Donnerstag, 18. März 2010

YEEEEHAAAA... was für ein Tag!!!

12.03. – 18.03.10
Am Samstag habe ich einen echt australischen Arbeitstag erlebt. Eine unserer Schlangen hat leider Krebs an einer sehr kritischen Stelle, sodass wir sie leider einschläfern mussten. Und gestern hat Sonia diese dann siziert/untersucht, um festzustellen, ob das die einzige Ursache war und um natürlich die Gelegenheit zu nutzen, mir zu zeigen, wo alle Organe liegen. Das war so aufregend. Sonia erklärte mir, dass die Schlange seit zehn Minuten Gehirntod sei, dennoch kann das Nervensystem für Stunden weiter-"leben". Da auch das Herz weiter schlägt, bevorzugt Sonia, auch den Kopf abzutrennen, damit die Nerveninformationen wirklich nicht mehr an das Gehirn gesendet werden können. Aber auch ohne Kopf bewegt sich die Schlange und auch das Herz hört nicht auf zu schlagen. Faszinierend! Und als Sonia zu Max meinte, er solle bitte den Kopf festhalten, damit die Schlange nicht so rumzappelt, sagten wir nur lachend "Aber da ist doch kein Kopf mehr!" *lol* - makaber, aber witzig!

Eine Stunde später rief Sonia wieder nach mir und meinte, dass wir einen Anruf für "Snake Hunting" erhalten haben. Im nahegelegenen Tennisclub wurde eine Red Bellied Black (sehr giftige Schlange) entdeckt und wir sollten nun kommen, um sie einzufangen. Genau das, worauf ich schon so lange warte, denn schon lang habe ich die Schutz- und Arbeitskleidung dafür im Lager gesehen und nun kann ich hautnah dabei sein. Also Kamera und alles was man zum Schlangenfangen braucht ab ins Auto und los. Als wir im Club ankamen, hockte ein Mann hinter der Glastür und hielt den Schwanz der Schlange in der Hand, um sie daran zu hindern, weiter in ein Loch in der Wand zu kriechen (super gefährlich - beste Position, um gebissen zu werden!) Sonia beförderte nach kurzer Zeit die Schlange aus dem Loch und in den Fangsack und dann fuhren wir zu einem nahegelegenen Schutzgebiet und setzten sie dort wieder aus. Wilde Schlangen behalten wir nicht! War super aufregend.

Am Abend ging es dann ins Kino. Eigentlich ist die Idee entstanden, weil Kanako „Alice in Wonderland“ sehen wollte. Letztendlich ist aber Kanako in ihren Film und Max und ich in „Hurt Locker“ gegangen, da wir ihren Film nur angesehen hätten, wenn wir in den 3D Film gegangen wären. Aber da Kanako bei 3D schwindelig wird, wollte sie das nicht. Leider war unser Film letztendlich nicht sehr aufregend. Super Spezialeffekts, dafür aber wenig Spannung und ein sehr fades Thema. Zurück nach Haus ging es dann im offenen Cabrio unterm Sternenhimmel. Die Temperaturen sind abends noch immer sehr mild!

Am Sonntag war ich dann endlich mal wieder am Strand (Glenelg Beach), auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat. War sehr bewölkt und ein paar Regentropfen fielen auch. Aber im Großen und Ganzen war es ein schöner Tag. Leider konnte ich meinen neuen Bikini nicht antesten, aber die nächsten Tage soll es wieder heiß werden. Vielleicht hab ich nächstes Wochenende mehr Glück.

Montag hab ich dann gelernt, wie man Schlangen (diesmal nur Pythons) mit einem kleinen Schlauch Medikamente zufügt. Selbes System wie beim Assist Feeding, nur viel schwieriger. Während ich mit einer Hand den Nacken der Schlange packe, muss ich das Maul öffnen, den Schlauch rein und runter befördern, dann die exakte Menge Medizin einführen und den Schlauch wieder rausziehen. Meist wollen die Schlangen den Schlauch dann nicht wieder hergeben und fangen im schlimmsten Fall auch noch an, ihn zu verschlingen. Leider war ich einmal beim „Nackenpacken“ einer Childrens Python nicht schnell genug/abgelenkt, sodass mich eine in die Hand biss. Diese Python war diesmal kein Baby, aber zum Glück auch nicht so schlimm, wie unsere großen Olive Py. oder Woma‚s. Hab’s aber überlebt und tut auch gar nicht so sehr weh! *lol*

Übrigens hab ich hier mal die Wagons an einem vorbeifahrenden Zug gezählt. Das letzte Mal, dass ich das in Deutschlang gemacht hab, ist leider schon ewig her, daher hab ich keinen Vergleich, dennoch kommen mir 60 immens vor. Wer kann mir den Vergleich liefern? Danke.

Die letzten drei Tage hab ich dann frei bekommen, da ich zum CFS Basic Firefighter Kurs gefahren bin. Das Trainingscenter befindet sich in einem kleinen Örtchen namens Brukunga und ist etwa 45 Minuten von Echunga entfernt – könnt euch sicher vorstellen, dass ich am ersten Tag über eine Stunde gebraucht habe und alle erdenklichen Strassen drum herum gesehen habe, bevor ich es fand. Im Training lernten wir dann alles Theoretische und Praktische, was wir später im Einsatz brauchen – Feuerverhalten, Brennstoffe, Feuerlöscher, Bekämpfungstaktiken, Nutzung der Einsatzgeräte, Verkehrsmanagement am Einsatzort sind nur einige Themen, die wir behandelt haben. „Leider“ meinte es das Wetter zu gut mit uns, sodass wir jeden Tag in voller Montur (Jacke bis zum Kinn geschlossen, Hose, Helm, Visier runter, Handschuhe, Boots) bei rund 36 Grad in der Sonne unseren Einsatz üben mussten. Dennoch hatten wir echt viel Spaß! Die Jungs (besser Männer, alle waren zw. 30 und fast 60), mit denen ich den Kurs machte, waren super nett und auch unsere Trainer waren toll. Der Theoretische Part schlauchte mich ganz schön. Nicht nur rund acht Stunden die „Schulbank drücken“, auch noch alles in Englisch hören, verstehen, behalten und wiedergeben. Doch die Tests, die wir nach jeder Unit machten, zeigten, dass das für mich kein Problem darstellte. Und nun, nach drei Tagen zuhören, diskutieren, üben, bin ich nun offizieller FIREFIGHTER!!! Heute, auf dem Weg vom letzten Kurs nach Hause, kurz hinter dem Ortsschild Echunga, lag dann plötzlich ein Baum auf der Strasse. Um sicher zu stellen, dass CFS alarmiert ist, fuhr ich zur Fire Station und eh ich mich versah, saß ich in voller Montur auf dem Rücksitz unseres Trucks. Fünf Minuten später stand ich am Einsatzort und regelte mit einem Kameraden den Verkehr – STOP/SLOW Schild und Funkgerät im Einsatz. Manche Autofahrer wollten einfach nicht anhalten, sodass ich schon fast „vor’s Auto springen“ musste. Nachdem der Baum beseitigt wurde, ging es zurück zur Station, wo mich einige Kameraden mit den Worten „Du hast mit Sicherheit den Rekord gebrochen! Vom Basis-Kurs zum ersten Einsatz - unter einer Stunde!“ empfangen. Was für ein Tag…!

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