Episode II - Ostern-Küsten-Trip
02.04. bis 05.04.2010
Über Ostern haben wir Wwoofer (Claus und ich) dann die Tage frei bekommen. Die Gelegenheit nutzten wir natürlich, packten Freitag das Auto mit Campingausrüstung, Verpflegung und Kameraausrüstung und dann ging es los. Wir planten die Route von Echunga nach „Second Valley“ und dann an der Küste entlang bis „Victor Harbour“ und Montag Abend zurück nach Echunga. Als wir gerade ins Auto springen wollten, lief Louisa (arbeitet mit Hunden für Hörgeschädigte und hilft Freitags bei uns aus) hinter uns her. Sie hat ein Haus in Goolwa (Nähe Victor Harbour) ziemlich nah am Strand und bat uns an, Sonntag zu Montag dort zu bleiben. Sie müsse Sonntag wieder zurück in die Stadt. Das klang nach Erholung!!!
Unser erstes Ziel am Freitag war also „Second Valley“ (liegt direkt am Strand) und als wir dort ankamen und aus dem Wagen stiegen, fegte uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Und ich meine nicht nur eine Meeresbriese, ich meine wirklich ein Wind/Sturm. Nach einem kurzen Spaziergang am – anders als erwartet – ziemlich winzigen Strand, entschlossen wir, weiter zu ziehen. Unser nächster Stopp war „Rapid Bay“, was auch direkt am Strand lag. Der Strand war größer, der Campingplatz ohne Gebühr und der Wind brauste auch hier. Als wir dennoch unser Zelt auf einem winzigen freien Flecken aufgebaut hatten, kam die Lady aus dem Nachbarswohnwagen hinaus und meinte, wir sollten etwas weiter rücken, ihre Tochter würde ihren Wagen dort parken. Wir wiesen sie darauf hin, dass das kein Parkplatz sondern ein Campingplatz war, darauf meinte sie nur, ihre Tochter wird uns schon Beine machen, wenn sie wiederkommt. Na toll! Fängt der „Urlaub“ ja gleich richtig freundlich an. Da wir nicht mit zerstörtem Zelt oder gebrochenen Beinen unsere Reise fortfahren wollten (danach sah das ganze nämlich ganz schön aus), beschlossen wir zu packen und weiterzuziehen. Cape Jervis hieß dann unsere Endstation für Freitag. Wir fanden eine niedliche kleine alte Farm, auf der wir unser Zelt aufschlagen durften, doch leider hat sich der Wind in den letzten Stunden zu einem Sturm/Orkan entwickelt. Das Zelt bebte, die Bäume krachten und ich machte kein Auge zu. Nach drei Stunden rumwälzen im engen Schlafsack, beschloss ich, mein Lager im Auto aufzubauen. Der Vollmond strahlte so hell, dass ich nicht mal eine Taschenlampe brachte. Und als die Autotür hinter mir zu fiel, ließ der Krach zum Glück nach und ich konnte schlafen.
Zum Frühstück gab es dann einen Instantkaffee, Hafern in Milch mit Apfelmus und Käse auf Kräckern. Nicht gesund, dafür ganz nach Campermanier. Der Wind hatte zum Glück etwas nachgelassen, sodass wir entschieden, zum Strand von Cape Jervis zu fahren. Der Strand hatte sogar einen Zugang für Autos, leider hatten wir keinen Geländewagen… Dafür machten wir einen Spaziergang über die Felsen im Wasser und begegneten handflächengroßen Krebsen und klitzekleinen welsähnlichen Fischen
Dann ging es weiter zum Lookout am Fährenanlegeplatz (zwischen AUS und Kangaroo Island), wo Claus einen Seelöwen im Hafenbecken entdeckte. Wir sind also schnell runter gefahren und schossen ein paar tolle Bilder. Der Seelöwe genoss sein Bad direkt vor uns.
Dann ging es zum „Rapid Bay“-Jetty (Pier). Auch hier bot sich uns eine nette Kulisse für Fotografien – eine stillgelegte Goldmine. Leider abgesperrt und zu viele Menschen am Pier, sodass wir uns nicht auf’s Gelände schleichen konnten.
Da wir die Nacht in Victor Harbour verbringen wollten, ging es gleich weiter. Am „Parsons Beach“ legten wir dann noch mal einen Stopp ein und genossen den Spaziergang am felsenübersäten Strand und den tollen Ausblick über die Berge und das Meer. Hier erspähte Claus dann eine Gruppe von Delfinen, die auf den Wellen ritten.
Als wir dann im Victor Harbour unseren Platz auf einem Campingplatz fanden, ging es noch mal los zum Strand mit einer schönen heißen Schokolade. Zum Abendessen ließen wir uns in einem griechischen Restaurant nieder – Yammy Gyros und Tzatziki.
Am nächsten Morgen wurde ich mit einer heißen Tasse Kaffee geweckt und nachdem ich meinen „Haferbrei“ mit Apfelmus vertilgt hatte, ging es auch schon wieder weiter auf Erkundungstour. Der Weg führte uns zuerst nach „Goolwa“ zu Louisa’s Haus. Sie empfang uns ganz reizend, zeigte uns alles und übergab uns die Schlüssel. Um keine Zeit zu vergeuden, ging es dann direkt nach „Granite Island“. Die kleine Insel ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden und wer zu faul ist, die 10 Minuten rüber zu laufen, kann auf einem Pferdegespann mitfahren. Wir liefen also…
Auf der Insel gibt es keine Autos, keine Shops (abgesehen von einem Restaurant und einem Souvenirladen), dafür viele Wanderwege, die wir erkundeten. Die Küste endete an Steilwänden oder mit riesigen Felsen. Nachdem wir Unmengen von Fotos geschossen hatten und genug über Felsen gekrakselt waren, ging es zum Restaurant – lecker Baramundi (Fisch) essen. Da wir die ganze Insel einmal umrundet hatten, ging es zum relaxen an den Strand von Victor Harbour. Leider hab ich zu viel Sonne an diesem Tag abbekommen, sodass es mir am Abend echt schlecht ging und ich zum Glück sofort einschlief.
Da wir nach zwei Nächten Camping nun endlich wieder ein Bett unterm Hintern und ein richtiges Dach übern Kopf hatten – ich hatte sogar ein richtiges Bad nehmen können – ging es frisch und erholt in den Morgen. Unser erstes Ziel an diesem Tag war „Hindmarsh Island“. Die Insel ist ebenfalls über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Zuerst erreichten wir einen Hafen mit unzähligen kleinen Schiffen, doch abgesehen von zwei Jetskifahrern, passierte hier nichts. Um ehrlich zu sein, wirkte die ganze Gegend wie ausgestorben. Die Schiffe lagen verlassen im Hafen, Die wenigen vereinzelten Ferienhäuser wirkten leer und die wenigen Bäume, die hier vielleicht mal waren, mussten den leeren Ferienhäusern weichen. Kein Busch, kein Baum war weit und breit zu sehen – nur Leere. Also kehrten wir um und fuhren an den Strand von Goolwa. Da der Wind den lockeren Sand ziemlich stark aufwirbelte, legten wir uns ziemlich nah ans Wasser – vermutlich zu nah! Nach zehn Minuten erwischte uns die erste größere Welle und überschwemmte unsere Decke…
Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt bei Nacht, machten wir uns dann auf den Heimweg.
Als wir unser Zuhause in Echunga erreichten, erwartete uns nicht nur unsere „Familie“, sondern auch unsere neue Mit-Wwooferin Laura aus England…
Fortsetzung folgt…