18.09.2009
Da wir - Nathalie, ich und ein paar andere aus’m Hostel - gestern Abend doch noch einen Film geschaut haben, sind wir heute - entgegen unseres Vorhabens (Sonnenaufgang 5:30 Uhr am Opera House) - erst 8:00 Uhr aufgestanden. Nach einem stärkenden Frühstück draußen auf der Terrasse in der Sonne, machten wir uns auf den Weg (45 Minuten) zur Fähre, um nach Taronga Zoo überzusetzen. Der Anblick auf See, zurück Richtung Harbour Bridge, Opera House und der Skyline von Sydney war einfach überwältigend. Dann ging es mit einer Gondel aufwärts (Sky Safari), wodurch wir einen groben Überblick über den riesigen Zoo erhielten.
Kaum oben angekommen, vergaß Nathalie ihre Kamera auf der Toilette. Als sie zurückging, war sie schon weg. Also sind wir zur Info - Nathalie war den Tränen nahe, da die Kamera ein Geschenk ihres Freundes war und nun auch alle Bilder weg waren, die wir uns in den letzten Tagen hart erlaufen hatten - wo sie tatsächlich ihre Kamera wiederbekam. Sie wurde gefunden und abgegeben. Das ist Australien! So etwas passiert einem kaum irgendwo anders.
Nun konnten wir unseren walk durch den Zoo starten. Schon nach kurzer Zeit, trafen wir auf einen Pfleger, der uns eine Black-Headed-Python um den Hals legte, damit wir Bilder schießen konnten. Die Elefanten, die einen BabyElefanten in ihrer Runde hatten, bekamen gerade eine Dusche. Besonders der Kleine genoss das Bad sehr. Immer wieder rannte er durch den Wasserstrahl und plumpste, mit dem Kopf voran, ins Wasser. In einem Kangaroo- und WallabiGehäge, kamen wir den Tieren Haut nah. So nah, dass wir ein Kangaroo sogar streicheln konnten. Ich kannte das Gefühl ja bereits, aber für Nathalie war es das erste mal. Später trafen wir auf einen anderen Pfleger mit einer anderen Schlange (hab leider vergessen, was für eine), die blau in der Sonne schimmert. Der Zoo war super schön mit vielen verschiedenen Tieren (Affen, Giraffen, Hippos, Löwen, Reptilien, rote Pandas, Seelöwen, Pinguine, u.v.m.).
Kurz nach 17 Uhr fuhr unsere Fähre zurück zur Werft, währenddessen wir den Sonnenuntergang beobachten konnten. Alles um uns herum leuchtete in einem roten Licht. Wir wollten eigentlich zurück in unser Hostel, um etwas zu essen, doch als wir den Circular Quay (ein Platz umringt von BusinessHochhäusern) passieren wollten, war dieser von Menschenmassen überfüllt. Red Bull veranstaltete eine Party, mit Freigetränken, Musik und einem Showact, wobei ein Auto mitten auf der Strasse besprüht wurde. Wir setzten uns auf ein paar Stufen und genossen die lebhafte Atmosphäre. So viele verschiedene Kulturen feierten zusammen, eigentlich ohne Grund. Und jeder, der eigentlich nur vorbei laufen wollte, blieb stehen und feierte mit. Es war einfach wahnsinnig schön. Als die Sonne untergegangen war, machten wir uns vom Circular Quay noch einmal auf, um Sydney - speziell die Harbour Bridge, das Opera House und die Skyline von Sydney - bei Nacht zu erleben und um natürlich Fotos zu machen. Dabei sind echt witzige Bilder mit Nathalie entstanden. Aber nur, weil wir kaum was anhaben, heißt es nicht, dass es abends total warm ist. ;-) Für Foto's haben wir einfach schnell die Jacke ausgezogen, da es mega windig war.
Obwohl wir schon den ganzen Tag ununterbrochen gelaufen sind, machten wir uns nun nochmal auf den Weg nach Darling Harbour, ein wunderschön angelegter Hafen. Auch dort waren die Strassen voll von Menschen. Ein ComedyArtist führte dort seinen Act (auf einem Fahrrad, welches auf einer Stange stand, mit Messer und Feuerstange jonglieren und dabei einen Apfel essen) vor und lockte Scharen von Menschen an. Auch wenn wir mittlerweile nicht mehr wirklich laufen konnten, da unsere Füße schmerzten (wie wir feststellten, hatten wir bereits Schmerzen von den Schmerzen), liefen wir den ganzen Weg zurück zum Hostel. Bus oder Bahn kam nicht für uns in Frage! Unser Motto hier ist: „Wer läuft, sieht mehr!“ Im Hostel angekommen, wollten wir uns schnell ein paar Tortelloni’s von gestern warm machen, da wir fast ausgehungert waren. Ein Franzose aus unserem Hostel - er ist Koch - sah, dass wir unser Essen ohne Liebe zubereiteten und griff sofort ein. Er schnappte sich den Löffel und die Pfanne, holte ein paar Kräuter ran und zauberte uns ein super deliziöses Essen. Nachdem wir unser Festmahl genossen hatten und unsere (in der Küche zurückgelassenen) Lebensmittel holen wollten, mussten wir feststellen, dass man unseren Streukäse geklaut hat. Aber damit hätten wir rechnen müssen. So ist das leider in Hostels. Lebensmittel sind nie sicher…
Nachdem wir ein wenig mit unseren Mitbewohnern gesessen und gequatscht hatten, packten wir uns in die Fernsehecke und schauten Sex and the City bis 2 Uhr nachts. Auf einem Sender liefen durchgehend die Folgen, doch gegen zwei war für uns Feierabend, da wir unsere Augen kaum noch aufhalten konnten. Damit ich aber schlafen konnte, habe ich das Zimmer gewechselt und bin ins Zimmer von Nathalie. Ihre beiden anderen Mitbewohner sind super freundlich und rücksichtsvoll.
19.09.2009
Da wir die Nacht erst so spät ins Bett sind, sind wir heute Morgen erst relativ spät hoch. 10:30 Uhr ging es dann los – zu Fuss – zum weltberühmten Bondi Beach. Nach etwa einer Stunde erreichten wir zu erst die Bondi Junction, eine Einkaufsstrasse, in der auch viele Musiker spielten. Nach einer knappen weiteren Stunde erreichten wir endlich Bondi Beach über einen LogoutWalk. Der Strand ist super schön in einer großen Bucht gelegen. Rechts und links besteht die Bucht aus Felsen und Klippen. Super schön. Wir genossen ein Sonnenbad ("aua, Sonnenbrand auf der Brust"), wobei der Wind ziemlich unangenehm war, aber ist ja auch erst Frühling. Später spielte ich noch ein wenig Volleyball mit ein paar Reisenden aus Californien. Als die Sonne langsam hinter Bondi unterging, machten wir uns auf den Weg zurück, wobei wir uns dazu entschieden, diesmal doch den Bus zu nehmen. Unsere Füße schmerzten so sehr, dass wir bei jedem Schritt dachten, sie würden jeden Moment zerspringen. Der Bus war allerdings super voll, da jeder zurück in die Stadt wollte. Da bevorzugen wir doch lieber den Weg zu Fuss zurück. Auf dem Rückweg genossen wir noch schnell ein Sandwich bei Subway's und dann ging es zurück ins Hostel, wo wir nun hier liegen und unsere Knochen (vom Laufen) vor dem Fernseher entspannen.
Das Hostel ist nicht ganz so, wie ich es mir erhofft habe. Einige Mitbewohner sind echt nett. Sie reden mit dir, fragen dich, ob du mitessen willst und sind super freundlich. Andere wiederum - leider der Hauptteil von allen – sind sehr unfreundlich, wollen keine neuen Freundschaften schließen, wollen nur feiern, trinken und rummachen. Die meisten sind halt noch sehr jung. Werde vermutlich mein Hostel am Mittwoch (man bucht und zahl die Zimmer immer wöchentlich im Voraus) wechseln und nach Newtown gehen. Dort soll es angenehmer sein. Auch der Stadtteil Kings Cross, wo ich derzeit bin, ist eher die Reeperbahn von Sydney. Also sehr laut, viele schräge Vögel und Betrunkene. Aber ich bin ja nicht hier, um den Touri's zu zu sehen! Ich will das richtige Australien und die richtigen Australier mit ihrem Style erleben! Was hoffentlich in West Australia passiert. Dafür ist Nathalie super nett. Wir bewegen uns auf einer Wellenlänge und nach so kurzer Zeit, kann sie schon meine Sätze vollenden. Um nicht aus dem Trott zu kommen (und aus Höflichkeit, damit alle verstehen, was wir sagen), reden wir allerdings nur Englisch.