Freitag, 26. Februar 2010

Salsa Dancing

26.02.
Da wir am Wochenende auch arbeiten werden, haben wir heute einen freien Tag und haben den natürlich in der Stadt genossen. Erst ging es nach Mount Barker und auf dem Weg dorthin, sind wir an einem wilden Himbeerstrauch vorbei gekommen, wo wir natürlich erstmal genascht haben. In Mt Barker hab ich mir dann erstmal einen neuen Bikini gekauft, den ich euch hoffentlich bald am Strand präsentieren kann. Danach ging es nach Hahndorf zur „Beerenberg Farm“, damit sich Kanako auch etwas mit deutschen Leckereien eindecken konnte. Zu Mittag ging es dann ins „Hofbräu Haus“, damit Kanako auch mal deutsches Essen probieren kann. Vermutlich hat sie sich dann doch nicht so daran getraut, da sie letztendlich nur einheimischen Fisch und Pommes bestellt hat.

Da wir noch einen ganzen Nachmittag rumbringen mussten und nicht wussten, wie, gingen wir ins Besucherinformationszentrum. Dort trafen wir auf einen Mann im mittleren alter, der uns den heißen Tipp gab, dass es in Hahndorf eine kostenlose Käseprobe und eine kostenlose Weinverkostung gibt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf dem Weg dorthin, kamen wir an einem Lavendelshop vorbei, in den Kanako natürlich unbedingt wollte – ich mag ja eigentlich kein Lavendel! ABER… dort gab es natürlich auch eine Verkostung! Marmelade, Honig, Saucen, Bonbons, aber alles mit Lavendel. Nachdem wir dann einen Bauch voll Käse hatten und von der Wein-/Sommerhitze-Mischung ein wenig beschwipst waren, ging es zurück nach Haus.

Da uns Anna heute wieder verlassen wird, sind wir alle zusammen in die Stadt gefahren, um noch einen letzten Abend mit ihr und ein paar Freunden (Vu – Australier, ursprünglich Vietnamese und Nick – Australia, ursprünglich Italiener) zu verbringen. Erst ging es zum Restaurant „Noodle King“, wo wir uns mit leckerem chin. Essen den Bauch vollstopften (wir wurden von Sonia und Max eingeladen!!! Super nett!) und dann ging es zum Salsa Tanzen in den Club „Casablabla“. Natürlich musste ich auch auf die Tanzfläche und die Hüften schwingen. Und da wurde ich nur so durch die Gegend gewirbelt – das war einfach toll. Zum Glück gibt es Eiswasser hier umsonst. Mit einem Türsteher – Moses – kam ich schnell ins Gespräch, als ich erzählte, dass ich aus Deutschland komme, da er dort demnächst hinfliegen wird. Gegen drei Uhr Morgens fiel ich erschöpft ins Bett…

Donnerstag, 25. Februar 2010

Von "Schnipp-Schnapp" zu "Erotische Vorlieben"...

11.02.2010
Heute weckte mich mitten in der Nacht der prasselnde Regen auf dem Caravandach und erinnerte mich wieder einmal an die Campingzeit mit meiner Familie als ich noch „jung“ war. Das waren schöne Zeiten – mit Sonnenschein und immensen Regengüssen!

Mein Arbeitstag war abwechslungsreich und spannend wie immer – Versorgung der Baby- und Erwachsenen-Beardies, Monitors, großen Pythons und außerdem war ich wieder Model für ein Fotoshooting. Diesmal schossen wir Bilder vom Schlangen-Fang-Equipment, das heißt, Boots, Schützer für die Beine, Notfalltasche, Schlangenfangsack und Hook. Nach der Bearbeitung am PC, sind daraus super Bilder entstanden – nein, ich stand nicht wirklich in der Natur! Stand im Schlangenraum, aber dank Bildbearbeitungsprogrammen… seht selbst!

Den Abend haben wir dann wieder im Familienkreis mit einer DVD (Smoke Jumper) ausklingen lassen. Abendfüllend, aber keine Blockbuster-Qualitäten…!

12.02.
Heute Abend war wieder Parkour Training in Mt Barker und zwei Freunde aus der City kamen extra dafür raus auf’s Land. Eigentlich wollten sie bei uns übernachten, aber da auf dem Land nicht so viel los ist (Stadtjungs!), haben sie sich für das Haus einer Freundin entschieden. Meine Sprünge werden immer besser und auch Mauern sind nicht mehr sicher vor mir. Leider bleiben blaue Flecken und hässliche Kratzer nicht aus.

13.02.
Endlich Wochenende! Kanako hat für Samstag zu Sonntag ein Zimmer in Adelaide für sich gebucht und da es ein Doppelzimmer ist, lud sie mich ein, mit nach Adelaide zu kommen. Gesagt getan! Zuerst ging es zum Hotel, was allerdings weit außerhalb der Stadtmitte lag – was uns einen langen Fußmarsch bescherte. Das Zimmer war sehr geräumig und super sauber.

Gegen 13 Uhr hatten wir eine Tour in einer Schokoladenfabrik gebucht. Die Tour startete mit Schokolade und ein paar Geschichtsinformationen. Dann zeigten sie uns einige Produktionssteps, wie rollen der Schokokugeln in Schokolade (langweiliger Job, dafür sicher lecker); Bearbeiten der Kakaobohnen in riesigen Maschinen (langweilig) und Einpacken der einzelnen Schokopralinen in Papier (super laaaaaaangweilig)!

Dann ging es zum Shoppen. Klamotten haben wir keine passenden gefunden, dafür hat sich Kanako mit Japanischem Essen aus einem speziellen Supermarkt eingedeckt! Vielleicht sind die Lebensmittel sehr lecker, aber alles ist in Dosen oder Tüten gepresst und sieht einfach nur eklig aus. (Sorry Kanako) Während wir in einem netten Café einen Kaffee genossen, trafen wir zwei französische Mädels, die zuvor mit Kanako bei Sonia arbeiteten (die allerdings dort nicht zufrieden waren).

Nachdem der Tag fast um war, ging es zum Open-Air Kino in den Botanic Park. Um die 500 Leute saßen auf dem Rasen verteilt und schauten „Sherlock Holmes“. Jeder hatte eine Decke und Snaks eingepackt – von überall her duftete es lecker. Bevor der Film startete, bieteten sie ein Glücksrad an, bei dem jeder Dreh ein Gewinn war. Um sich die Zeit zu vertreiben, stellten sich natürlich die meisten an – ich eingeschlossen (Gewinne waren u. a. Süßigkeiten, Snacks und Beanbags „Bohnensitzkissen“)! Während ich in der Schlange stand, kam ich mit einem Pärchen hinter mir ins Gespräch. Sie wollten unbedingt so einen Sitzsack gewinnen – ich erzählte ihnen, ich sei eine Reisende und will auf gar keinen Fall so einen blöden schweren Sitzsack gewinnen! Also beschlossen wir zu tauschen, sollte ich die „Glückliche“ Sitzsack-Gewinnerin sein! Während wir also warteten, kamen wir mit immer mehr Leuten in der Schlange ins Gespräch, was sich irgendwie sehr besonders anfühlte. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte mal in Deutschland mit auch nur einer Person so richtig ins Gespräch kam, während ich in einer Schlange wartete…

Als der Film begann, genossen wir die mitgebrachten und gewonnenen Leckereien, das Wetter war herrlich warm, keine nervigen Insekten und der Film war auch gut.

14.02.
Auf dem Weg nach Haus letzte Nacht, sind wir an einem Hotel/Restaurant der gehobenen Klasse vorbei gekommen und wir entschieden, hier Frühstück zu essen. Da ich aber gern Pancakes wollte und die keine anboten, suchten wir weiter. Die Zeit wurde knapp, das Frühstücksangebot würde bald vom Mittagsangebot ersetzt werden, also entschieden wir uns für das Restaurant „Saldechin“. Die Location war super schön. Ein riesiger Raum mit riesigen Fenstern, leider gab es auch hier keine Pancakes, dafür aber Müsli mit Früchten und Yoghurt. Leider kam der aber mit nur einem kleinen Klecks Yoghurt/Creme, sodass ich mein Müsli halb trocken essen musste…

Für den Nachmittag haben wir uns den Besuch im Adelaide Zoo vorgenommen, was riesig Spaß gemacht hat. Der Zoo hat seit kurzem ein paar Pandas aus China, was die Hauptattraktion sein sollte. Also haben wir uns mit „hundert“ Anderen in die Warteschlange eingereiht und haben etwa eine halbe Stunde in der Sonne gewartet, bis die Besichtigung begann. Es gibt extra Tickets mit einer bestimmten Uhrzeit, bei der man die Pandas besichtigen kann und die Besichtigung ist auch nur etwa eine halbe Stunde lang! Die Warterei war es allerdings nicht wert. Die Tiere waren hinter Glas, sodass sich die Sonne und alles was sich davor befand (viele Menschen, Säulen, Mauern, etc.) darin spiegelte und die Tiere kaum sichtbar, geschweige denn fotografierbar waren.

Nachdem uns der Bus am Abend sicher zurück gebracht hatte, erwartete uns ein leckeres Spanisches Menü (Fleisch in Schokosauce). Sonia hat sich ein paar neue Kochbücher gekauft und nun will sie sich mehr Zeit für das Abendbrotkochen nehmen.

15.02.
Schnipp-Schnapp, da waren SIE ab!

Heute kam der Tierarzt zur Kastration von unserem Pferd. Brooke (machte Bilder) und ich durften zusehen – klar, war das irgendwie eklig, aber dennoch interessant! Nun gehört zu meinen Aufgaben, mit dem Pferd Gassi gehen, damit nichts anschwillt.

Nachdem ich vom Feuerwehrtraining zurück kam, war Manja, meine sehr gute Freundin, online und wir chatteten ein wenig. Eigentlich war ich super müde vom Tag (Feuerwehrtraining geht meist bis 22/23 Uhr), dennoch war ich froh, mal wieder was persönlich aus Deutschland zu hören. Dann sendete sie mir ein paar Schneebilder und während ich diese öffnete...

Nächsten Morgen, als ich meine Augen öffnete, schaute ich auf das, noch immer aufgeklappte Laptop, neben mir - der Bildschirm zeigte das Dialogfeld „Bild öffnen?“ an. Da bin ich doch tatsächlich dabei eingeschlafen. Ein Blick auf die Skypeunterhaltung mit Manja zeigte mir, dass sie noch eine halbe Stunde mit mir weitergeschrieben hat, bis sie sich mit „Ich leg mich dann noch mal hin!“ verabschiedete! >>Sorry Süße!!!<<<

16.02.
Von Tag zu Tag wird das Handling mit den großen Pythons besser. Meist brauche ich gar kein Schild mehr, um mich zu schützen, wenn ich in das Gehege greife. Dennoch erinnert mich deren Kraft und Schnelligkeit beim Futterschnappen daran, genug Respekt zu haben, um nicht verletzt zu werden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie weh das tut oder gar was für Verletzungen ich davon tragen würde, wenn eine der Schlangen anstatt der Ratte meine Hand erwischt!!!

Sonia nimmt sich nun wirklich viel Zeit für’s Abendbrot und daher gibt es nun jeden Abend was neues spannendes zu essen, wie „Ente in Rotweinsauce“, „Lamm in Kräuterkruste“ und „Birne in Rotwein-Zucker-Mantel.

19.02.
Heute wird ein langer Tag! Erst arbeiten, dann Parkourtraining in Mt Barker und außerdem ist heute großes FRINGE-Eröffnungs-Festival (http://tix.adelaidefringe.com.au/ticketing/home.aspx) in Adelaide - ein vierwöchiges Musik- und Kunstfestival. Brooke und ich (Kanako wollte eigentlich erst mit, ihr war es dann aber zu spät) haben uns dann mit ein paar City-Parkour-Freunden in Adelaide getroffen. Während wir in der Mall (Einkaufsstrasse) standen und warteten, liefen hunderte von Menschen an uns vorbei. Die Stadt war voll wie sonst nie. Jeder kam zum Eröffnungskonzert, jung und alt, und die meisten waren so knapp bekleidet!!! Selbst die jungen Mädels, die vielleicht gerade mal 14 oder 15 Jahre waren. Auch wenn es für Australische Großstädte normal ist, kann ich noch immer nicht die Eltern verstehen, die ihre jungen Töchter so nachts auf die Strasse lassen!!! Nachdem wir dann vollzählig waren, ging es zum Konzert, wo sich bereits hunderte Menschen tummelten. Und wir stürzten uns mitten rein! Als wir nur noch vier Meter von der Bühne entfernt waren (weiter ging es dann nicht mehr – schwitzende nasse Körper dicht an dicht „iiiihhhhh!“) nahm mich Brooke auf die Schultern, sodass ich einige Videoaufnahmen machen konnte. Solange ich da oben war, war alles toll. Frische Luft, viel Platz! Doch nachdem ich mich wieder inmitten der schwitzenden springenden Menschenmasse befand, hielt ich es nicht lange dort vorn aus und verzog mich nach hinten…

Nach dem Konzert beschlossen wir noch ein wenig Parkour zu trainieren. Aber leider hatten wir einige dabei, die darauf keine Lust hatten und nachdem wir einen guten Trainingsspot gefunden hatten, drangen sie immer dazu, weiterzuziehen. Wir endeten also darin, ständig nur rumzulaufen und darauf hatten Brooke und ich keine Lust. Brooke erzählte mir, dass bei einem Freund heute eine Party steigen soll. Also beschlossen wir, dort noch vorbei zu schauen – war ja erst 3 Uhr Morgens! Doch als wir dort ankamen, saßen nur drei Jungs im Hinterhof und rauchten gemütlich!!! Zehn Minuten haben wir es dort ausgehalten, dann beschlossen wir, den Bus nach Haus zu nehmen – kurz nach 4 Uhr waren wir dann zurück.

21.02.
Das Wochenende begann ziemlich gemütlich, mit ein paar Filmen im Caravan. Samstag war ich einfach zu müde vom Fringe-Festival, um irgendwas zu tun. Sonntag sind Kanako und ich dann nach Adelaide zum Shoppen gefahren. Leider bin ich mal wieder nicht fündig geworden…! Dafür hab ich den asiatischen Bubble Tea mit Erdbeergeschmack probiert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Bubble_Tea) Das witzige daran sind die gummiartigen Kügelchen. Endlich mal ein Getränk, was kühlt und Spaß bereitet!!!

Gegen 17:30 Uhr wurden wir dann in Hahndorf wieder abgeholt. Bereits im Bus trafen wir auf unsere neue italienische Wwooferin, die für eine Woche bei uns bleiben wird. Sie ist Veterinär, hat bisher aber noch keine Erfahrungen mit Reptilien sammeln können. Sie wird mit mir im Caravan leben. Schon am ersten Abend stellte sich heraus, dass sie gerne, viel und laut redet. Das kann ja was werden…!

22.02.
Während ich mir heute Morgen mein Brot mit dem elektrischen Messer schneidete, bekam ich einen „dicken“ Stromschlag. Der hielt mich den ganzen Tag wach!

Da wir heute fünf Arbeiter waren, haben wir alle Schlangen an einem Tag bewältigt. Somit hatte ich auch mehr Zeit, um mich um Allen (Pferd) zu kümmern. Also bin ich zur Koppel gelaufen und hab ihn rübergeholt. Dann wurde er liebevoll gewaschen und dann wieder zurückgebracht. Auf meinem Rückweg zum Haus, wieherte er mir die ganze Zeit hinterher. Ein oder zweimal wiehern ist ja normal, aber heute war er besonders „kuschelig“! Und als ich also auf dem Rückweg zum Haus war (wo mich hunderte hungriger Pythons erwarteten) sah ich mich bewusst um und sah hinweg über weite Felder und Wälder, erstrahlt im Sonnenlicht - einfach wunderschön! Und mir wurde wieder einmal bewusst, dass ich nun im Land meiner Träume lebe und in meinem Traumjob arbeite!

24.02.
Da wir nun so viele verschiedene Nationalitäten in einem Haus sind (Japan (Kanako), Dtl., Italien (Anna), Neuseeland (Sonia), England (Max ist ursprünglich aus England), Australien (Brooke), drehen sich unsere Gespräche mittlerweile meist um die vielen Differenzen unserer Kulturen. Besonders zu Kanako sind wir alle total unterschiedlich. So viele Zwänge und Einschränkungen beherrschen deren Leben, das ist einfach nur unglaublich. Alles, was sich um Persönliche Dinge dreht, wird nicht erzählt – nicht mal einem guten Freund. In Unterwäsche rumlaufen, geht überhaupt nicht und selbst nicht eigene Unterwäsche von der Leine nehmen, fällt ihr schwer. Beziehungen werden im „Dunkeln“ geführt - nie in der Öffentlichkeit gezeigt. Sex ist sowieso ein Tabu-Thema. Als wir einen Werbespot für Kondome sahen (aufgeblasene Kondomhunde machen Sex in jeder erdenklichen Position), hat sich Kanako beschämt weggedreht. So etwas geht gar nicht in ihrer Kultur. Anna brachte das Thema Erotikshops und Vibratoren an und so entwickelte sich das Eine zum Anderen und wir (Sonia, Anna und ich) beschlossen, dass wir mit Kanako am Wochenende in einen Erotikshop gehen werden, damit sie unsere Kultur besser kennen lernt und mehr aus sich raus kommt. Sie war empört, aber schien nicht abgeneigt…! *lol*

Da wir gerade beim Thema „Sex“ sind…
Wir haben jetzt ein neues Projekt! Da die Mulga Giftschlange schwer zu züchten ist und fast ausgestorben ist, versuchen wir jetzt, unsere männliche Mulga-Schlange (Charly) zu „melken“! Charly hat es leider bisher noch nicht allein hinbekommen. Nun saßen wir also am Abend mit ein paar Veterinären da und versuchten Samen, ohne Hilfe von „Playboy“ oder realen weiblichen Schlangen, aus einer Schlange heraus zu holen. :o)

Den – leider erfolglosen – Abend ließen wir dann mit einem riesigen Drei-Gänge-Menü ausklingen. Dafür haben wir den ganzen Tag in der Küche gestanden - Austern mit Tomaten-Schinkenwürfeln, Kräuterlamm, Eis mit Karamell, Birnen im Rotwein-Zucker-Mantel und Kekse. Ich hab mich dann auch mal an rohe und gekochte Austern rangetraut. Rohe sind ziemlich „bääääähh“, aber gekochte sind gar nicht mal so schlecht!

25.02.
Heute war für mich ein ganz besonderer Tag! Das Ziel des Tages war, ca. 150 Beardies (groß und klein) eine Medikation zu verabreichen - in die Beine! Die großen Beardies, mit um die 300 Gramm, sind relativ einfach – große Beine, leider halten die nicht still und der Bart und die Krallen können einen schon verletzen. Die kleinen Beardies, mit einem minimalen Gewicht von 3 Gramm, halten zwar still, aber die Beine sind so winzig!!! Doch nach kurzer Zeit hab ich mich auch daran gewöhnt und ich kann nur hoffen, dass mich die Beardies für den Pieks jetzt nicht hassen! *lol* Spannend war auch, die Medikation anzurühren. Das Mittel, was wir hatten, war für Tiere ab einem Kilo. Wir mussten also runterrechnen, was unsere Beardies benötigen! Ich sag nur, Körpergewicht von 3 GRAMM = 0,003 ml!!! AAAAHHHH…

Donnerstag, 11. Februar 2010

Mehr Parkour Training...

07.02.2010
Als wir am Frühstückstisch saßen, haben wir festgestellt, dass wir hinterm Haus auf der Weide des Nachbarn Alpakas haben. Nach dem Frühstück, sind wir dann alle ins Auto gesprungen und zur Hahndorf Hill Winery zur Weinverkostung gefahren. Die Verkostung war gratis – leider hieß das auch, dass man die ganze Zeit über stehen musste – dafür aber dennoch lecker. Einen passenden Wein für mich hab ich aber trotzdem nicht gefunden!

Nachdem wir alle ein wenig lustiger waren – Hitze und Wein verträgt sich ja nicht ganz so gut – haben wir noch ein paar Besorgungen gemacht! Erst ging es zu einem/r riesigen Anwesen/Farm mit Pferden (ich glaub, Sonia musste was beruflich dort klären – wir warteten im Auto) auf dem ich mich gern mehr umgesehen hätte. Dann ging es zum nächsten Pflanzenmarkt, wo sie sich einen Baum gekauft haben (heute ist 10jähriges Jubiläum für Sonia und Max).

Am Abend (gegen 18 Uhr) ging es dann wieder nach Adelaide zum Parkour Training. Natürlich hab ich mich, beim ersten richtigen Versuch, von Mauer zu Mauer zu springen (Entfernung etwa einen Meter), weggerutscht und bin mit meinem Rücken auf der Mauerkante gelandet. Blauer Fleck, geschwollen - zum Glück ist nicht mehr passiert! Später hab ich mir dann noch den Ellbogen angehauen – auch nur blau und etwas geschwollen. Klingt alles sehr nach riskantem Sport?! Naja, nicht wirklich! Sind einfach nur die Anfängerfehler, die man halt so macht. Nachdem ich kleiner angefangen und ein wenig rumprobiert hab, konnte ich schon mit einem Sprung eine Mauer erklimmen - die so hoch war, wie ich – und das Erste mal von einer Mauer zur nächsten (Entfernung ein Meter / Tiefe 0,5 Meter) mit einem Satz überspringen! Nach dem Training ging es dann in ein chinesisches Restaurant zur Stärkung. Die Zeit verging so rasch, dass wir erst 3 Uhr realisierten, wie spät es war. Kurz vor vier Uhr war ich dann im Bett…

08.02.2010
Mein Wecker klingelte heute Morgen erbarmungslos um 7 Uhr und wieder einmal merke ich, dass ich zu alt für schlaflose Nächte bin. Und dazu kommt noch, dass mein Körper nach dem letzten Training nur noch aus Schmerz besteht! Mein Rücken (vom fehlgeschlagenen Sprung), meine Beine (vom Springen) und meine Arme (vom climbing) schmerzen so sehr, dass ich mich einfach nur alt fühle…
Die Temperaturen bewegen sich mal wieder um die 40 Grad – HEISS und TROCKEN und kein Pool in der Nähe. Kanako erzählte mir heute, dass sie im Haus in Brisbane einen Pool hatte – na toll, nun kann ich an gar nichts anderes mehr denken…

09.02.2010
Das Wetter ist noch immer heiß und trocken und da wir wieder über 40 neue Schlangen (Tiger Snakes) erwarten, hieß es lange und harte Arbeit – Boxen vorbereiten! Außerdem brauchten die Außengehege der Echsen mal wieder ein neues Design. Heute hat mir Sonia auch mitgeteilt, dass Matt nur noch zwei mal zum Helfen kommen wird, da dann seine Uni wieder beginnt. Dann will sie mir seine Aufgaben übergeben (Füttern / Reinigen aller – großen und kleinen – nicht giftigen Schlangen, wie Olive Pythons, Woma Py, etc.) YIPPY, mehr spannende Arbeit!

10.02.2010
Da wir die letzten Tage so lange und hart gearbeitet haben, konnten wir heute ausschlafen. Den Wecker nicht gestellt, weckte mich die Sonne im Gesicht gegen 9 Uhr, was wieder einen heißen Tag versprach.
Nach getaner Arbeit, hieß es dann wieder „Parkour in Adelaide“. Diesmal kletterten wir auf einen riesigen Baum, übten das Gleichgewicht auf einem Geländer zu halten (ups, und schon wieder ein neuer blauer Fleck/Beule am Knie), Trockensprünge für Distanzmauersprünge (am Boden), Springen über eine Mauer (Hüfthoch), etc. Nachdem ich dann den ganzen Abend Distanzmauersprünge geübt habe, schaffte ich dann letztendlich den Sprung (aus dem Stand) von einer Mauer zur nächsten (kaum Höhe, dafür etwa 1,5 Meter Distanz) ohne Sicherheitsperson.

Samstag, 6. Februar 2010

So viel Neues und keine Zeit zu schreiben...

21.01. – 06.02.2010
Oh je! Da bin ich aber die letzten Tage echt schreibfaul geworden, aber ich genoss meine Tage doch lieber draußen… (hoffentlich verständlich)! Hier also eine Grobzusammenfassung meiner letzten Tage… Ich weiß, es ist viel zu lesen, aber glaubt mir, dass Schreiben war anstrengender! Nachdem ich nun fast vier Monate ununterbrochen ein „englisches“ Leben führe (englisch reden, englisch denken, englisch schreiben), fällt mir manchmal die deutsche Sprache gar nicht mehr so leicht! Wörter verschwinden, Satzstellungen werden in den wildesten Konstellationen fabriziert! Wer also Fehler findet… Sorry!

Jonas aus Dänemark hat uns am 21.01 wieder verlassen. Von uns war keiner Traurig drüber – er vermutlich auch nicht! Wir brachten ihn alle (Sonia, Brooke, Jeremy und ich) nach Hahndorf zum Bus. Aber nicht unbedingt, um ihm eine gute Reise zu wünschen, sondern weil wir ins Café „Chocolate Nr. 5“ wollten. Dort, wie der Name schon sagt, gibt’s alles mit Schokolade. Das witzige ist, dass das Haus mal das Wohnhaus von Sonia & Co. war. Die Bestellung gaben wir also im ehemaligen Schlafzimmer von Brooke auf und den Eiskaffee und die leckeren Waffeln mit Vanilleeis und Schokolade servierte man uns im ehemaligen Schlafzimmer von Sonia und Max.

Danach ging es zum Shoppen nach Mount Barker – nur das Wichtigste wie Zahnbürste, Shampoo, Lotion und Wafflemaker (den wir natürlich gleich zum Abendbrot ausprobieren mussten und seitdem fast täglich im Gebrauch haben…) *lol*

Am 22.01. nahm mich - während der Arbeit - Sonia zur Seite und erwähnte wieder, wie froh sie ist, mich hier zu haben. Dann sprach Sie die „Wilderness Lodge“ an (eine Anlage inmitten eines Schutzgebietes/-Parks, die etwa 100 Leuten Unterkunft, eine Sporthalle, einen Pool und viel Platz für Aktivitäten in der Natur bietet – Wildlife inklusive!) und erwähnte, dass für die Anlage eigentlich mal wieder Marketing betrieben werden müsste und fragte mich, ob ich das nicht gern machen würde?! Bezahlt natürlich. Ich nahm das Angebot natürlich an und werde mich in den nächsten Tagen reinarbeiten…

Da ich die letzten Monate keine Zeit für die „Schönheit“ hatte, bin ich nun endlich mal wieder zum Frisör gegangen und das war super entspannend. Und als ich mit meiner Friseurin (junge Frau, etwa um die 22 Jahre) ins Gespräch kam, erfuhr ich, dass ihre Ur-Ur-Ur-Großeltern aus Deutschland kamen – 1843 sind sie nach AUS ausgewandert, das wusste sie noch, leider nicht mehr woher sie damals kamen…

Um mich im Thema Schlangen und vor allem Giftschlangen weiterzubilden, hat Sonia mit mir nun auch einen Erste-Hilfe- und einen Giftschlangenkurs gemacht, wo wir Fragen wie: „Was machen, wenn man gebissen wird!“, „Wie wirken die einzelnen Gifte!“, „Wie unterscheiden sich die einzelnen Schlangen voneinander?“, etc. behandelt haben. Super spannend und nun weiß ich definitiv, ich mag nicht von einer einzigen gebissen werden! Zu viele Nebenwirkungen…

Am Abend war ich dann mit Brooke auf einer Party in den Hills eingeladen. Die Aussicht von der Veranda ins Tal war atemberaubend. Natürlich war ich die Älteste unter allen (etwa 50 man), was mich so manchmal Schmunzeln ließ. Die meiste Zeit haben sich alle draußen oder in der Küche (wie auch in Dtl. ist die Küchenparty, die Beste) aufgehalten. Und dann gab es noch einen Tanzraum – abgedunkelt, Diskokugel, Musik – in dem doch tatsächlich getanzt wurde. Ich kann mich an keine Party mehr erinnern, bei der wirklich getanzt wurde (Heißt das, ich werde alt?“ :o) Geschlafen haben wir dann im Auto – zum Glück konnten wir den Geländewagen anstatt des Beatles nutzen…

Am 24.01. ging es dann auf, zu einer dreistündigen Autotour nach Coorong an den Strand im Coorong National Park. Doch bevor man den Strand erreicht, muss man riesige Sanddünen durch- und überqueren. Das Wetter war zum Glück schön, die Sonne schien, aber es herrschte ein nerviger Wind, der einem ständig Sand ins Gesicht blies. Natürlich ließen wir uns den Spaß „Sandboarding“ nicht entgehen und blieben bis nach Sonnenuntergang. Noch Tage später fanden wir überall Sand…

Die Tage hier sind super heiß – meist um die 40 Grad – daher haben wir derzeit eine Menge Feuer hier in der Nähe und müssen einige Vorbereitungen treffen. Heute (25.01.) gab es eine Warnung für ein Feuer Nähe Meadows (unter 10 km Entfernung), wofür unsere Echunga Feuerwehr auch ausrücken musste. Das versetzte uns ganz schön in Sorge. Für mich ist es noch sehr schwer, nicht greifbare Dinge, wie ein Buschfeuer in der Nähe, als Gefahr einzuschätzen. Dennoch ist es sehr aufregend, wenn alle geschäftig umher laufen und Vorbereitungen treffen! Da also unsere Feuerwehrautos und die meisten der Feuerwehrmänner ausgerückt sind, blieb nicht viel, um zu trainieren. Da aber morgen „Australia Day“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Australia_Day) ist und die Feuerwehr eine Art Fest veranstaltet, hieß es für uns, die Feuerwehrstation herzurichten.

Der „Australia Day“ ist eher an mir vorbeigezogen, da wir zu viel Arbeit hatten. Außerdem ist heute Kanako (Japan) angekommen. Sie lebt seit einigen Jahren in Brisbane (kommt und geht mit allen möglichen Visas), ist Masseuse und versucht ebenfalls sich in AUS niederzulassen. Sie ist ebenfalls so eine Art Familienmitglied, da sie nun schon das zweite mal hier im Hause Sonia & Co. ist.

Damit unsere Arbeit ein wenig organisierter abläuft (mittlerweile sind wir ja schon drei Arbeiter), hat Sonia uns eine To-Do-Liste geschrieben, damit jeder weiß, was täglich zu tun ist, Sonia nicht ständig mit Fragen bombardiert wird und jeder sieht, was schon erledigt ist. Eine super Idee. So weiß ich wenigstens, was von den Anderen erledigt wurde – das war bisher hier ja immer ein Problem, es gab nie Rückmeldungen, wenn etwas nicht erledigt wurde. Für Kanako und mich war es super einfach die Liste abzuarbeiten. Ich kenne die Jobs und Kanako lernt super schnell, wie etwas geht. Der Einzige, der wieder Probleme hatte, war Jeremy. Anstatt einen Blick auf die Liste zu werfen (letztendlich sind fast nur Putzarbeiten übriggeblieben), ging er wieder zu Sonia, um sie nach dem nächsten Job zu fragen (vermutlich mit der Hoffnung, nicht putzen, dafür mit den Tieren arbeiten zu können!) Einfach nur nutzlos…!

Am Abend, bei einem leckeren Salatmix (Jup, mittlerweile mag ich Salate sehr!), Kartoffeln und Hühnchen, sprach Sonia das Marketing für die Lodge wieder an. Morgen fahre ich zur Lodge, um einen Eindruck von der Anlage zu bekommen. Außerdem will sie mir dann alles erzählen, was ich für’s Marketing benötige.

Mit den Tieren hier (Cabal, dem Hund und Roxy, dem Fuchs) hab ich mich mittlerweile super angefreundet. Cabal singt liebend gern zur Mundharmonika – nicht besonders gut, dafür laut – und liebt Abendspaziergänge zum nächstgelegenen Pub und Roxy liebt es – manchmal – den Bauch und die Ohren gekrault zu bekommen. Langsam versteh ich auch ihre Sprache (Füchse haben über etwa 50 verschiedene Töne) und weiß, wann sie jemanden sehen mag und wann nicht. Manchmal, wenn sie einfach nur genervt ist, dann brauch man nur in ihre Nähe kommen und sie fängt an zu brabbeln. Aber die letzten Tage ließ sie mich immer näher an sich ran und genoss ausgiebiges Bauch- und Ohrenkraulen.

Neben dem alltäglichen Versorgen der Pythons (reinigen, füttern, wässern), hab ich nun auch das „Sexing“ (Feststellen des Geschlechtes) von Schlangen miterlebt. Während ich die kleinen Pythons (27.01.) versorgte, wurde ich mal wieder gebissen. Diesmal wollte mich die Schlange aber nicht gehen lassen und ließ einfach nicht los. Zum Glück sind die noch so klein und haben nicht so viel Kraft wie die Großen. Unsere 2,5 bis 3 Meter großen Olive Pythons sind da schon weitaus gefährlicher. Um die zu versorgen, muss ich meine Hand gut mit einem Schild schützen, andererseits ist ein Krankenhausaufenthalt garantiert. Aber bisher hat das immer gut geklappt und sie bevorzugten die Ratte und nicht meine Hand! Jetzt haben wir auch ein Codewort ausgemacht, was wir rufen, wenn jemand mit den Tieren Hilfe bracht. Da Sonia einmal nur laut Hilfe rief und ich dachte, eine Giftschlange hat sie nun erwischt (dabei hatten sich „nur“ zwei große Pythons ineinander verbissen), fand ich es für Sinnvoller, ein Codewort einzuführen („Hilfe, Schlange!“ wenn es ein Problem mit Schlangen gibt und „Hilfe!“, wenn eine Person mit einbezogen ist!

Am Nachmittag ging es dann mit Kanako und Brooke zum Shoppen nach Hahndorf. In einem Muschelgeschäft kam ich dann mit der Ladeninhaberin ins Gespräch und erfuhr so einiges interessantes über das Muschelgeschäft in Südaustralien. Leider zog dann ein Gewitter auf und wir machten uns auf den Heimweg. Wusstet ihr, dass man sich in Australien während einer Trockenzeit nicht über ein Gewitter freuen kann?! Ich dachte „Schön. Ein Gewitter! Dann kommt Regen, der das Feuer löscht!“ Doch ganz im Gegenteil. Der Regen befeuchtet gerade mal die Oberfläche des Bodens und die Blitze während eines Gewitters können mehr Feuer entfachen und das wenige Wasser am Boden, verdampft sofort…

Außerdem hab ich wieder einige Kuriositäten entdeckt:

Kreisverkehr:
Gesetzlich geregelt - Wenn man in einen Kreisverkehr hinein fährt, muss man rechts blinken, aber wenn man gegenüber wieder herausfährt, braucht man nicht links blinken!

Stadtgeschwindigkeit:
Richtige Ortsschilder gibt es hier in den Adelaide Hills nicht. Wenn eine Region beginnt, steht ein grünes Schild am Straßenrand (nicht zu sehen, wenn es dunkel ist). Gesetzliche Regelung sind 50 km/h. Da es aber kein richtiges Ortsschild gibt, entsteht eine graue Zone und man bracht erst vom Gas gehen, wenn ein Geschwindigkeitsschild auftaucht. Das heißt, durch manche Städte kann man theoretisch mit 100 km/h brausen…

Ungefähre Angaben:
Während wir „ungefähr“, „etwa“ „ca.“ als Angaben für nicht genau definierte Maße benutzen, wird hier einfach ein „-ish“ an die Menge gehangen (10ish = tenish) und das funktioniert auch für Verben, wenn etwas z. Bsp. fast sauber ist (cleanish)!

Die letzten Tage haben wir hier einiges Wildlife erleben dürfen! Eine „Brown Snake“ lebt im Garten (Brooke wäre einmal beinahe draufgetreten) und Frühstück und Abendbrot mit Kangaroos im Garten – 30ish :o) Meter von uns entfernt. Und das ist echt witzig anzusehen. Wir sitzen am Fenster und beobachten die Kangaroos und die Kangaroos sitzen im Garten und beobachten uns hinter der Scheibe sitzend. Und dann, wenn sie gelangweilt sind oder einfach nur satt, hopsen sie davon. (http://www.youtube.com/watch?v=8zV94z0Ji1o)

Am 28.01. ging es dann zur Lodge - super schöne Anlage inmitten der Natur Australiens – bevor wir uns an die Reinigung des Fuchsgeheges machten (was sie uns noch immer übel nimmt – sie hasst Veränderungen!) Außerdem haben wir ihr ein kleines Häuschen reingestellt, was sie als Monster ansah und daher eine Woche lang nicht mehr ins Gehege ging. Vermutlich hat sie deshalb meine guten Schuhe zerbissen… *lol*

Am nächsten Tag ist Jeremy (endlich) abgereist und seitdem läuft unsere Arbeit viel schneller ab. Kanako und ich haben uns super eingespielt und selbst die Liste ist fast nicht mehr nötig. Dennoch bin ich die Einzige, die sich um die kleinen Beardies kümmern darf und soll. Sonia meinte, sie vertraut mir da voll und ganz und alles läuft super. Süüüüüß… Außerdem wurde ich nun auf der Firmenhomepage als offizielles Mitglied mit Foto liebevoll erwähnt (http://reptileresearch.squarespace.com/)!!!

Wir haben nun neue kleine „Dragons“ (4 erwachsene, 10 Babys) bekommen. Die erwachsenen Tiere sind etwa 10 cm „groß“, die 6wochen alten Babys etwa 1 bis 2 cm. Super winzig, aber schon jetzt gute Nahrungsjäger! Leider macht mir mein Rücken momentan echt zu schaffen. Zum Glück ist Kanako da und gibt mir ab und an ein paar Massagen…

Am 30.01. wurde ich von meinem ersten Wwoofing-Host (Bridgewater) zu einer Bollywood-Party eingeladen und ich freute mich riesig, die Familie wiederzusehen. Ich befürchtete erst, ich müsse mir die Bollywood-Filme ansehen, aber zum Glück wurden wir „nur“ indisch eingekleidet und aßen Indisch. Ich lernte eine Menge neuer Leute kennen, aus verschiedenen Ursprungsländern, u. a. auch aus Dtl. Ich, aber auch die deutsche Familie waren erfreut, einfach mal wieder „Deutsch“ zu sein. Danach ging es dann noch auf eine Party von Brooks Freunden (irgendwie mittlerweile auch ein wenig meine Freunde), da Sam sturmfreie Bude hatte. Die meiste Zeit, hab ich mich dann aber am Billiardtisch (erinnert mich ja ein wenig an zu Haus…) aufgehalten!

Nächsten Tag machte ich mich auf eine kleine Sightseeing tour. Erst ging es noch mal nach Hahndorf, dann zur „Beerenberg“ Farm (deutsche Gründer, Herstellung von Marmeladen, Honig, Saucen, etc.) und dann nach Mount Barker, um neue Schuhe zu kaufen (mittlerweile hab ich drei paar Schuhe „verbracht“!

Mittlerweile versuchen wir uns auch ein wenig im Futtertiere-Verkauf (Ratten, Mäuse, Insekten). Dafür züchten wir u. a. Heuschrecken, Kakerlaken, Käfer und Mehlwürmer. Kaum zu glauben, aber ich bereite wirklich Mehlwürmer zum Verkauf vor – mit Anfassen, ohne „Iiiiihhhh!“ Schreien und allem drum und dran. Auch das Züchten von Mehlwürmern bzw. den Käfern, liegt in meiner Hand. Wusstet ihr, dass man aus Mehlwürmern Käfer machen kann und, dass die Käfer wiederum Mehlwürmer produzieren…?

Da wir nun meist zwischen 14 und 15 Uhr mit der Arbeit aufhören und ich Wochenende frei habe – wir arbeiten zu viel – hab ich nun auch wieder mehr Zeit für mich. Nun gehören zu meinen Beschäftigungen u. a. Zeichnen (endlich mal wieder) und Allen (das Pferd). Ich, aber auch er finden das super schön! Das frühe Feierabend machen, verwirrt mich nur ziemlich. Nun hab ich plötzlich so viel freie Zeit zur Verfügung, dass ich einmal mitten in der Woche am Morgen dachte, es sei Sonntag, meinen Wecker ausschaltete und mich ärgerte, dass alle so früh aufstehen und so viel Krach machten. Zum Glück gibt’s bei Verschlafen keinen Ärger…

Die letzten Tage (heute ist der 04.02.) war es wieder ungewöhnlich kalt, regnerisch und windig (um die 17 Grad). Da macht das Arbeiten in den tropisch warmen Räumen wieder Spaß. Leider hatten wir die letzten Tage ein paar Probleme in der Zucht und verloren einige kleine Beardies (Ameisen belagerten das Außengehege) und die besondere Schlange, mit der wir Züchten wollten, ist an ihrer Krankheit verstorben. Somit stirbt für uns hier nicht nur eine Schlange, sondern auch der Traum, etwas ganz besonderes zu erschaffen. Und als wär das nicht genug, ist dann auch noch eine Wasserleitung im Monitorenraum gerissen und setzte den Raum unter Wasser. Zum Glück ist uns das frühzeitig aufgefallen.

Gestern war ich dann zum Parkour Training in Mount Barker und hab mich nun doch mitreißen lassen. Erste Sprünge von einer Mauer zur Anderen (erstmal nicht so hohe Mauern) klappen schon ganz gut und auch der Fitnessteil hat super viel Spaß gemacht. Wird das etwa mein neues Hobby?

Heute (06.02.) war ich dann mit Kanako zur nahegelegenen Goldmiene (naja, eher zu den übriggebliebenen Ruinen im Wald). Am beginnenden walking trail warnte ein Schild vor tiefen Schächten am Wegesrand. Natürlich konnten wir dem Drang nicht widerstehen, kleine Steine in die Schächte zu werfen, um herauszufinden, wie tief sie wirklich sind. Keine Sorge, die Schächte waren alle mit einem Zaun gesichert – reinfallen so gut wie unmöglich! Ein Haupteingang zur Miene ist für die Öffentlichkeit allerdings zugänglich. Ein Schild am Eingang warnt hier, einen Helm und eine Taschenlampe mitzunehmen. Gut, dass wir beides nicht mithatten – so hatten wir eine gute Ausrede, warum wir nicht reingegangen sind (Eigentlich war es der Gedanke an die ganzen Kriechtiere, Spinnen und wer weiß was sonst noch so da drin lebt!)…

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