schön heute ist, sitze ich im Federation Square (belebter Platz umringt von Museen und Gallerin, auf dem immer was los ist) unter einem Baum im Schatten, teile mein Toastbrot mit den Vögeln (fressen einem hier aus der Hand) und genieße nebenbei noch ein Konzert der „Salvation Army“.
Hab ich schon erwähnt, dass es nur noch 8 Tage bis zu meinem Roadtrip sind?! *freu* Wir haben uns mal schlau gemacht, was für einen Van wir bekommen. Es ist ein Mercedes 5B, ein richtiger Campervan mit 5 Betten, Dusche, Fernseher, Mikrowelle, Ofen und allem, was sonst noch dazu gehört. Ich hoffe, ich kann dieses Monster bändigen… :o)

Mittwoch, 18. November 2009

Goon Race and lazy days...

HAB NEUE BILDER HOCHGELADEN!!!


17.11.2009 Die letzten Tage haben wir nicht wirklich viel gemacht, davon abgesehen, dass es auch super heiß war. Leider mussten wir uns von Lisa und Kalli verabschieden, da sie mit drei Anderen auf Reisen gegangen sind. Ich hoffe, ihr habt Spaß! Dann haben wir eines abends eine Goon Beach Party in St Kilda veranstaltet. Wir verabredeten uns zum Sonnenuntergang am Strand, jeder brachte sich was zu trinken und zu knabbern mit, dazu etwas Musik. Am Freitag waren wir dann im Melbourne Zoo (endlich mal wieder Tiere ansehen). Hier haben die Tiere echt schöne Gehege und viel Platz. Wir hatten sogar das Glück, den Gesang der Löwen mitzuerleben.

Für den Abend stand die Goon Race an. Ziel des Rennens war es, im Zweierteam eine 4 Liter Packung Goon (Wein) als Erster zu leeren. Cameron unser Rugby spieler und Michael (beide von New Zealand) waren in einem Team und gewannen das Rennen nach 8 (!!!) Minuten, trotz 5 Minuten Strafzeit für Cameron. Als sie ihre Box geleert hatten, waren die meisten erst beim zweiten Becher. Danach musste Cameron auch ins Bett gebracht werden – ihm ging es echt schrecklich. Ich hab nicht wirklich am Rennen teilgenommen. Erschien mir doch sehr sinnlos, meinen Goon auf Ex zu trinken, wenn ich dann am nächsten Tag nichts mehr vom Abend weiß. Die meisten Abende verbringen wir hier allerdings nur mit gemütlichem Zusammensitzen, evtl. ein Becher Goon, Gitarrenspiele, Gesang und netten Gesprächen.

Nun muss ich mein 4-Bett-Zimmer mit zwei sehr unangenehmen Menschen teilen. Nachdem nun unser liebgewonnenen Marcus (GER) in seine Wohnung gezogen ist, waren wir erst erfreut, ein Zimmer für uns allein zu haben, doch schon einen Tag später zog Peter (AUS) bei uns ein. Peter ist Stammgast im Hostel und ein echt schräger Vogel. Niemand mag ihn so richtig, er ist ziemlich nervig, erzählt ständig, wie viele Freundinnen er hat und sieht kein bisschen gut aus. Ganz im Gegenteil! Er ist ziemlich schleimig. Und dann haben wir jetzt auch noch einen Mann um die 60/70 Jahre im Zimmer, dem am frühen Morgen einfällt, dass er seine Sachen ordnen muss (natürlich alles in Plastiktüten, so dass er ständig rumraschelt)! Aber zum Glück sind wir nicht mehr lange hier! Wir haben nämlich endlich einen Termin für unsere Weiterreise. Über eine Relocation Firma haben wir vom 05.12. bis 07.12. einen Van (4 Betten) nach Adelaide über die Great Ocean Road bekommen. Dazu haben wir fast 1300 Kilometer frei und einen Gutschein für Benzin im Wert von 110 $. Der Wagen kostet uns nur 15 $ / Tag, da wir ihn für die Firma überführen. Und da wir zu dritt reisen (Ian, Lucas und ich), wird das eine super günstige Reise. Ich bin so froh, dass es endlich weitergeht. Die letzten Tage habe ich gemerkt, dass es mir nicht so gut bekommt, wenn ich irgendwo für länger stecken bleibe und nun kann ich es kaum erwarten. Von Morry (Tasmania), der hier im Hostel arbeitet und mit dem wir uns super verstehen, haben wir aus dem Lost-and-Found-Room zwei Schlafsäcke und ein Zelt bekommen. Und mit einem Augenzwinkern meinte er dann noch zu mir, falls wir noch was benötigen, soll ich nur bescheid sagen. Somit hab ich uns schon mal Toilettenpapier und eine riesige Packung Müsli für die Reise gesichert. :o)

18.11.2009
Nach einer langen Nacht mit meinen Hostelmitbewohnern (diesmal aber ohne Trinkspiele, dafür wieder mit Gitarre und Gesang), sind wir dann heute wieder nach St Kilda an den Strand. Das Wetter ist zur Zeit echt herrlich und endlich konnte ich wieder ein richtiges Bad im Meer nehmen (leider sind echt viele riesige Quallen im Meer, aber die sollen ja nicht gefährlich sein – hoffentlich). Gerade eben hab ich die „Free Pasta“ verputzt, ein kurzes Schläfchen gehalten und gleich spielen wir GUNO (Goon Uno). War ein sehr relaxter Tag heute. Ich drück euch.

Montag, 9. November 2009

Gambling Queen and Points Queen...

In den letzten Tagen ist mal wieder so viel passiert, dass ich nicht dazu gekommen bin, zu schreiben. Daher nun eine „kleine“ Zusammenfassung…

Am 28.10. haben Ian und ich uns auf nach Fitzroy - in einen Stadtteil von Melbourne - gemacht. Hier sollten uns Häuser im alten Style und eine nette Einkaufspassage erwarten. Unser Weg führte uns durch den wunderschönen Carlton Garden, am Melbourne Museum vorbei bis… ja bis ins Ghetto von Fritzroy. Plattenbauten und dunkle Gassen säumten das Stadtbild. Wir hielten uns nicht lange auf und liefen weiter bis zum Yarra Bend Park (was nicht gerade um die Ecke liegt). Der Park war wunderschön, doch um nicht im Dunkeln durch Fitzroys Ghetto-Gassen laufen zu müssen, mussten wir leider umkehren.

Am 29.10. beschlossen wir (Lucas, Ben, Ian und ich) uns Melbourne von oben anzusehen. Auf dem 360°Tower bekamen wir die Möglichkeit - einen Rundumblick von Melbourne, den Sonnenuntergang und Melbourne bei Nacht! Zurück im Hostel, hat dann Cameron und Jesse (New Zealand) für uns Pasta gekocht. Und später ging es dann noch in einen Irish Pub mit über 20 Leuten vom Hostel.

Am 30.10. wollten Lisa, Kali und ich dann mal im Melbourner Style ausgehen. Wir zogen uns also relativ „kurze“ Kleider an (ich konnte endlich mein neues rotes Kleid tragen, was ich in SYD gekauft hatte) und machten uns auf zum Club „Brwon Alley“. Im Club angekommen, schlug Lisa ein Spiel für den Abend vor – das Punkte-Spiel (1 Pkt. wenn ein Mann einem einen Drink spendiert; 1 Pkt. für einen Kuss egal wohin; aber pro Mann maximal 2 Pkt.). Wir starteten das Spiel und schauten uns um, da stand schon der erste Mann neben mir. Die Mädels schüttelten nur mit dem Kopf! Er startete eine lange Konservation, aber es sah nicht danach aus, dass er mir einen Drink spendieren wollte, also wechselten wir den Dancefloor, um ihn loszuwerden (klingt schlimmer als es ist – der Typ war echt schmierig). Doch als ich ihm erklärte, dass wir nur kurz weg seien und sicher bald zurück sind, gab er mir überraschend einen Kuss auf die Wange. Erst erschrak ich – wie eklig – doch dann sah ich die Mädels strahlend an und flüsterte „Mein erster Puuuuuunkt!!!“ Wir saßen keine 5 Minuten drüben, da saß der Typ wieder neben mir, mit einem neuen Drink in der Hand. „Gott, wird man den denn nie los?“ Ich klärte kurz mit den Mädels ab, ob es einen Punkt dafür gäbe, wenn ich sein Glas komplett austrinken würde oder ob ein Mann einem einen eigenen Drink spendieren müsste. Die Mädels waren einverstanden, aber ich müsste das Glas komplett allein trinken. Ich drehte mich zu ihm um und fragte, was er denn da trinke. Freundlich reichte er mir sein Glas, ich könne gerne probieren. Er war nur schon zu betrunken, um sich eine Minute später noch daran zu erinnern, dass er mir sein Glas gegeben hat. Ich drehte mich zu den Mädels um, winkte lächelnd mit dem Glas und trank es. Dann verließen wir auch schon den Club (die Musik war schrecklich) und machten uns auf den Weg ins Casino. Unterwegs trafen wir auf einen Hostelbewohner und während wir mit ihm sprachen, hielt eine Horde junger Männer neben uns. Einer von ihnen zeigte plötzlich seinen – nicht sehr attraktiven – Bauch den Anderen. Ich sah in dem Moment gerade hin und ein Freund sah mich in dem Moment an. Er nahm an, ich mochte, was ich sah und rief seinen Freund zu mir. Er fragte, ob ich seinen Freund küssen wollte (was ich nun wirklich nicht vor hatte!!!), doch ich erklärte, mit einem Augenzwinkern zu den Mädels, dass er mir einen Kuss auf die Wange geben darf und schwups…hatte ich den dritten Punkt. Ich muss - glaub ich - nicht erwähnen, dass die beiden zu dem Zeitpunkt noch keinen Pkt. hatten?! Im Casino angekommen, begaben wir uns erstmal in den Club zum tanzen, wo ich dann meinen vierten Pkt. für einen Drink bekam.
Als wir genug getanzt hatten, wollte Lisa gerne mal zocken. Also runter und ran an die Automaten. Einen Dollar rein, dann einen Gewinn von 60 Cent gemacht und dann ALLES verloren! Lisa hatte Blut geleckt, wollte aber nicht ihr eigenes Geld verspielen. Wir wollten also versuchen, jemanden zu finden, der uns an seinem Spiel teilhaben lässt. Als uns ein Typ kreuzte, der Kali ein Kompliment zu warf, ergriffen wir die Chance. Es entstand ein Gespräch und als er uns fragte, was wir denn hier machten, erklärten wir, dass wir gerne spielen wollten, aber gar nicht wüssten, wie das funktioniert. Hilfsbereit bat er an, uns alles Wichtige zu zeigen. Aber vorher gab es erstmal eine Runde Cocktails. An der Bar viel ich fast um – 15 $ wollten die hier für einen Cocktail haben, doch er bezahlte alle Getränke (es gab auch noch eine zweite Runde). Dann ging es zum Glücksrad, er tauschte 50 $ um und gab jedem von uns 5 $. Wir setzten, ich verlor, die Mädels gewannen. Wir setzten erneut und gewannen und dann nochmal. Wir gingen durch die Tischreihen und dann fragte er einfach „rot oder schwarz“. Wir wussten nicht was er meinte und eh wir uns versahen, setzte er im Roulette auf unsere jeweilige Farbe und gewann und wir setzten erneut und gewannen und gewannen und gewannen… Wir hatten eine super Glückssträhne und als es dann fast fünf Uhr morgens war, ging ich mit 60 $, Lisa mit 60 $ und Kali mit 40 $ nach Hause. Da er uns einlud, am nächsten Tag mit ihm zum weltberühmten Melbourne Cup zu gehen, gingen wir nicht zu Bett, sondern in die Stadt, um uns angemessene Kleider zu kaufen (das Geld dafür hatten wir ja nun)…

31.10.: Als wir endlich alle ein Kleid, Schuhe und so ein peinliches Haargedöhns gefunden hatten, telefonierten wir mit Tommy wegen dem Melbourne Cup. Dann riss die Verbindung irgendwann ab (nächsten Tag erhielten wir die Nachricht von ihm, dass sein Akku alle war). Also, leider kein Melbourne Cup für uns. *schade*

Am 01.11. kam dann endlich Nathalie (meine erste Australien-Liebe) in Melbourne an. Ich hatte mich die ganze Woche schon auf sie gefreut. *Sorry Nat, dass ich dir keine Pancakes übriggelassen hab! Aber die waren sooooo lecker!* Ich – als mittlerweile alte Melbournerin – führte sie ein wenig rum. Erst ging es zum Victoria Market, dann nach St Kilda an den Strand, um die Pinguine zu sehen. Clare (aus Amerika) und Ian begleiteten uns. Alle drei waren noch nicht zuvor dort gewesen. Also war ich ihr Tour Guide und von einem Tour Guide erwartet man auch spannende Geschichten. Also gab es welche über Pinguine, Quallen, Loch Ness und Wale.

Am 02.11. ging es dann ins Melbourne Museum mit Nat. Wahnsinn was einem dort für 8 $ geboten wird. Zig Ausstellungen über Tiere, Mensch und Natur. Lohnt sich echt! Dann gibt es hier in Melbourne eine kostenlose Straßenbahn, die im Kreis um Central Melbourne fährt, die wir dann auch noch ausprobierten. Am Abend zeigte ich Nat die Feuershow vor dem Casino und natürlich das Nachtleben im Casino. Kaum waren wir drin, entdeckte sie dieses Spiel mit den Würfeln (hab den Namen schon wieder vergessen), was man immer in den Filmen sieht. Wir stellten uns daneben und versuchten einen Einblick ins Spiel zu bekommen. Aussichtslos! Zu viele Felder, zu viele Dealer und meist ein Chaos, sobald die Würfel geworfen wurden. Ein Mann hörte uns und sprach uns an. Sein Bruder würde spielen, der könne uns alles erklären. So kamen wir ins Gespräch (drei Brüder, von 13, und ein Kumpel waren zusammen im Casino). Als Nat und ich uns zur Bar aufmachten, um – anständig – selber für unseren Drink zu bezahlen, stand plötzlich einer der Brüder neben uns und legte einen Spielchip auf den Tresen. Damit waren wir wohl mal wieder eingeladen. Nach der zweiten Runde mussten wir leider los (sie waren echt nett, luden uns ebenfalls zum Melbourne Cup ein, aber Nat verließ mich am nächsten Tag wieder und allein mit vier Fremden wollte ich nicht weggehen!) Der Abend begann gerade erst (war ja auch leider der letzte gemeinsame mit Nat). Wir gingen also erst in einen Irish Pub namens Pugg Mahoni, wo schon einige Freunde aus dem Hostel auf uns warteten. Später zogen wir allesamt ins P.J. O’Brians, wo noch weitere auf uns warteten und tanzten die ganze Nacht.

Am 05.11. hatte ich ein weiteres Interview für einen Job. Diesmal ging es um die UNHCR (Verein für Flüchtlingshilfe) und natürlich darum, Geldspender zu finden. Das Gespräch verlief ganz gut. Entgegen meiner Erwartungen, klappte es auch mit meinem Englisch fast reibungslos. Ich glaube nicht, dass ich den Job bekomme, aber es war auf jeden Fall eine nette Erfahrung. Außerdem hab ich seit ein paar Tagen das Gefühl im Bauch, dass es Zeit für mich wird, weiter zu reisen. Nach meinem Interview (was im Stadtteil Richmond stattfand) spazierte ich noch ein Weilchen durch die Stadt bis zu den Docklands (wunderschöne Stadtteile mit alten Gebäuden). Da uns Ian gestern eine Woche kostenloses Fitnessstudio besorgt hat, starteten wir heute unsere Probestunden. Tat echt gut mal wieder was für den müden Körper zu tun.

06.11. Freitag ist immer Free-BBQ-Night und diesmal waren wir über zehn Leute. Nachdem wir uns dann also den Bauch vollgestopft hatten, ging ich mit Lucas und Ian zum Schwimmbad, ein paar Bahnen ziehen. Später versuchten mich beide, wie im Film „Dirty Dancing“, über den Kopf zu heben. Es klappte nicht ganz, was aber – wie ich hier betonen möchte – nicht an meinem Gewicht lag! :o) Zurück im Hostel, spielte ich mein erstes Trinkspiel überhaupt „21“. Man versucht bis 21 zu zählen, jeder eine Zahl, wobei nach und nach die einzelnen Zahlen gegen andere Begriffe oder Aktivitäten ausgetauscht werden. Macht man einen Fehler, muss man trinken, erreicht man die 21, muss man trinken. Kling ziemlich stupide und einfach, aber nach ein paar Bechern wird es echt schwer. Leider – oder zum Glück – liebe ich Merkspiele und daher war ich zu gut und brauchte / durfte fast gar nicht trinken. Beim zweiten Spiel „Never have I ever…“ (Ich habe noch nie…) hatte ich allerdings nicht so viel Glück… Gegen Mitternacht ging es dann noch in einen Club namens „red violet“, den fast ausschließlich nur dunkelhäutige Gäste besuchen. Mit mir hab ich nur 4 Blondinen gezählt. An dem Abend waren wir eine „Besonderheit“!

Gestern (08.11.) verbrachten wir in St Kilda unseren ersten richtigen Strandtag - Sonnenbad (über 30°C) am Strand inkl. Abkühlung im Meer. Natürlich hab ich mir gleich meinen ersten Sonnenbrand geholt. Das ist schon fast unvorstellbar. Ihr habt euren ersten Schnee, während ich meinen ersten Sonnenbrand hab. Wir blieben den ganzen Tag in St Kilda. Erst am Strand, dann ein Schläfchen im Schatten der Palmen, bis die Sonne über dem Meer unterging. Und das war atemberaubend schön. Der gesamte Himmel erstrahlte in einem rot-orange und halb Melbourne und Umgebung versammelten sich dort am Strand, um das Spektakel zu erleben…

09.11.2009
Heute bekam ich die Absage von UNHCR, fast schon wie erwartet. Das macht aber nichts. Wie erwähnt, möchte ich gerne weiterziehen. Daher werde ich mich gleich mal mit ein paar Freunden zusammensetzen und schauen, wie und wann und mit wem es jetzt weitergeht. Ich kann es kaum erwarten, die Great Ocean Road zu überqueren – on the road, Strandtage, Essen aus Dosen und im Van schlafen! YIPPY!!!
Übrigens bin ich mal wieder erkältet, von der Lüftung in den Zimmern, da mein Bett genau im Windzug steht…

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