Freitag, 19. August 2011

2011-08 Tiershows in den Flinders Ranges

Am Freitag den 15.07.2011 hatte ich mal wieder frei. Genau zum richtigen Zeitpunkt – es war herrlich sonnig und die Voegel zwitscherten. Als ich mich am Morgen an den PC setzte, um wieder mal an meinem Visa Antrag zu arbeiten, fand ich einen Brief von Johan auf dem Tisch. Darin bat er mich, dass ich gegen 19 Uhr in einem Ausgehkleid gekleidet, zu Haus auf ihn warten sollte. Er wollte mich gern nett ausfuehren. Was fuer eine Ueberraschung. Also ging ich erstmal neue Sachen einkaufen… ;o)

Ich nahm ben Bus in die Stadt, da man nie leicht einen Parkplatz findet. Der Busfahrer war so freundlich und half mir dann, an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Dann machte er noch sicher, dass ich wusste, wo ich den Bus zurueck nach Haus finde.

Dann machte ich mich auf den Weg zum deutschen Consulat, da ich noch einige Papiere fuer mein Visa beantragen musste. Kaum hatte ich den winzigen Raum betreten, hoerte ich nur noch deutsche Stimmen. Vermutlich lag es nur an der Frau hinterm Tresen und dem Mann in der Reihe vor mir, aber als sie beide deutsch sprachen, klang das so fremd und komisch, ich musste mir das Lachen verkneifen. Sie klangen, als haetten beide nen Stock im Hintern, mit ihrem „Sie“ und „das waere sehr freundlich von Ihnen“ – Hochdeutsch. Dann war ich an der Reihe. Sie bat mich meine derzeitig Adresse hier in AUS zu buchstabieren... Uhhm. Irgendwie hatten wir beide damit Probleme. Ich musste lange ueberlegen und sie verstand mich nicht richtig. Also dann doch in englisch. lol

Am Abend machte ich mich dann fertig fuer die Ueberraschung. Und als Johan von der Arbeit nach Haus kam, war er schon fix und fertig im Anzug und Schlips gekleidet. Dann warteten wir. Und ich dachte, dass er vermutlich einen Tisch fuer spaeter bestellt hatte und wir nun darauf warten mussten. Doch dann fuhr ploetzlich ein Wagen vor – unser eigener Choffeur. Er stieg aus, oeffnete uns die Tuer und fuhr uns dann durch die Gegend. Da ich noch nicht wusste, wo es hin geht, versuchte ich zu raten. Erst fuhr er in Richtung Strand und ich dachte, „Okay ein Strandrestaurant – wie schoen.“ Dann bog er ab und fuhr in die Stadt und ich dachte, „Okay vermutlich Gouger Street.“ Eine Strasse mit vielen Restaurants. Doch dann bog er wieder ab und fuhr zurueck in Richtung Haus. Beide machten sich einen Spass daraus, dass ich nicht wusste, wohin es ging. Als wir fast McDonalds auf dem Weg nach Haus erreicht hatten, sagten sie, „Wir fahren in den McDrive!“ Doch dann bog er erneut ab und fuhr zurueck Richtung Stadt. Wir hielten am Restaurant „Assaggio Ristorante“ einem sehr feinen italienischem Restaurant. Wir wurden mit einer Flasche Champagne begruesst und genossen dann ein 3-Gaenge-Menue. Nach einem kurzen Spaziergang, holte uns unser Choffeur wieder ab und brachte uns nach Haus.Was fuer eine fantastische Ueberraschung!

Die Naechte momentan sind hier ziemlich kuehl. Als ich am Samstag als Vertretung fuer eine Kollegin zur Arbeit fahren wollte, war Eis an meinen Autoscheiben. Zum Glueck brauchte ich nicht kratzen.

Am Mittwoch, den 20.07.11 hatte ich wieder Salsa-training. Diesmal arbeiteten wir wieder an unseren Drehungen und nachdem wir uns aufgewaermt hatten, habe ich unglaubliche 5 Drehungen geschafft – das Ganze sogar passend zur Musik.

Am Donnerstag, den 21.07.11 ging ich dann mit meinen Kolleginnen zur Oper „La Sonnambula“ (Die Schlafwandlerin) schauen. Den Abend haben wir dann mit einem Glas Champus begonnen. Das Stueck wurde in italienisch gesungen, zum Verstaendnis blendeten sie ueber der Buehne das Gesungene in Englisch ein. Im Grossen und Ganzen war es ein schoener Abend, obwohl mich das Gesinge im zweiten Akt dann doch schon ganz schoen genervt hat. :o)

Am naechsten Donnerstag, 28.07.11 war dann Zumba mega party - 1.5 Stunden durchgaengig und ausgiebig bewegen. War super spassig, dafuer tat mir danach tagelang alles weh.

Am Freitag, 29.07.11, hatte ich dann meinen medizinischen Test fuer mein Visa in der Stadt. „Bewegen Sie mal den Arm so...“ und „Drehen Sie mal den Oberkoerper so...“ und „machen Sie mal eine Kniebeuge.“ Oh gott, wirklich? Nach meiner gestrigen Zumba party konnte ich mich schon so kaum normal bewegen und nun sollte ich auch noch mit einem Laecheln im Gesicht eine Kniebeuge machen?! „Autsch!“
Danach setzte ich mich in ein Café in der Stadt und genoss Eier, Speck und Tomaten zum Fruehstueck bevor ich mich mit einer Freundin zum Geschenkshopping traf. Heute Abend ist Kari’s Geburtstagsfeier – lecker Curries warten auf uns.

Am Samstag, 30.07.11, veranstalteten wir im Tanzstudio eine „Xmas im Juli“-Party. Mit Weihnachtsbaum, Weihnachtsdekor, Tanzworkshops und BBQ bei sonnigem Wetter.

Anfang August ueberredete ich eine Kollegin dazu, Tanzstunden in unserem Tanzstudio zu nehmen. Nun kommt sie regelmaessig. Am ersten Sonntag im August – SunsetSalsaParty am Henley Beach – kamen dann sogar zwei Kolleginnen zum Zuschauen.

Am ersten Wochenende im August hatten wir wieder zwei Tage Zouk Training – 4 – 6 Stunden pro Tag. Dann ueberraschte mich Johan mit einer Hotelzimmerreservierung im Stamford Plaza Hotel in Adelaide – AutoParkservice, Pool, Whirlpool, Sauna auf dem Dach und Whirlpool im Zimmer, Zimmerservice fuer’s Abendessen und Fruehstuecksbuffett am Morgen. Der Wellnessbereich war leer, also hatten wir alles fuer uns allein. Der Zimmerservice war super und auch das Fruehstuecksbuffett war reichhaltig. Rundum sehr entspannender Aufenthalt.

Dann war ich vom 16. – 18.08.11 in den Flinders Ranges. Adrian (Animals Anonymous), mit dem ich vor einigen Monaten noch zusammen arbeitete, Kinder ueber australische Tiere zu unterrichten, hat mich zu einer drei-Tage-Tour eingeladen. Also ging es am Dienstag gegen Mittag los – rund 3 Stunden fahrt – bis Mambray Creek, wo wir unser Quartier im Naturschutz Park aufschlugen. Inmitten des Park’s ist ein Campingplatz mit kleinen Holzhuetten – Doppelstockbett, Essecke und Kueche – zwei Schritte getan, ist man schon durchs ganze Haus gelaufen. Dennoch war es gemuetlich. Die Tiere (Adrian bringt seine eigenen Tiere zu den shows mit) in die Huette verfrachtet, machten wir uns auf zu einem kleinen Marsch durch den Park. Es regnete leicht, aber davon liessen wir uns nicht abschrecken. Unseren Weg kreuzten Euro’s und Western Grey Kangaroos, Voegel flogen singend von einem Baum zum Anderen und wir sahen sogar ein Kangaroo mit einem baby im Beutel. Wir liefen bis zu einem sehr felsigen Gebiet, wo sich Yellow-footed rock-wallabies aufhalten sollten. Leider ohne erfolg. Da es langsam Dunkel wurde, machten wir uns auf den Rueckweg. Mit Taschenlampe bewaffnet, versuchten wir dann mehr Tiere aufzufinden. Ueberall sahen wir Augen im Dunkeln aufleuchten. Ein junges Kangaroo sass nur einen Meter von uns entfernt und sah uns an. Ich hatte mich ganz schoen erschrocken. Hatte nicht erwartet etwas so nah aufzufinden. Doch sie zeigten kaum Angst und hopsten neben uns her. Dann zeigte mir Adrian, dass man im Dunkeln sogar Spinnen (wolf spider) mit der selben Methofe auffinden kann. Also hielt er die Tachenlampe neben seine Augen und blickte in die Ferne. Ich glaubte ihm kein Wort. Doch nur wenig spaeter zeigte er mir die erste Spinne und dann noch eine und noch eine. Also versuchte ich es und siehe da, auch ich fand einige Spinnen. Deren Augen leuchten gruenlich zurueck, wenn das Licht der Taschenlampe hineinfaellt.

Noch etwa 500 Meter zurueck zu legen, da fing es ploetzlich an sehr stark zu regnen und ein Gewitter naeherte sich. Das war ein fantastisches Phenomen. Der Blitz der durch die Baeume leuchtete und der Donner der durch den Wald zog. Wir erreichten unsere Huette gerade rechtzeitig, bevor das Gewitter ueber uns hinueberzog. Die halbe Nacht donnerte und blitzte es. Zum Abendessen liessen wir dann „Rupy“ das Bettong (aehnelt einem Kangaroo, hat aber die Groesse eines Hasen) aus der Box, so dass er ein wenig herum huepfen konnte. War sehr suess anzusehen.

Am Mittwoch standen wir dann gegen 7.30 Uhr auf (Solargeheizte Dusche mit Blick auf die Baeume draussen – man fuehlt sich, als nehme man eine Dusche draussen im Freien), versorgten die Tiere, fruehstueckten und fuhren dann zu den ersten zwei Kindergaerten fuer unsere Shows nach Port Pirie. Die Kinder liebten die Tiere – das Bettong, ein Velvet Gecko, ein water dragon, Mertens Wassermonitor, Krokodil, Babyschlangen, eine ausgewachsene rund 2m Schlange, ein GreenTree Frosch und ein Glider. Eine der shows war in einem Behinderten Center fuer Kinder. Dann im Sonnenschein zum Mittag in ein Cafe gesetzt, bevor es zu den naechsten zwei Kindergaerten ging. Zwischen den letzten beiden shows fing es dann ploetzlich an zu hageln – 5mm grosse Hagelstuecke fielen vom Himmel.

Nach unseren Shows, begaben wir uns auf zum ‘Sightseeing‘ und schauten uns eine Haiausstellung an. War allerdings nichts besonderes. Angeblich haben Fischer in Port Pirie vor einigen Jahren durch Zufall einen riesigen Hai gefangen und einen nachgebauten Hai stellen sie nun aus, mit allen erdenklichen Informationen dazu. $3 fuer 10 Minuten Informationen lesen und auf einen Fieberglashai zu schauen. Naja, wir hatten zumindest 15 Minuten rumgebracht... Dann besorgten wir uns indonesisches Abendessen zum mitnehmen und beschlossen fuer einen Spaziergang zum Telowie Gorge Naturschutz Park zu fahren. Wieder versuchten wir yellow-footed rock-wallabies aufzuspueren und erneut ohne Erfolg. Dafuer sahen und hoerten wir eine Vielfalt von Voegeln. Als es Dark wurde, machten wir uns auf dem Rueckweg. Kaum im Auto angekommen, fing es erneut an zu regnen. Die Wege im Park warnten, dass sie nur bei trockenem Wetter befahren werden sollten. Zum Glueck waren wir im Gelaendewagen unterwegs, ansonsten waeren wir dort gestrandet.

Am Donnerstag standen wir gegen 8.30 Uhr auf, da wir noch 2 weitere Kindergaerten in Port Pirie besuchen wollten. Port Pirie ist die Stadt mit den schrecklichsten Strassenbezeichnungen ueberhaupt. Strassenschilder gibt es kaum oder zeigen in die falsche Richtung. Wir fuhren jedes mal 15 Minuten im Kreis, bevor wir die richtige Schule fanden. Nach der letzten Veranstaltung kam ploetzlich einer der kleinen Jungs (rund 4-5Jahre) zu mir und umarmte mich als Dankeschoen – das war so suess. Dann machten wir uns auf den rund 3-Stunden-Rueckweg.

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