Freitag, 16. April 2010

Episode III - Vom "bull rider" zum "Salsa dancer"...

Nach Ostern, bekamen wir wieder eine neue Wwooferin – Emily aus England. Leider war sie überhaupt keine Hilfe und total eigenartig. Gearbeitet wurde in slow-motion; während sie schlief, sprach sie laut in Spanisch, sodass sie alle aufweckte; sie konnte für nichts Interesse aufbringen (alles war „nicht so ihr Ding!“) und auf die Frage nach ihren Interessen, gab es keine Antwort. Nach nicht mal einer Woche, verließ sie uns dann wieder.

In den letzten Tagen hab ich wieder viel mit Giftschlangen gearbeitet. „Assistfeeding“ bei Boiga’s, „tailing“ bei Spotted Black’s und Mulga’s, „sexing“ an Wasserschlangen und die Medikation bei Schlangen. Um mir das „sexing“ (Feststellen des Geschlechts) beizubringen, nahm Sonia mich mit zum Adelaide Forschungszentrum. Dort konnte ich an (toten/eingelegten) Wasserschlangen üben. Der Besuch im Forschungszentrum war einfach unbeschreibbar. Ich durfte einen Blick in das Archiv werfen, indem hunderte oder sogar tausende verschiedene australische Tierarten in Gläsern in den Regalen standen. Die Regale konnten elektronisch hin- und herbewegt werden. Nachdem Sonia mir und den Forschern zeigte, wie das „sexing“ funktioniert, durften wir es auch versuchen (man nimmt den Schwanz in die eine Hand und führt mit der Anderen ein dünnes Metallstäbchen in die Kloake ein – weibchen = Stäbchen ist nur ein winziges Stück einführbar; Männchen = Stäbchen ist zw. 2 und mehr cm einführbar). Nach wenigen Versuchen, konnte ich das Geschlecht zu 100% richtig bestimmen, sodass sie mich gleich an eine lebendige Schlange – Yellow faced whip snake - ranließ.
Mittlerweile bekomme ich immer öfter die Verantwortung für unsere Crew (Wwoofer, Studenten, Helfer) und bin verantwortlich dafür, die Arbeit zu delegieren und vor ein paar Tagen, durfte ich sogar unseren Studenten das „sexing“ an Schlangen beibringen. Und ich hab’s ganz gut gemeistert – davon abgesehen, dass sich unsere Studenten generell ziemlich dämlich anstellen *lol*

Am Montag haben die Feuerwehren Echunga, Meadows und Macclesfield eine Übung zusammen gehabt, wo wir wieder mit dem Wasser „spielen“ durften. Einen neuen Einsatz hatte ich allerdings bis jetzt noch nicht…

Letzte Woche war in Adelaide ein Auftritt der Band „Elephant Casino“ (ich berichtete bereits darüber, wie ich Brooke beim Fotoshooting half), wo wir alle zusammen hinfuhren. Vorher ein nettes Abendessen beim „Noodle Kingdom“ und dann der Auftritt der Band. Die Musik war rockig gut, leider hatten sie wohl nicht genug Zeit, um einen guten Sound Check zu machen…
Letztes Wochenende ging es dann nach Adelaide – Samstag bis Sonntag. Laura wollte eine Freundin besuchen und lud mich mit ein. Auf der Suche nach unserem Abendessen, wurden wir an einer Sushibar fündig. Nachdem wir über eine halbe Stunde für unser Sushi in der „Take Away“-Schlange anstanden (für einen Tisch stand man über eine Stunde draußen auf der Strasse), ging es zurück zu Amely’s (Freundin von Laura) Hostel, wo wir den Abend auf dem Balkon mit einem Wein einleiteten. Gegen 23 Uhr ging es dann erst in eine Sportsbar (dort trafen wir auf Josh und Georg, Freunde von Amely) und dann in einen Club, namens „Woodshed“. Eigentlich kostet der Club Eintritt, aber wir haben den Türsteher so lange bequatscht, warum wir Eintritt zahlen sollten, bis er uns so rein ließ. Direkt hinterm Eingang, stand ein (elektr.) Bulle. Keiner von unserer Gruppe traute sich, als erster rauf, bis ich mich auf den Bullen schwing. Ich hab mich nicht lang drauf halten können, aber es hat tierisch Spaß gemacht. Nach mir, gingen auch alle Anderen rauf. Dann schwangen wir uns auf die Tanzfläche bis wir uns gegen halb fünf Uhr morgens zurück ins Auto schleppten – wo Laura und ich schliefen (Combi – sehr eng!!!)
Am nächsten Morgen wachten wir schon gegen halb zehn auf – die Schmerzen im Rücken waren schuld – und schlichen uns ins Hostel. Heute sollte es kostenlose Pancakes geben, leider war die Mischung sau schlecht – baaahhh…
Also ging es ohne Frühstück auf zum Aboriginal Museum, wo wir ins Gespräch mit der Aboriginie Museumsverwalterin kamen. Sie erzählte uns einiges aus ihrem Leben/ihrer Kindheit, dem Problem, zwischen Weißen und Aboriginies, welches noch immer besteht. Dann schlenderten wir über einen Markt in Adelaide (wo wir bei der Herstellung von Popcorn zusehen konnten) und trafen auf ein Indonesisches Fest im Park. Dort verschenkten sie indonesisches Essen, Schlüsselanhänger, Trinkflaschen und führten Tänze auf der Bühne auf.

Ich war diese Woche mal wieder im Kino – „How to train your dragon“ in 3D. Der Film/die Animation ist super süß und lohnt sich in 3D auf jeden Fall!

Am Mittwoch bin ich dann mit Laura wieder nach Adelaide gefahren – diesmal zur Salsa Stunde. Nick und Vu (vom Adelaide Wochenende mit Anna) waren auch da. Die Salsa Stunde lief echt super und war fast schon zu einfach für mich – Basisschritte und eine Drehung haben sie uns und rund 25 Anderen beigebracht. Unser Lehrer Johann war super witzig und brach mit Witzen das Eis. Danach ging es mit allen (Basistänzern, Fortgeschrittenen und Tanzlehrern) zum Salsa Club, wo Nick und Vu mich sofort zum tanzen aufforderten. Vu brachte mir dann einfach mal so nebenbei alle Schritte und Drehungen bei. Das hat soooooo viel Spaß gemacht. Immer wieder forderte uns einer zum Tanz auf und dann wechselte die Musik zu einem anderen Style. Ich beobachtete Tanzpärchen, wie sie eng umschlungen tanzten. Das sah so sinnlich aus, das wollte ich lernen. Ich kam mit einem jungen Mann (französischer Australier) ins Gespräch und der schnappte dann einfach meine Hand, brachte mich in den Flur und zeigte mir, wie man "Bachata" (http://www.youtube.com/watch?v=eiUxmHa6p8Y&feature=fvw) (http://www.youtube.com/watch?v=SyaxbEcvu9k&feature=related) tanzt. Bevor der Club dann schloss, forderte mich ein anderer junger Mann zum tanzen auf. Diesmal war es ein Tanz namens „Zouk“ (http://www.youtube.com/watch?v=nNXg0ft3qD0&feature=related), den ich aber noch nie zuvor getanzt hatte. Er zog mich eng an sich und dann ließ ich mich einfach nur führen. Es klappte erstaunlicherweise fantastisch und als der Tanz zu Ende war, kam Nick auf mich zu und meinte, „Was war das? Sag nicht, du hast das noch nie getanzt!?“ Ich war selbst von mir überrascht. Es war, als spürte ich einfach nur, wie ich mich bewegen muss – es kam alles automatisch. Ich werde nächsten Mittwoch – spätestens – wieder Salsa tanzen gehen und dann werd ich mal schauen, ob jemand das aufnehmen kann, damit ihr seht, wovon ich spreche. Wie ihr seht, hab ich meine Leidenschaft zum Tanz wiederentdeckt und werde mich dieser Leidenschaft auch wieder hingeben. *freu*

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