Mein erster "burn-off"...
02.05.
Heute war ein „Burn-Off“ (kontrolliertes Abbrennen) im Örtchen Meadows angesetzt, bei dem ich natürlich dabei war. Das Wetter war genau richtig dafür - kaum Wind, Sonne, aber nicht zu warm... Wir trafen uns gegen neun Uhr morgens an der Feuerwehrstation, kleideten uns neben der normalen Feuerwehrausrüstung noch mit Maske und Brille aus und sprangen dann in den Truck. In Meadows am Feld angekommen (auf einem Hügelgipfel gelegen), sahen wir über Berge und Täler in grün-rot-orange hinweg. Ein Kangaroo machte sich eilig davon, als wir Stellung bezogen. An solch einem Plätzchen will ich einmal mein Haus stehen haben… ;o)
Das etwa 3 Hektar große Feld war von Himbeerbüschen überwachsen, welche wir nun kontrolliert abbrennen sollten. Da das Feld sich ebenfalls über Hügel erstreckt, grenzten wir es in drei Teile ein. Bereich 1 ging den Berg hinauf, daher standen wir (Feuerwehr Echunga) auf dem Hügelgipfel – als Backup, um das Feuer wieder zu löschen und daran zu hindern, sich ungewollt zu erstrecken. Anfangs hatten wir echt Probleme, das Feuer zu entfachen. Als Jared (einer unserer Anwärter) und ich am Feuerwehrschlauch standen, startete das Feuer dann plötzlich durch und rannte den Berg hoch (Feuer brennt schneller den Berg hoch als auf geradem Untergrund) und auf uns zu. Das war ein faszinierendes aber doch beängstigendes Gefühl. Die Flammen schlugen hoch – rotschwarz – die Hitze, das lautstarke Knistern, dann der Rauch. Mein Herz begann sich zu überschlagen! Gedanken, dass Feuer sei nun außer Kontrolle, überrollten mich, doch Patty war so ruhig, als wäre da gar kein Feuer. Nach einer großen Wasserladung, war das Feuer gezähmt und bezwungen. Ich war beeindruckt von der gewaltigen Kraft des Feuers. Wenn ein Feuer, welches unter Kontrolle brennt, schon so beängstigend wirkt, dann mag ich mir erst gar keinen Waldbrand vorstellen…
Nachdem wir die ersten beiden Bereiche ohne Komplikationen abgebrannt und wieder abgekühlt hatten, gab es ein BBQ, kalte Getränke und eine Verschnaufpause. Dann machten wir uns an den dritten Part ran. Die Fläche war kleiner, als Part eins und zwei, aber da sich die Wetterkonditionen änderten (Sonne, wolkenfreier Himmel, Warm), änderte sich auch gleichzeitig die Brennkondition. Der dritte Part ging nur so in Flammen auf, weißer undurchsichtiger Rauch kam auf und für einen Moment waren wir blind – brennt das Feuer noch? Wo ist der Fluchtweg? Wo ist vorn und wo ist hinten?
Dann hörte ich hinter mir ein Knistern, der Rauch verzog sich und ich entdeckte hinter uns ein kleines Feuer („Spot fire“ – spot = Fleck - entstehen durch Hitze einige Meter oder sogar Kilometer vor dem Kopf des ursprünglichen Feuers). Da das Gras ringsherum trocken war, könnte sich das kleine Feuer rasch in ein großes entwickeln und für uns zur Gefahr werden. Ich versuchte Patty (zu dem Zeitpunkt am Schlauch) zu rufen, damit sie sich umdreht, aber durch den Krach vom Feuer und von der Pumpe am Truck, konnte sie mich nicht hören. Also sprang ich auf dem brennenden Gras solange herum, bis es fast aus war. Dann kam auch schon eine Ladung Wasser unter meinen Füßen durch geschossen. Patty löschte das Feuer dann gänslich. Keine Sorge, das Feuer war unter Kontrolle! Spot Feuer passieren nun mal, darum muss man seine Augen immer am Feuer und hinter einem haben (daher ein Back-up Trupp einige Meter hinter dem Löschtrupp)! Trotz Maske und Brille, tat mir Lunge und Augen am Ende des Tages ziemlich weh und ich war super müde…! Noch einige Tage später war ich müde/erschöpft und hatte das Gefühl, ich kann den Schlaf nicht in der Nacht aufholen…! Dennoch eine wahnsinnig gute Erfahrung!!!
03.05.
Seit letzter Nacht stürmt und regnet es hier. Ich bin mindestens drei Mal in der Nacht vom lauten Donner hoch geschreckt - hatte das Gefühl, mein ganzer Caravan hat gewackelt. Und dazu der starke Wind, das ist echt ungemütlich! Zwischendrin kam mal die Sonne durch, aber nun regnet und stürmt es wieder. Am Abend, nachdem es Yabbies – zum selber pulen - zum Abendbrot gab, hatten wir ein Feuerwehrmeeting in Kangarilla (ich liebe diesen Ortsnamen) über Fahrregeln im Einsatz mit mindestens vier weiteren Feuerwehren. Währenddessen, so gegen 21 Uhr, bekamen wir einen Einsatz - Baum blockiert Strasse. Ich bin mitgefahren, um den Verkehr zu regeln - ein Auto auf meiner Seite der Strasse! :o) War eine sehr ruhige Nacht…
Meine Spinne scheint das neue Reich zu genießen. Grashüpfer und Fliegen sind schnell vertilgt – leider hab ich die Spinne noch nicht beim Jagen und fressen beobachten können, da das meist in der Nacht im Dunkeln geschieht und wenn ich dann Licht mache, gibt’s nichts mehr zu sehen… Vielleicht muss ich mal mit Rot- oder Schwarzlicht experimentieren…?! Meine Spinne ist vermutlich männlich (Körpergröße 1,5 cm), daher suche ich nun einen männlichen Spinnennamen. Ich bin über Vorschläge sehr erfreut. Ich bitte das Ernst zu nehmen ;o)
Seit dem 04.05. haben wir wieder einen neuen Wwoofer – Steve aus England, sehr jung. Leider klappt das entspannte Arbeiten mit ihm nicht so. Er vergisst jeden Morgen, wo die Arbeitsutensilien stehen, wenn er mit einer Arbeit fertig ist, wird alles woanders hingestellt (so haben wir das große Suchen oder Hinterherräumen) und wenn man ihm eine Aufgabe gibt, dreht er sich erstmal zehn Minuten hilflos im Kreis ohne zu beginnen… Zum Glück reist er am Montag wieder weiter!
Meine Salsa Stunde am Mittwoch (05.05.) im Level 2 Kurs war super spannend. Wir lernten nicht nur die Basisschritte und eine Drehung… wir lernten eine ganze Kombination aus Schritten, Drehungen und Platzwechsel. Außerdem waren die Männer auch etwas mehr tanzbegabt und wussten schon, was sie da taten…! John (italienisch/australisch, versucht sich als Bachata-Lehrer) nahm mich dann in seinem goldenen Flitzer (da mir Auto’s egal sind, weiß ich die Marke nicht) mit zum Club, da ich diesmal mit dem Bus da war. Schnittig, schnell und vermutlich kompensiert der Wagen etwas…! ;o)
Im Club angekommen, gab’s dann die mittwochs-Bachata-Stunde mit John als Lehrer. Ich hatte einen asiatischen Tanzpartner – kleiner als ich – der mir die ganze Zeit beim tanzen auf die Brüste starrte! Er hatte zwar eine unpassende Größe, dennoch ist das keine Entschuldigung!!! :o)
Ich tanzte ein paar Runden Salsa und Bachata – diesmal mit den Tanzlehrern, um noch besser zu werden!!! Johan (malaysisch/austr. Tanzlehrer) wirbelte mich nur so rum. Keine Ahnung, was er, geschweige denn ich mit den Beinen, Füßen oder Schultern taten, aber als ich mich wie Wasser verhielt, sah das (glaub ich) gar nicht mal so verkehrt aus!
06.05.
Was für ein Arbeitstag! So kann es gern jeden Tag sein – Shoppen, Kaffee, Shoppen, Essen…! *lol*
Nachdem wir ein paar Reptilien für den Versand verpackt hatten, ging es mit Sonia und Steve nach Stirling zum Shoppen (ich liebe diese Tage lol) und Kaffee trinken. Dann ging es weiter nach Adelaide. Ein kurzer Snack im „Noodle Kingdom“ und dann ab zum Unterwäsche Shoppen mit Sonia. Später trafen wir uns für eine heiße Schokolade mit Max, bevor es dann zum Sushi essen ging. Irgendwie mussten wir die Zeit ja rum bringen, da wir warten mussten, bis wir unsere neuen Reptilien vom Flughafen abholen konnten – rund 15 Baby Death Adder’s und rund 10 Baby Tiger Schlangen!
08.05.
Endlich Wochenende! Obwohl die Arbeit nicht übermäßig anstrengend ist, bin ich doch immer froh, mal ausschlafen zu können. Sieben Uhr aufzustehen, fällt mir noch immer super schwer. Aber zum Glück hab ich keinen Fahrtweg zur Arbeit…!
Nachdem ich also meinen Morgen ganz gemütlich gestartet habe, machte ich mich zu Fuß (das Wetter war super schön, sonnig, blauer Himmel, warm) auf den Weg zu meinem 10 Minuten entfernten Friseur – Wimpern färben. Mit Musik in den Ohren und dem Blick über die Berge/Hügel, genoss ich den kleinen Herbst-Spatziergang. Als ich Unterwegs über einen Stock stolperte und mich fast lang legte, fand ich sogar heraus, dass man ein Lied weiter springen kann, wenn man den IPod schüttelt! *lach*
Als Belohnung für die Bewegung, gönnte ich mir auf dem Rückweg ein leckeres Eis.
Dann machte ich mich auf, nach Adelaide – Shoppen (Ich weiß, es klingt, als ob ich ständig am einkaufen bin, aber ich kauf ja nicht jedes mal etwas…!) Als ich durch die Rundle Mall (Einkaufsstrasse) spazierte, traf ich plötzlich auf Laura (meine ehemalige englische Wwoofer’in) und einige Freunde von ihr - ein Franzose und zwei Jungs aus Hongkong. Wir setzten uns in ein Pub, auf ein Bier, Kaffee und einige Neuigkeiten.
Zum Abendbrot war ich dann bei Freunden (Jorge/Antoine/Irene - NL) eingeladen. Es gab Pizza und ein paar Filme…
12.05.
Wir haben wieder eine neue Wwooferin – Akiko aus Japan. Sie ist vom Verhalten her wie Kanako – schüchtern und zurückhaltend, dafür kann sie gut anpacken!