liebe Grüße aus dem hektischen Kings Cross / Sydney
Nun sitze ich in einem McD. im Stadtteil Kings Cross in Sydney und nutze den kostenfreien WLAN. Ist das nicht Kundenfreundlichkeit? Aber gut, fange ich besser von vorn an...
14.09.2009
Nach einem gemütlichen Kaffe mit Iris in Wrist, hieß es gegen 10 Uhr "Goodbye!" Die erste Etappe nach Frankfurt am Main, nahm ich mit der guten alten Deutschen Bahn. Natürlich regnete es, als meine Reise begann. Für mich nur ein Zeichen, dass ich das Richtige mache. Gegen 15 Uhr kam ich dann endlich in FF/M an, bekam eine kurze Cityführung und ein sehr nettes Abendessen (vielen Dank Thorsten). Meine Nervösität hielt sich noch immer in Grenzen. Doch als ich 19 Uhr dann einchecken musste und den ersten CheckPoint erreichte, ab dem ich allein weiter gehen musste, wurde mir erst richtig bewusst, dass ich diesen riesen Schritt ganz allein machen muss und ich fragte mich für einen Moment "Was machst du hier eigentlich?"
Ich hatte Glück und bekam einen Fensterplatz, aber gegen meine Erwartung, gab es keinen eigenen Fernseher im Vordersitz. Somit viel das stundenlange durch die Kanäle zappen schon mal weg - schade. Der Fernseher im Gang war gut sichtbar, aber ein erfolgloser Kopfhörertest machte mir bewusst, dass es für mich auf diesem Flug mit ChinaAir keine Filme gibt. Dafür wurde ich mit einer netten Sitznachbarin entschädigt. Asriani ist 22 Jahre, Deutschstudentin und gerade auf dem Heimweg nach Ostindonesien (nach einem Jahr Au Pair in FF/M). Wir haben uns viel über die Eigenheiten der Moslems unterhalten, da sie nun beide Seiten kennen lernen durfte. Asriani war vor ihrem Deutschlandaufenthalt nie in einer Disco und hatte auch noch nie einen Badeanzug getragen. Die meiste Zeit essen Sie Reis, aber wenn es mal Nudeln gibt, dann essen sie... na was wohl... Reis dazu. Was für ein lustiges Volk. Wenn sie ihre Mama besuchen will, dann ist sie drei Stunden mit dem Flieger oder 18 Stunden mit dem Schiff unterwegs. Ein paar Wore indonesisch hat sie mir dann auch noch beigebracht. Gegen 21 Uhr (mit einer knappen Stunde Verspätung) startete dann unser Flieger und erreichte unseren Zwischenstopp Peking am 15.09. gegen 11:30 Uhr Ortszeit (euch sechs Stunden voraus).
15.09.2009
In Peking sollten wir also umsteigen und fanden schnell heraus, dass wir vom gleichen Gate starten sollten. Als wir den QuarantänePoint hinter uns ließen, um zu Gate C53 zu gelangen, stellten wir fest, dass alle Richtungsschilder zu Gate E bzw. B führten. "Ok" dachten wir. Also ab zum Schalter "international transfers" - kann ja nur richtig sein - und rein in die Schlange. Beim Schalter angekommen, weißt man uns mit der Hand nach rechts "No, this direction". Hmm, gut - denken wir. Aber rechts sind zig Schalter. Welcher soll es denn sein?! Schon da wurde uns klar, dass man sich in China mit kurzen nichtsaussagenden Sätzen zufriedengeben musste. Also begaben wir uns in Richtung "this direction". Da wir uns nicht zwischen den vielen endlosen Schlangen entscheiden konnten, fragte ich wieder einen vom Personal. Dieser schickte uns mit einer Handbewegung nach links zurück zum "international Transfers"-Schalter. Wir versuchten ihm zu erklären, dass wir doch von da kommen, aber auch das nützt in China nichts. Wenn die da einer Meinung sind, ändern sie sie auch nicht und dulden keine Widerworte. Ich fragte dann eine Dame, die mir kompetent erschien. Diese lies uns Ankunftskärtchen ausfüllen und schickte uns dann zu einem Schalter, über dem nur die Reklame des Championsship prangerte. Also durch und die Rolltreppe runter, standen wir vor einem Zug der Richtung "T3-C" führte. Auch hier fragten wir, wohin es nun gehen soll. Und wie soll es auch anders sein, wurden wir wieder nach oben geschickt. Aber es gab nur eine Rolltreppe hinab und keine mehr hinauf. Asriani entdeckte dann einen Fahrstuhl, aber als wir oben ankamen, wurden wir sofort wieder runtergeschickt. Kein Durchgang. Der hörte uns nicht mal an. Zum Glück stand noch ein weiterer chin. junger Mann im Fahrstuhl, der sein Handy oben im WC vergessen hatte. Er vermittelte zwischen uns. Dann hieß es nun endlich, wir sollten mit dem Zug zu T3-C fahren und dort zum Gate gehen. Der junge Mann brachte uns dann noch bis dahin und wir erreichten nach 2,5 Stunden rumirren, gegen 14 Uhr unser Gate. Wir hatten schon Panik, wir müssten in China bleiben. Zum Freund hat sich damit China und deren Bevölkerung bei mir nicht gerade gemacht...
Um 15 Uhr ging dann mein boarding los. Diesmal bekam ich einen Sitz im Mittelgang neben einem nicht mehr so frisch riechenden chin. Staatsbürger und vor den Toiletten. Dazu ist mir das Frühstück (fettige Nudeln mit Seafood) auf den Magen geschlagen, mir war kalt und ich war von dem Fussmarsch durch den chin. Flughafen total müde. Den Start verschlief ich - wunderte mich nur, als ich aufschrak, warum wir noch immer nicht gestartet sind, da noch alle geschäftig rumliefen. Diesmal hatte ich einen Fernseher im Vordersitz, aber ehe ich dazu kam, mich durch zu zappen, hieß es schon, dass wir in Shanghai einen Zwischenstopp einlegen. Der war nicht geplant, dementsprechend waren alle nervös. Niemand wusste, was los war uns wie es nun weiter ging. Ich nutze die Stunde Aufenthalt in Shanghai aber sinnvoll und meldete mich einmal bei meinen Eltern (free airport wlan). 19:15 ging es dann weiter und diesmal saß eine chin. Frau neben mir, deren Freund in AUS lebt. Sie war sehr nett und erklärte mir, was es zu essen war, wenn ich das Zeug vor mir ungläubig inspezierte. Nachdem ich dann etwa fünf mal den Film "Bee Movie", etwa vier mal "over the hedge" gesehen hatte und rumwälzend versucht habe, Schlaf zu finden, hieß es kurz vor acht uhr morgens, dass wir Sydney (euch 8 Stunden voraus) erreicht hätten.
16.09.2009
Ich buchte mir noch im Flughafen ein Zimmer im "Jolly's Swagman", einer Backpacker Lounge im Viertel Kings Cross. Hier hab ich ein Frauen-Vier-Bett-Zimmer, bin aber noch allein. Ich hoffe, das ändert sich schnell. Nun sitz ich, wie bereits erzählt, im McD. und werde die Stadt noch etwas erkunden. Die City ist riesig und überfüllt mit Menschen. Etwas unheimlich und im ersten Moment überfordernd. Aber das ist am ersten Tag wohl normal. Zum Glück bleibt man hier nicht lang allein und so hab ich schon den ersten Kontakt (kein Backpacker) knüpfen können. Nun werde ich mich langsam zurück in die Lounge begeben und mich für ein Weilchen hinlegen, da ich die Augen kaum noch aufhalten kann und melde mich die Tage zurück. Übrigens fehlt ihr mir alle unheimlich.