Samstag, 28. November 2009

Trivia- und Krankenhausnächte...

19.11.2009
Heute war Trivia Night (Quiz Nacht) in einem Pub um die Ecke. Mein Team hat leider nur den letzten Platz gemacht, dafür hatten wir aber einen spaßigen Abend. Neben dem Quiz gab’s noch Glücksspiele – wie Bierwetttrinken, Preise raten, Zahlen raten - aber auch da hatten wir kein Glück.

20.11.2009
Das Wetter ist heute leider nicht so herrlich, wie an den anderen Tagen. Zum Wochenende soll ein Gewitter aufkommen, daher ist es zwar warm, dafür nieselt es ständig. Das ließ mich dennoch nicht davon abhalten, zum Strand nach St. Kilda zu fahren. Von da aus bin ich dann zwei Stunden am Strand entlang zum Brighton Beach gelaufen - dort stehen die berühmten farbigen Strandhütten (warum auch immer sie so berühmt sind…). Unterwegs lagen viele tote Quallen und ein Seeigel am Strand (siehe Bilder). In Brighton gab es dann endlich mal „Fish and Chips“ für mich und dann ging es den ganzen Weg wieder zurück, wobei ich aber mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang entschädigt wurde.

21.11.2009
Heute haben wir uns wieder aufgemacht, zu einem Stadtrundgang – diesmal in die Docklands (Melbourne’s Hafen). Neben diversen architektonisch interessanten Gebäuden (siehe Bilder), besuchten wir noch eine Autoausstellung, einen Aktion“-park“ und natürlich den Hafen. Als es zu regnen anfing, mussten wir leider wieder umkehren.

22.11.2009
Auch heute regnet es wieder den ganzen Tag. Bleibt mir nur, mich den Pancakes hinzugeben…
Seit einigen Tagen haben wir einen Schweden (geschätzte 70 Jahre) in unserem Zimmer. Eigentlich sind wir sehr offen allen Rassen und Altersgruppen gegenüber, aber bei ihm hörte dann unsere Freundlichkeit auf. Schon am ersten Morgen fing er gegen acht Uhr an, Krach zu machen. Koffer auf – raschel raschel- Koffer zu; Schließfach auf – klonk klonk – Schließfach zu (etwa 10 bis 20 mal). Das ganze dauerte ganze drei Stunden, bis er endlich verschwand. In der dritten Nacht ertappten wir ihn dann bei… naja, das will ich hier eigentlich nicht so ausführlich erklären! Ich kann nur sagen, „Freut euch Männerwelt, auch im hohen Alter geht das noch!“ Nach der Aktion und dem ständigen morgendlichen nervtötenden Krach, beschlossen wir, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Ian hatte wieder Nachtschicht und kam erst 6 Uhr morgens zurück. Als dann „Granny“ heute Morgen anfing, seinen Regenponcho unnötigerweise im Zimmer auszubreiten, ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich bat ihn höflich, das doch bitte draußen zu machen, doch anstatt das Zimmer zu verlassen, packte er ihn wieder gemütlich zusammen. Nun wurde ich etwas forscher und wies ihn darauf hin, dass er noch immer Krach macht. Daraufhin fing er an, uns zu beschuldigen, wir würden jeden Abend Krach machen und auch immer das Licht anmachen (wobei ich anmerken muss, dass er bereits gegen 20 Uhr ins Bett geht und wir einfach nur den nötigsten Krach machen und ich sogar eine Taschenlampe benutze, um niemanden zu stören. Der Mann war also auf Streit aus. Ich versuchte ihm – noch immer höflich – zu erklären, warum ich jetzt sauer sei, da ich annahm, er verstand nicht, was ich meinte. Ich bat ihm mir seinen Poncho zu geben, dann führte ich ihm vor (wie einem Kleinkin – so benahm er sich nämlich auch) was ich mit dem Poncho meinte. Plötzlich riss er mir den Poncho wieder aus der Hand und schrie mich an - auf schwedisch vermutlich. Dabei machte er einige Schritte auf mich zu und ballte die Fäuste. Ich erschrak – gab ja nicht wirklich einen Grund aggressiv zu werden - und warnte ihn davor, was passieren würde, wenn er mich anfassen würde. Plötzlich meinte er, ich hätte ihn ja angefasst, wobei ich ihn nie berührt habe. Als ich ihn darauf hin wies, rannte er zur Tür, riss sie auf und meinte, ich solle sofort das Zimmer und das Hostel verlassen. Daraufhin hab ich ihn dann nur ausgelacht und ihm in meiner sarkastischen Art klar gemacht, dass er hier nichts zu sagen hat und wenn einer geht, dann ist er es. Seine Aggressivität ließ nicht nach und schon ein kleiner sarkastischer Witz brachte ihn wieder auf die Palme – dabei dachte ich immer, im Alter wird man weiser…

23.11.2009
Heute war ich zum Kaffee in Claire’s (USA) eigener Wohnung eingeladen. Das ist meine erste Einladung seit über zwei Monaten. Endlich mal keine 30 Mann um einen herum, eine gemütliche Couch, ein nettes Gespräch unter vier Augen und einen Ausblick auf’s Meer (auch wenn es einige Kilometer entfernt ist). Für Claire war ich auch der erste Besuch in ihrer ersten eigenen australischen Wohnung. Witzig, auf was man plötzlich Priorität legt…

24.11.2009
Da unser Trip über die Great Ocean Road bald losgeht, sind wir dann heute ins Informationscenter gegangen. Neben Strassenkarten gab’s noch einige nützliche Tipps über die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Die Frau hat sich super viel Zeit für uns genommen und war super nett. Doch als wir sie baten, uns noch ein paar günstige/kostenlose Sehenswürdigkeiten hier in Melbourne zu nennen (müssen ja schließlich noch zwei Wochen rum bringen) und wir ihr aufzählten, was wir alles schon gesehen haben, war selbst sie erstaunt. Leider gibt es nur noch 3 Dinge für uns zu tun. „Museum of Moving Images“, „Ian Potter Art Gallery“ und der “Tourist Shuttle Bus”. Also machten wir uns auf zum Museum, indem sie alles rund um Medien, Fernsehen und deren Technik ausstellten. Das tollste war die „Matrixkapsel“. In der konnte man eine Matrixszene drehen. Die Kapsel war rund und mit Kameras bestückt. Macht man nun eine Bewegung, wird diese von allen Seiten aufgezeichnet und dann in Zeitlupe und dabei um die Achse drehend wiedergegeben. Das Kurzvideo konnte man sich dann auf die eigene Homepage schicken. Hier ein bis zwei Links, damit ihr auch was zu lachen habt:

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-b981b8b9b62545b996ef4301f7d28d13.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-d67884acb961515d7d4ee9b4974bb1ee.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-15ab11217e547aeef0dfd64b03fb2dcd.flv

Übrigens musste „Granny“ nun aus unserem Zimmer ausziehen, worüber er natürlich nicht sehr erfreut war. Schlecht für ihn, GUT für UNS!!!

26.11.2009
Kaum war ich am Morgen ins Bett gegangen, machte mich Ian wieder wach. Ihm war mega übel und konnte nichts mehr bei sich halten. Trank er nur einen Schluck Wasser, kam 2 Sekunden später alles wieder raus, dann begann er auch noch zu frieren und sich zu schütteln. Als es gegen 5 Uhr noch immer nicht besser wurde, beschloss ich, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Ununterbrochenes Übergeben kann ja nicht gut sein…! Ian kam sofort an den Tropf und ich blieb die Nacht bei ihm bis mich meine eigenen Kräfte verließen und ich unbedingt ins Bett musste (so gemütlich so ein Krankenhausstuhl auch ist, drauf schlafen klappt nicht)! Halb zehn war ich dann zurück im Hostel. Später bekam ich dann die Nachricht, dass er wohl eine Lebensmittelvergiftung bzw. eine Bakterieninfektion hat und noch eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben muss. Nun konnte ich also doch noch beruhigt zur Trivia Nacht gehen. Diesmal machten wir auch den zweiten Platz und gewannen das Bierwetttrinken, und gewannen noch mehr Bier. Blöd für mich, da ich ja kein Bier mag…

27.11.2009
Nachdem Ian heute Morgen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, beschlossen wir, unsere kurze Liste „noch zu erledigende Dinge“ abzuarbeiten und in die „Ian Potter Art Gallery“ zu gehen. Die erstreckt sich über drei Etagen und zeigt Zeichnungen, Zeichendrucke und Fotodrucke. Am Abend gab’s dann wieder unser kostenloses BBQ in der Stadt. Da heute keiner wirklich ausgehen wollte, machten wir es uns im Hostel gemütlich. Unsere Kiwi-Jungs (New Zealand) bekamen Besuch von einem weiteren Kiwi-Jungen (der übrigens wie Luigi von Mario Brothers aussieht). Der viel nach vier Bieren auf der Couch in den Schlaf und ließ sich auch nicht mehr aufwecken. Erst schüttelten sie seine Arme, dann seine Beine, dann seinen Kopf, aber nix passierte. Er schlief einfach weiter, mit seinem Grinsen auf den Lippen. Dann setzten sie ihn in Pose, öffneten sein Hemd und da unser Motto lautet: „Wer einschläft, wird angemalt!“… Bin gespannt, wann er bemerkt, dass er Herzen über seinem Hintern und eine Sonne um seinen Nippel hat! *lol*

28.11.2009
Da das Wetter super schön heute ist, sitze ich im Federation Square (belebter Platz umringt von Museen und Gallerin, auf dem immer was los ist) unter einem Baum im Schatten, teile mein Toastbrot mit den Vögeln (fressen einem hier aus der Hand) und genieße nebenbei noch ein Konzert der „Salvation Army“.
Hab ich schon erwähnt, dass es nur noch 8 Tage bis zu meinem Roadtrip sind?! *freu* Wir haben uns mal schlau gemacht, was für einen Van wir bekommen. Es ist ein Mercedes 5B, ein richtiger Campervan mit 5 Betten, Dusche, Fernseher, Mikrowelle, Ofen und allem, was sonst noch dazu gehört. Ich hoffe, ich kann dieses Monster bändigen… :o)

Yellow Puppies Blogger Template | Template Design | Elque 2008