Montag, 28. Dezember 2009

Parkour laufen...

25.12.2009
Da ich mir heute keinen Wecker für sieben Uhr Morgens stellen musste, gab es letzte Nacht wieder eine Movie-Nacht! Geweckt wurde ich dann von Sonia – „Merry Christmas! Breakfast!“ rufend – gegen 9 Uhr, als die Sonne schon herrlich schien. Es gab Kaffee und Croissants und sogar ein Geschenk (Zeichenblock) für mich von Sonia und Max. Brooke hat Marshmallow-Schokolade für uns gemacht. Klingt eklig, ist aber super lecker!

Da die Tiere trotz Feiertag versorgt werden müssen, haben wir vier zusammen schnell das Nötigste gemacht. Dann hatten wir einen freien Tag zur Verfügung, den wir mit Freunden zusammen verbrachten. Als Festmahl gab es dann Truthahn, Schinken und viele Beilagen dazu einen guten Wein!

28.12.2009
Auch die nächsten Tage haben wir ähnlich verbracht. Gearbeitet wurde nur das Nötigste und die restliche Zeit haben wir dann genossen. Da Brooke Parkour läuft (http://www.youtube.com/watch?v=SdYhQgy2bsU&feature=channel) (http://www.youtube.com/watch?v=5LsqtOYmVWg&feature=channel), bin ich an einem Tag mal mitgegangen und hab es dann natürlich auch gleich versucht – natürlich mit kleinen Schritten (Sprüngen) auf einem Spielplatz! War super witzig!

Dann bin ich gestern noch zu einem Fotoshooting von Brooke mitgegangen. Ich glaub, ich hab schon mal erwähnt, dass Brooke Photograph ist und seine Bilder verkauft!? Diesmal ging es zu einem Skateparkour, wo er dann Bilder von Sam auf seinem Skateboard schoss. Ich assistierte ihm und hielt Blitzlicht und anderes Zubehör (wie man es aus dem Fernsehen kennt), während Sam an mir vorbei sauste. Natürlich hab ich mich dann auch mal auf wieder auf’s Skateboard gestellt (das letzte mal war ich – glaub ich – zehn Jahre alt) und hab mich gleich so richtig langgelegt. Nun hab ich einen dicken blauen Fleck an meiner Hüfte!

Übrigens mussten wir Rose (den kleinen Fuchs) einschläfern. Die Epilepsie wurde die letzten Tage so schlimm, dass sie ständig unter Schmerzen und Ängsten litt. Dafür haben wir (besser Max) jetzt andere neue Haustiere. Zwei Riesenkakerlaken, die in einer Box im Schlafzimmer der beiden leben. Momentan haben die Kakerlaken Frühlingsgefühle und halten Sonia und Max ständig wach! ;o)

Vor ein paar Tagen bin ich dann zum ersten Mal von einem unserer Reptilien (Perentie) gebissen worden, als ich versucht habe, die Echsen vom Außen- ins Innengehege zu bringen. Das tat tierisch weh und brennt noch immer!

Donnerstag, 24. Dezember 2009

24.12.2009

Frohe Weihnachten!!!
Merry Christmas!!!

Ich wünsche Euch, meiner Familie und meinen Freunden, ein wunderschönes Weihnachtsfest, viele schöne Stunden gemeinsam und viel viel Schnee! Ich vermisse euch!

I wish you - all of my family and my friends - a very merry christmas, harmony together and lots of snow! I miss you so much!


eure Steffi


Mittwoch, 23. Dezember 2009

Schlangenattaken...

Nachtrag zum 20.12.2009
Nach dem Nachbarsfest, haben wir uns spontan für Kino entschieden. "AVATAR" ist ein Fantasiefilm, den ich mir normalerweise vermutlich nie angesehen hätte. Aber hier konnten wir ihn in 3D schauen und das war dann schon echt cool.

22.12.2009
Heute haben Matt (kommt aus der Nähe von Adelaide ab und zu, um zu helfen, zu uns) und ich die Pythons gefüttert. Ist auch alles ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Gestern, bei der Fütterung der riesigen Olive Python sah das schon ganz anders aus. Diese "wohnt" in einem dreistöckigen Schrankterrarium ganz oben und als Sonia der Schlange eine Ratte reichte, viel sie ihr genau vor der Öffnung des Terrariums runter. In dem Moment schoss die Schlange plötzlich mit dem Kopf aus dem Terrarium und versuchte zu zuschnappen und erwischte fast Sonias Gesicht.

Nach der Arbeit haben Brooke und ich den Abend heute gemütlich mit einem Video ausklingen lassen. Wir verzogen uns also in sein Zimmer und schauten einen neuseeländischen (die Familie ist ursprünglich aus Neuseeland) Film "Black Sheep" (Ein Virus bricht aus und alle Menschen verwandeln sich in blutrünstige Schafe!!!) - einer der sinnlosesten Filme, den ich je gesehen habe. Während mir der Film also zwei Stunden meines Lebens klaute, stürmte Sonia immer wieder rein - vermutlich, zur Kontrolle! :o) Nun sind wir bei facebook.com (Internetplattform für Freunde) der Gruppe "Mom, we're hanging out... not having sex!" beigetreten! *lol*

23.12.2009
Heute standen die Giftschlangen wie Western Brown, Inland Taipan, etc. wieder im Mittelpunkt - Reinigung, Fütterung! Dafür transportieren wir die Schlangen mit einem langen Stab von der Box in einen Container und später wieder zurück. Währenddessen fragte mich Sonia, ob ich es auch mal probieren will. Puha, die sind giftig! Sollte ich wirklich? Ich lehnte erstmal ab - seh ja, was passieren kann, wenn eine Schlange einen schlechten Tag hat und versucht zu entwischen oder zu beißen! Aber im nach hinein hätte ich es doch gern probiert - also bat ich Sonia um ein paar Trainingseinheiten nächsten Mittwoch! Wer weiß... Vielleicht werde ich ja noch eine Giftschlangenexpertin! *lol*

Den Abend haben dann Sonia und ich mit einem Video ausklingen lassen. Leider kannte ich beide schon und so besonders waren die auch nicht! Die meisten Videos haben wir von Matt und er schaut nur Horror- / Thrillerfilme...

24.12.2009
Da Weihnachten hier erst am 25.12. gefeiert wird, ist heute also ein fast normaler Arbeitstag! So normal, wie ein Tag vor Weihnachten nur sein kann. Am Morgen, nach der Eidechsenpflege, ging es dann mit Sonia nach Mt Barker zum Shoppen zu IKEA. Als ich unseren Esstisch entdeckt hatte, kamen mir fast die Tränen - so schön war es, verwandte Dinge aus meinem alten Leben wiederzusehen! Ich bin sehr froh, hier zu sein, dennoch vermisse ich mein altes Leben manchmal sehr!

Danach ging es dann mit Max und Sonia zum Weihnachtsessen-Einkauf! Die Städte und Einkaufshäuser sind hier genauso voll, wie in Dtl. einen Tag vor den Feiertagen. Wahnsinn. Nachdem wir also den Einkaufskorb randvoll gemacht hatten – mit vielen Leckereien, wie Truthahn, Früchten, Gemüse, Kuchen, Fleisch, … - ging es dann wieder nach Haus.

Die nächsten drei Tage hab ich dann frei! Ich hoffe, das Wetter spielt mit, damit ich an den Strand fahren kann. Letzte Nacht hat es wieder geregnet und die Temperaturen sind von um die 40° auf ungefähr 20°C runtergekühlt!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Models und Feuerwehr...

19.12.2009
Nachdem die Schlangen endlich da waren, hab ich bei der medizinischen Untersuchung mitgeholfen (wiegen, Geschlecht feststellen/Wurmkur). Während Sonia sich um den medizinischen Part kümmerte, hab ich die Schlangen jeweils gehalten bzw. beschäftigt. Das ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn diese großen Schlangen (Pythons, etc.) sich um den Arm schlingen. Eine hat sich um meine beiden Arme geschlungen und hielt mich gefangen, wie Handschellen. :o)

20.12.2009
Heute war ein fantastischer Tag. Während ich meiner täglichen Arbeit nachging, kam Brooke herein und fragte, ob ich ihm heute nicht als „Model“ assistieren möchte. Brooke ist Photograph und versucht sich gerade im Immobilienbereich. Der Inhaber eines Cafés möchte gerne ein paar Bilder machen lassen, um das Café dann zu verkaufen. Also sind Ian und ich mit Brooke dorthin und haben als Models fungiert. Nebenbei gab’s dann noch Gratis-Cappu und Gratis-Kuchen.
Nach dem Fotoshooting sind wir dann Tennis spielen gegangen, da es aber zu heiß war (36°C), haben wir uns dann für den Strand entschieden. Klamotten gepackt und ab Richtung Adelaide an den Strand. Das Wetter war herrlich und das Wasser angenehm. Leider hatten wir riesige Wellen, sodass Ian beim Versuch, auf einer zu „surfen“, unter ging und sich den Kopf leicht anschlug. Am Strand zeigte uns dann Brooke, wie gut er Backflips kann. Nach einer Weile haben die Jungs einen alten Pier entdeckt, von dem einige Jugendliche ins Meer sprangen – also ab dahin. Dort angekommen, sind nicht nur Jungs, sondern auch Mädels runtergesprungen. Ian und Brooke haben sich dann nach einer Weile auch getraut. Hier sind echt tolle Bilder entstanden…
Dann waren wir abends noch mit zu einer Nachbarsfeier eingeladen. Auf dem Weg dahin – Essen brachte jeder selbst mit – hielten wir noch kurz an Woolworth (Supermarkt). Brooke sprang schnell allein rein, Ian und ich warteten im Auto. Nach wenigen Minuten, kam Brooke mit einem Hühnchen und einem scheinbar gebrochenen Finger zurück. Er wollte einem Freund im Supermarkt zeigen, wie toll er Backflips kann – war wohl nix. Also, ab ins Krankenhaus, aber Finger war zum Glück nicht gebrochen.
Auf der Party dann endlich angekommen, lernten wir einige Nachbarn kennen, von denen einige in der hiesigen Feuerwehr sind. Nach einem netten Gespräch, luden sie mich dann für Montag zum Feuerwehrtraining ein.

21.12.2009
Nach getaner Arbeit ging es dann also mit Brooke und Ian zum Training. Die Leute hier sind super nett und haben sich natürlich gefreut, dass wir nun Erfahrungsberichte austauschen können. Wir starteten mit einem Sportprogramm (!!!). Nach einer Weile bekamen wir dann unsere Ausrüstung und es ging ab auf’s Auto zum praktischen Training. Heute stand Löschtraining (Buschfeuer) auf dem Plan. Wir standen also auf dem Truck und „schossen“ auf Absperrhütchen, die das Feuer darstellen sollten. Das war super witzig. Da ich hier länger bleiben möchte, werde ich versuchen, der Feuerwehr hier bei zu treten.

Samstag, 19. Dezember 2009

neue Möglichkeiten...

17.12.2009
In der Nacht kam ein dickes Unwetter auf und der Regen prasselte nur so auf den Campervan, die Blitze erhellten den Himmel und die Temperatur kühlte rasch runter.

Heute Morgen teilte uns dann Sonia mit, dass wir wegen des Wetters nur einen kurzen Arbeitstag haben werden. Dann drückte sie mir den Schlüssel für den Schlangen-/Echsenraum in die Hand und meinte nur „Du weißt ja wie es geht!“ Schon nach so kurzer Zeit, lässt sie mich allein arbeiten. Also hab ich mich an die Arbeit gemacht und alle Echsen (Babys, Erwachsene und Riesenechsen) mit Wasser und Futter versorgt.

Nach einem kurzen Snack, haben wir dann geholfen, im Haus ein paar Dinge um- und aufzuräumen. Zuletzt ging es dann wieder zu den Ratten und Mäusen (die Babys sind so süß!), um Wasser und Futter zu kontrollieren bzw. aufzufüllen. Während des Fütterns, hab ich dann – per Zufall –eine rumstreunende Ratte eingefangen. Damit sie sich nicht unnötig vermehren und uns beim Füttern dann in die Hand beißen, hab ich mich aufgemacht, noch weitere zu fangen. Nach nur kurzer Zeit, hatte ich den Käfig mit dem Loch gefunden und insgesamt 6 Ratten gefangen (mit Handschuh). Sonia kündigte heute noch an, dass die Käfige morgen gereinigt werden sollen – von Brooke und Ian *lol* Als er davon erfuhr, wurde er ganz blass. Werd ich dann wohl übernehmen…!

18.12.2009
Nach den heißen Tagen haben sich die Temperaturen nun wieder stark runtergekühlt und für meinen Geschmack ist es nun schon wieder etwas zu kalt. :o) Heute hat eine Tropenechse Eier gelegt und wir durften dabei sein, als sie sie aus dem Nest gegraben haben. Außerdem haben wir einige Schlangeneier, wo wohl die Schlangen in den nächsten Tagen schlüpfen werden. Wird also spannend die nächsten Tage.

Nachdem ich mich wieder meiner Arbeit hingegeben habe (Echsen), bat mich Sonia, ihr beim Nähen der Schlangen-Fang-Beutel zu helfen. Währenddessen erzählte sie mir, dass Ian sie gefragt hatte, wie es denn für uns hier weitergehen könnte und vor allem wie lange. Da Ian nicht wirklich für die Arbeit zu gebrauchen ist (seine „Angst“ vor den Tieren ist zu groß), muss er bald gehen. Mir allerdings bot sie an, ich könnte bleiben, solange ICH wollte! Ich sagte natürlich, dass ich bleiben wollte und Sonia war überglücklich. Sie meinte, sie mag es sehr, mich um sich zu haben. Nun kann ich, wenn ich will, meine drei Monate hier voll machen und das zweite Visa-Jahr beantragen. Also nahm sie mich gleich mit in die Stadt Mt Barker, um ein paar Besorgungen zu machen. Dort kam sie auf die Idee, sich ein Shirt selbst zu schneidern, obwohl sie das zuvor noch nie gemacht hatte. Nun haben wir also ein Shirt-Schneider-Kit, null Erfahrung und werden vermutlich, wenn es schief geht, beide mit einem hässlichen Shirt rumlaufen müssen. Wird sicher lustig. Außerdem interessiert sie sich auch für's Zeichnen und hat mir angeboten, ihre Sachen zu benutzen. Dann wollen wir, evtl. nächste Woche, wenn es die Zeit zulässt, zum Weintesten fahren und natürlich hab ich gleich nachgefragt, ob es hier in der Nähe die Möglichkeit gibt, Pferde zu reiten und ratet mal was... Jup, sie hat ein Pferd und mir angeboten, dass ich damit arbeiten und reiten kann. Irgendwie klingt das zu gut, um wahr zu sein. Heute Morgen hatte ich ein komisches Gefühl und wollte mich eigentlich um einen neuen Wwoofingplatz kümmern und nun kann es kaum besser für mich sein. Sonia erzählte mir, dass sie jemanden benötigen, der sich um die Giftschlangen kümmert und vll. kann ich einen Kurs machen und bekomme so meinen Einstieg in die Tierwelt mit Option, so gesponsert zu werden. Muss ich mich aber erst noch mal schlau machen, ob erworbene Fähigkeiten in Australien zu den Skills zählen, die mich dazu berechtigen, im Bereich Zoologie gesponsert zu werden. Gott, ist das aufregend!

Weihnachten wird hier dann ohne Baum gefeiert - die Füchse stehen da nicht so drauf - aber dafür mit viel leckerem Essen (Daumen drücken, dass das stimmt!!!) :o)

Heute hat mal Brooke (der 19jährige Sohn) für uns Abendessen gekocht. Es gab Pasta, die leider so überkocht war, dass sogar die selbstgemachte Sauce nichts mehr retten konnte. Es schmeckte einfach nach Wasser. Dann haben wir beschlossen, später noch in den Pub zu fahren. Also machte sich Max, Brooke, Ian und ich dahin auf. Ein paar Tage zuvor hatte Brooke gefragt, wie lange wir in AUS bleiben wollen. Nachdem ich ihm meine Möglichkeiten aufzählte, fügte ich dann noch scherzhaft dazu, dass mich, wenn alle Stränge reißen, ja dann Brooke heiraten könnte (Nach dem Gesetz, bekommt man einen Pass, wenn man einen australischen Staatsbürger heiratet!). Auf dem Weg zum Pub, diskutierten wir dann über die Hochzeitsgeschichte. (ich koche und er spült – wie es ist, benutzt zu werden – etc.) Nach ein paar Drinks und der Frage „Was macht ein Baby nachts in einer Bar?“, ging es dann wieder zurück und ins Bett.

19.12.2009
Als wir heute Morgen 7:30 Uhr zum Frühstück ins Haus gingen, schliefen alle noch. Natürlich, ist ja auch Samstag. Ian schlug vor, gemütlich einen Film zu schauen, bis alle wach sind. Aber um so eher wir mit der Arbeit anfangen, umso eher sind wir fertig und außerdem kenne ich ja meine Aufgaben. Also ging es wieder in den Schlangen-/Echsenraum, um die Echsen zu tränken und zu füttern. Ich hatte gehofft, dass mir Ian zur Hand gehen kann, leider ging das voll nach hinten los. Letzten Endes hatte ich dann doch mehr Arbeit. Während ich die Boxen reinigte, sollte er kleine Wasserbehälter in die Boxen stellen und die Tierchen hineinsetzen und später wieder rausnehmen. Wasserboxen reinstellen hat er noch hinbekommen, aber die Tiere reinsetzen bzw. dann wieder rausnehmen, ging gar nicht. Als ich ihn fragte, warum er die Baby-Echsen nicht raus nimmt, meinte er: „Die fauchen, die sind sauer auf mich!“ Dabei sind die Tiere gerade mal (ohne Schwanz) zwischen drei und fünf cm klein und wenn die „zubeißen“ dann merkt man das nicht mal. Aber keine Chance, musste ich dann doch allein machen.

Als Sonia und Max dann wach waren, verkündeten sie uns, dass heute Abend um sechs Uhr 32 Schlangen geliefert werden und wir die Boxen fertig machen müssen. Also haben wir die meiste Zeit des Tages damit verbracht, alles für die Ankunft vorzubereiten. Und nun heißt es: „Warten!“

Außerdem sind die ersten Schlangen geschlüpft. Sie wollen zwar noch nicht wirklich ihr Ei verlassen, aber den Kopf haben wir schon gesehen. Wusstet ihr eigentlich, dass eine giftige Schlange sofort nach der Geburt mit einem Biss einen Menschen töten könnte…?!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Die giftigsten Schlangen australiens und ICH...

16.12.2009
Da Ian weder Glück mit den Reptilien noch mit den freilebenden Tieren hier hatte, bat er heute um Arbeit ohne Tierkontakt. *lol* Nun bekommt er meist nur Putzarbeiten. Ich weiß gar nicht, warum er hier her mitgekommen ist! Er wusste ja eigentlich vorher schon, was auf ihn zukommen wird. Reptilien beißen nun mal ab und zu, wenn man nicht weiß, mit ihnen umzugehen und wenn man hier in den Bergen draußen im Garten arbeitet, werden einem nun mal Tiere, wie Ameisen, über den Weg laufen. Ich glaub, er ist ziemlich naiv nach AUS gekommen, ohne sich wirklich über das Land informiert zu haben - was man bei einem Land wie AUS eigentlich unbedingt tun sollte! *lol* Vermutlich wird er bald weiterziehen. Das hat er mir auch heute schon angekündigt. Er will sich bald einen Van über die „relocation“ (wie wir für die Great Ocean Road getan hatten) mieten und weiterziehen - vermutlich dann aber doch Richtung Ostküste. Hätte er eigentlich besser gleich machen sollen! Er ist halt doch nur ein typischer "Tourist" hier, der gar nicht wirklich das richtige Australien sehen will und ich glaube auch nicht, dass er ein zweites Jahr machen wird. Egal...

Meine Aufgaben heute waren super spannend. Zuerst hab ich mich wieder um die Babydragons gekümmert, während Sonia und John (guter Freund von Sonia, der jeden Mittwoch vorbeikommt, um bei den giftigen Schlangen - wie die "common brown snake" und "taipane" - zu helfen) alles für die Schlangen vorbereiteten. Ich durfte, als es losging, sogar assistieren - natürlich, ohne dabei mit den Schlangen in Kontakt zu kommen. Also hab ich Wasser und Mäuse vorbereitet und die Schlangen (sicher verschlossen in der Box) gebracht und zurück gestellt. Ab und zu ist dann doch mal die Eine oder Andere ausgebüchst, während sie versucht haben sie von einem Container zum Anderen zu bewegen - eine verschwand unter'm Eierschrank - dann hab ich sicherheitshalber den Raum verlassen! Außerdem hab ich mich um die Mäuse und Ratten (Futtertiere) gekümmert, damit sie genug Futter und vor allem Wasser bei der Hitze hatten. Leider laufen ein paar auf dem Boden herum und eine hat mich dann auch noch gebissen. Blöd, aber eigentlich sollten die keine Krankheiten haben - waren ja mal Zuchttiere!

Dann hab ich wieder die tropischen Monitore (Riesenechsen) mit Wasser versorgt. Ein Pärchen ist ziemlich biestig, die soll ich auslassen und dort nicht reingehen. Die attackieren einen sofort - gestern hab ich es versucht, aber schon beim Tür öffnen, kam einer auf mich zu gerannt. Heute hab ich dann Trick Siebzehn angewendet, da sie auf dem Trockenen standen und einfach den Becher stehen lassen und von oben Wasser reingekippt. Gewusst wie und Zielsicherheit sind dabei von Vorteil! :o)
Zum Nachmittag hin, haben wir dann die Echsen und Drachen wieder vom Außengehege nach innen verfrachtet. John stand draußen und hat versucht sie rein zu schieben und ich stand drin und hab dann das Loch von innen verschlossen. Die Drachen sind echt tolle Tiere. Sehr gemächlich und ruhig. Wenn man sie auf den Arm nimmt, bleiben sie ganz ruhig sitzen und warten, bis man mit ihnen fertig ist. Die beißen auch nicht - naja, manche sind ein bisschen biestig! Man muss nur schnell sein.

Also, ich komm hier super zurecht und freu mich über jede Aufgabe, die ich hier mit den Tieren bekomme. Und ich bin hier in den Bergen überglücklich! Es ist so schön hier. Leider ist es derzeit echt mega heiß - 37°C!!! - gefühlt über 40. Man kann kaum atmen, der Schweiß rennt nur so runter und nicht mal die Klimaanlagen kommen dagegen an…

Dienstag, 15. Dezember 2009

Schlangen- und Ameisenattacken...

15.12.2009
Der Abend gestern war dann doch nicht so entspannt, wie ich gehofft hatte. Als Sonia noch mal weg musste und Brooke (der Sohn) ausgegangen war, bekam Roxy, der kleine Fuchs plötzlich einen Epilepsieanfall, der etwa fünf Minuten anhielt. Bis ich realisiert hatte, was mit dem Fuchs ist und bis ich mich erinnert habe, dass Sonia uns ja vorgewarnt hat, dachte ich, ich halte einen sterbenden kleinen Fuchs im Arm. Aber alles gut, wir haben’s überstanden!

Um 7:30 Uhr gab es dann heute Morgen Frühstück, bevor wir uns an die Arbeit gemacht haben. Nachdem Ian gestern von dieser Babyschlange gezwickt wurde, entschied er sich heute, nur Gartenarbeit zu machen. Für mich stand heute auf dem Programm: Füttern der Babyechsen, Wässern der normal großen Echsen und Monitore und der Riesenmonitore, Babymäuse (Futter für Echsen und Schlangen) in der richtigen Größe aus den Käfigen fischen, Schlangen füttern. Nach nur kurzer Zeit kam Ian allerdings um die Ecke gerannt, weil er von Riesenameisen angegriffen wurde. *lol* Irgendwie hat er kein Glück mit Tieren!

Da es heute fast 40°C waren, haben wir heute schon zum Mittag Feierabend gemacht. Die freie Zeit haben wir dann genutzt, um Geocaches ausfindig zu machen. Als wir Sonia und Brooke davon erzählten, erfuhren wir, dass sie das auch machen und es hier einige in der Gegend gibt. Also haben wir uns mit Brooke aufgemacht (leider mit dem Auto, nicht ganz Sinn und Zweck der Sache) und drei „Schätze“ gehoben.

Die Hitze macht uns ganz schön zu schaffen. Ich bin ziemlich ermüdet, allein von der Hitze und der Campervan, in dem wir schlafen, hat sich mega aufgeheizt, sodass ich vermutlich dennoch kein Auge zumachen kann. Erst zum Wochenende gehen die Temperaturen vermutlich wieder runter.

Montag, 14. Dezember 2009

09.12.2009
Das Wetter lässt heute sehr zu wünschen übrig. Ständig wechselt es zwischen Sonne und Regen und da wir die Gartenarbeit von gestern fortführen wollten, war das doch sehr nervig. Neben dem Unkraut entfernen, bekamen wir noch ein Projekt. Um das Unkraut von den Obstbäumen fernzuhalten, legten wir noch Mulch aus. Gegen 15 Uhr haben wir dann Jarrah von der Schule abgeholt und Jorji hat uns dann dort herum geführt. Das Schulsystem ist der Waldorfschule ähnlich. Die Kinder sitzen meistens im Kreis auf dem Boden und nicht auf Stühlen am Tisch. Sie bekommen keine Noten und schreiben sich selbst auch ein Zeugnis. Super spannend.

Nach getaner Arbeit ging es dann noch mal zum Wasserfall. Diesmal haben wir den auch gefunden, wobei sich der Wasserfall als nur ein Wasserstrom entpuppt hat. Dennoch ein nettes Fleckchen. Ringsherum ist Wald und man hört nur die Vögel zwitschern. Als wir dann zurück kamen, lud uns Dirk auf einen Rundgang durch das Feuerwehrhaus ein. „Leider“ gab es keinen Einsatz und somit keine Aktion. *lol* Dafür gab’s ein Shirt, Aufnäher und eine Mütze als Andenken.

10.12.2009
Da wir uns derzeit inmitten der Adelaide Berge befinden, werden wir jeden Morgen (06:30 Uhr) vom Lachen des Kookaburras geweckt. Leider hab ich seinen „Gesang“ noch nicht aufnehmen können. Immer wenn ich die Kamera in die Hand nahm, stoppten sie. Nach der Gartenarbeit, wurde Knoblauch geerntet, dann der Keller organisiert und zum Feierabend gab’s dann ein Tischtennismatch mit Jarrah und dann mit Ian.

Übrigens sind wir euch jetzt nur noch 9,5 Stunden voraus, da Südaustralien und Victoria eine halbe Stunde Unterschied haben

11.12.2009
Heute Morgen hab ich Jarrah mit den beiden Hunden zur Schule gebracht, bevor es wieder an die Gartenarbeit ging. Als wir Feierabend hatten, sind wir mit dem Bus nach Adelaide gefahren und haben uns mit einigen Freunden (die wir schon aus Melbourne kannten) getroffen.

12.12.2009
Da wir nun unser Gartenprojekt gestern beendet hatten, stand heute Unkraut zupfen ringsum das Haus auf dem Plan und Gläser reinigen (sie stellen eigene Marmelade und Honig her). Dann nahm mich die Familie mit in den Wildlife Park Cleland, was richtig toll war – Dingo’s-Fütterung, Koala geknuddelt, Kangaroos und Emu’s gefüttert und gestreichelt. Einige Kangaroos haben ein kleines im Beutel gehabt, wo nur die Beine rausgeragt haben. Und dann kamen wir zu einem Riesenkangaroo, was aussah, wie das Kangaroo in dem Film „Kangaroo Jack“, was ziemlich lässig auf dem Boden lag. Ich legte mich daneben in der gleichen Pose, um ein paar nette Bilder von uns machen zu lassen. Leider interessierte er sich plötzlich mehr für seine Eier als für mich und meine Kamera. Also stand er neben mir und schaute verwundert an sich runter zwischen die Beine und fing an, damit zu spielen. Ich hoffe, dass das nicht meine Wirkung auf Tiere ist!

Danach ging es noch kurz zu einem Aussichtspunkt über Adelaide und den Strand, bevor wir nach Haus zurück kehrten. Später machten wir uns noch auf, zwei Geocaches hier in der Nähe zu finden. Ron und ich sind früher öfter mal mit dem GPS-Gerät losgegangen, für einen Treasure Hunt. Diesmal hatte ich zwar kein GPS-Gerät, dafür hab ich mir ein paar Tipps angesehen und hab sogar einen Cache gefunden

13.12.2009
Da heute Sonntag ist, gingen wir den Tag ganz ruhig und mit einfachen Arbeiten an. Nachdem ich vor dem Haus aufgeräumt und gefegt hatte, beschlossen Jorji und Dirk heute mal in den Bienenstock zu schauen, um evtl. etwas Honig zu ernten und wir durften dabei sein. Wir zogen uns also weiße Kleidung an, ich holte mein Fliegennetz für das Gesicht, was ich mir vor drei Jahren mal in AUS gekauft hatte (ich wusste doch, dass das Ding noch mal nützlich wird!) und schon war ich mit meiner Kamera mittendrin, statt nur dabei. Sie kontrollierten die Waben, um die Königin zu finden, aber entschlossen sich dazu, noch keinen Honig zu ernten. Dafür durften wir ganz nah hinter den Stock kommen und sie zeigten uns die mit Bienen behangenen Waben. Wir waren so nah, dass die Bienen um uns herum kreisten und auf uns landeten. Jorji erzählte mir, dass die männlichen Drohnen nicht stechen und wollte mir eine fangen, damit ich sie in meinen bloßen Händen halten kann, aber ich verzichtete doch lieber. Sicher ist sicher!

Als Dankeschön für die schöne Woche, legten wir einen eigenen Cache für Jarrah aus, da wir gehört haben, dass er das auch liebt. Wir sind gespannt, ob er die kleinen Rätsel lösen und den Schatz bergen kann…

14.12.2009
Heute Morgen hieß es für uns Abschied von „unserer Familie“ nehmen, da wir um 10 Uhr von Sonia und Brook abgeholt wurden – „unsere neue Familie“! Sonia ist von New Zealand, aber ihre Mama kam damals aus Frankfurt. Nun betreiben sie eine Wilderness Lodge und züchten Reptilien in Mylor (Adelaide Hills). Zuerst ging es nach Mylor zur „Wilderness Lodge“, um die beiden dort lebenden Emu’s zu füttern. Dann fuhren wir nach Haus und bezogen unser neues „Zuhause“ für die nächste Zeit – einen Campervan. Leider ist dieser nicht so groß, wie unser Great-Ocean-Road-Reisemobil! Dann gab’s eine kurze Rundführung durch’s Haus, wobei uns gleich der riesige Hund „Cabal“ (Rasse weiß ich leider nicht) begrüßt hat. Da er es mag, hinter den Ohren gekrault zu werden, steckte er gleich seinen Kopf zwischen meine Beine und drückte mich gegen die Wand. Dann stellte uns Sonia noch ihre beiden Füchse vor. Roxy und Foxy leben teils im Haus und teils draußen im Gehege. Roxy ist noch ganz klein und soooo süß und zutraulich. Biss gleich mal in die Schuhe von Ian und lässt sich sogar auf den Arm nehmen.

Zuerst ging es zu den Reptilien, wo uns Sonia gleich eine Dragon-Echse auf den Arm setzte. Ian wusste nicht ganz was damit anzufangen, ich fand’s mega cool. Unser erster Job war dann, die kleinen Baby-Dragons zu säubern, wässern und füttern – etwa 90 Stück. Dann wurden die Baby-Schlangen mit Mäusen gefüttert, wobei Ian gleich erstmal von einer gebissen wurde – gut, dass sie nicht giftig sind! *lol* Neben den Baby-Dragon-Echsen, haben sie natürlich noch reichlich erwachsene Tiere bis hin zu tropischen Monitors (Riesenechsen).

Zu Mittag fuhren wir nach Mount Barker, um noch ein paar Grashüpfer abzuholen und um uns einen Fleischkuchen mitzunehmen. Meine erste Begegnung damit vor drei Jahren, war ziemlich schrecklich. Wer Fleischkuchen nicht kennt, dass ist ähnlich wie eine Quiche – Teig in Kuchenform gefüllt mit Fleisch und Reis oder Bohneneintopf oder ähnliches. Damals erwischte ich einen mit Fleisch in Bohneneintopf, was ziemlich eklig war. Heute gab’s einen mit Huhn und Reis. War gar nicht so übel.

Nach der Mittagspause, stellten wir alle Boxen der Baby-Dragons für 20 Minuten in die Sonne und dann hieß es warten und beobachten, dass keiner der rund 90 Tiere entwischt. Wobei warten nicht heißt, gemütlich im Schatten bei 25 grad sitzen. In der Sonne, bei rund 30 grad, mit hunderten Fliegen um einen herum… Die nächsten Tage soll es bis 40 grad heiß werden. Das ist dann doch etwas zu heiß für meinen Geschmack. Nach dem Sonnenbad haben wir die Boxen dann noch nach Gewicht sortiert, damit wir es das nächste mal leichter haben beim Füttern. Da unterschiedliche Gewichtsklassen auch unterschiedlich viele Hüpfer zu fressen bekommen.
Jetzt haben wir Freizeit, werden gleich noch Pasta essen und den Abend ausklingen lassen. Ich freu mich schon so auf morgen…

Dienstag, 8. Dezember 2009

Great Ocean Road to Adelaide Hills...

04.12.2009
Ich bin nun schon den ganzen Tag am vorbereiten und packen für den Road Trip und nun wird mir gerade erst bewusst, dass heut schon der 04. Dezember ist. Nun hab ich den ersten Advent, an dem es sonst immer ein leckeres Dinner gab, und auch den 01. Dezember, an dem ich das Aufstellen und Schmücken meines Weihnachtsbaumes ausgiebig zelebriert habe, verpasst/vergessen. Hier, bei 35°C Außentemperatur, kommt überhaupt kein Weihnachtsgefühl auf. Die Straßen und Schaufenster sind geschmückt, selbst hier im Hostel steht ein kleiner Baum, aber das Gefühl kommt nicht auf. Ich will mich gar nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Ich bin froh, dem kalt-nassen Wetter in Deutschland zu entkommen! Kein trübes Regenwetter, kein Schneematsch, kein elendiges kratzen an den Autoscheiben! Dafür Sonne, Strand und Meer…

Da es heute für mich heißt, das letzte kostenlose BBQ in der Stadt genießen, ging es also mit Phil und Chris (GER), unseren Zimmergenossen in die Stadt zur SYN Bar. Dort angekommen, fiel mir ein, dass ich meinen Pass im Hostel liegen gelassen hab (ohne den gibt es keinen Zutritt zu Bars) und damit hieß es für mich… „Keine Burger!“ Also, zurück zum Hostel, eine Tasse Kaffee gemacht, dazu ein paar Tim Tam’s (australisches Schokobisquite) und ab ins Bett, wo ich dann gemütlich einen Film geschaut hab.

Dann ging es abends noch mal ins P.J. O’Brians mit Claire, Rainer und Ian, um den letzten Abend zu zelebrieren.

05.12.2009
Der Wecker klingelte erbarmungslos um 8 Uhr morgens und da wir nur eine dreiviertel Stunde eingeplant hatten, musste nun alles schnell gehen. Als wir dann endlich am Frühstückstisch saßen, fehlte Lucas. Und auch nach einiger Zeit warten, tauchte er nicht auf. Also, hoch in sein Zimmer! Da schlief er wirklich noch seelenruhig.

Bevor es mit unseren vollgepackten Taschen dann los ging, verabschiedeten wir uns noch von unseren Freunden. Irgendwie habe ich nun plötzlich mehr Klamotten, als noch ein paar Wochen zuvor. Ich sollte mir das Einkaufen gehen abgewöhnen. Ich hab’s kaum geschafft, alle Taschen zu tragen. Daher haben wir uns dann auch ein Taxi zur Autovermietung genommen. Als wir dann vor dem Campervan standen, waren wir ziemlich erschrocken. Wir hatten mit einem kleinen Wagen gerechnet, doch vor uns stand ein Ungetüm von Auto. Nach der Einweisung, ging es dann los. Ian, der gewöhnt ist, auf der linken Seite zu fahren, setzte sich zu erst ans Steuer. Erst noch ein paar Lebensmittel besorgt und dann auf die „Great Ocean Road“ Richtung Adelaide.

Der erste Stop war in Aireys Inlet am “Split Point” Lighthouse und dort ging es dann auch gleich runter an den Strand. Das Wetter war leider nicht ganz so schön – wolkig, etwas windig, aber dennoch angenehm warm. Vom Strand bis ins Meer lagen vereinzelt Steine und die Jungs versuchten von Stein zu Stein auf’s Meer raus zu laufen, ohne sich nasse Füße zu holen. Ich sammelte ein paar außergewöhnliche Muscheln!

Dann ging es weiter bis Lorne (unterwegs stand ein Kangaroo direkt am Straßenrand) zum „Shelly Beach“ – der, wie der Name schon sagt, von Muscheln übersäht ist. Dort ragen kurios geformte „Steinwege“ ins Meer, in deren Löchern sich Muscheln, Seesterne und Korallen sammelten. Einige Muscheln wurden durch die Strömung so sehr geformt, dass sie schöne Ringe und Anhänger wären. Ich nahm einiges mit, holte mir beim Sammeln aber nasse Füße.

Zum späten Nachmittag übernahm ich dann das „Ruder“ und brachte den Campervan und uns pünktlich zum Sonnenuntergang zu „ The 12 Apostel“, den Steinkolossen im Meer. Von dort ging es dann nur noch nach Port Campbell zum Campingplatz, wo wir uns nach einem gemütlichen aber raren Abendessen dann schlafen legten.

06.12.2009
Der Wecker klingelte um 8 Uhr morgens und beendete damit die ungemütliche Nacht. Da das Bett, das ich gewählt hatte, nur eine Ausklappbank war, lag ich ziemlich hart und hatte am nächsten Tag Rückenschmerzen. Nach einem schnellen Frühstück, bauten wir alles zusammen und es ging dann zur „London Bridge“ (eine Brücke aus Stein, die aber zur Hälfte schon eingestürzt ist). Dann passierten wir die Grenze von Victoria nach Süd Australien und mussten all unser Obst und Gemüse zurücklassen (wegen der verschiedenen Obstfliegen)! Eigentlich sollten wir einen Kontrollpunkt passieren, aber es gab keinen und somit haben wir unser Essen umsonst weggeschmissen…

Dann erreichten wir den Ort Robe, wo wir eine Mittagspause am Strand einlegten. Als wir dann Kingston erreichten, suchten wir uns einen Campingplatz und fanden einen mit Blick auf’s Meer. Nach dem Abendessen und dem Sonnenuntergang am Strand, ging es dann wieder ab ins Bett.

Ich erzählte Ian von unserem Nikolaus in Deutschland (in England gibt es den ja nicht) und heute fand ich meine Schuhe gefüllt mit Schokolade!!! Da kann ich nur sagen… „Der Nikolaus findet einen überall!“ *lol*

07.12.2009
Diesmal klingelte der Wecker schon um 7 Uhr und nach einem schnellen Frühstück ging es dann auf zur letzten Etappe. Unterwegs trafen wir auf den „Big Lobster“ – eine riesige Krabbe am Straßenrand.

Bevor es nach Adelaide ging, machten wir einen kurzen Stop in Bridgewater, wo Ian und ich eine Woche Wwoofen werden, um unsere Taschen abzuladen. Nach 1.023 Kilometern erreichten wir dann endlich Adelaide. Damit auch Lucas seine Taschen nicht den ganzen Weg tragen muss, luden wir diese in seinem Hostel ab, wo wir doch tatsächlich auf Philip (GER) trafen, den Ian und ich einen Monat bevor im Hostel in Melbourne kennen gelernt hatten.

Nachdem wir den Wagen dann abgegeben hatten und uns von Lucas verabschiedet hatten, ging es per Bus zurück nach Bridgewater (Adelaide Hills). Von der Bushaltestelle bis zum Haus war es nur ein kurzer dafür sehr schöner walk. Zu Haus trafen wir dann auf Jorji (sie ist ursprünglich aus England, lebt aber schon seit sie vier ist in AUS), ihren neunjährigen Sohn Jarrah und den beiden kleinen haarigen Hunden Rufus and Macey. Beide sind super freundlich und haben uns erstmal kurz rumgeführt. Da sie dann schon gleich wieder weg mussten (Jarrah hatte ein Schulkonzert), konnten wir uns danach noch mal in Ruhe im Garten umschauen. Das Grundstück ist riesig und liegt auf einem Hügel. Von hinterm Haus aus, hat man einen atemberaubenden Ausblick auf weitere Berge und den Wald. Als Dirk (er kommt aus Frankfurt, lebt aber schon seit 11 Jahren in AUS) dann nach Haus kam, zeigte er uns dann noch die Bienen und erzählte mir, dass er auch in der Feuerwehr sei. Wir haben es hier wirklich gut getroffen, alle sind super nett!!!

08.12.2009
Die Aufstehzeiten sind sehr human. Um 8 Uhr sind wir aufgestanden und gegen halb neun / neun fingen wir dann mit der Arbeit an. Leider regnete es ein wenig und daher war es auch sehr frisch. Dennoch hieß es für heute Gartenarbeit. Der Garten geht um das Haus herum und ist ziemlich zugewuchert und wir haben heute angefangen, all das Unkraut und die paar Grasbüschel zu entfernen. Das Wetter ändert sich hier ziemlich rasch und als es gegen Mittag war, standen wir im kurzen Shirt in der prallen Sonne.

Nach etwa sieben Stunden Arbeit hatten wir Freizeit. Nach einer sehr kalten Dusche (warmes Wasser was einfach so und vor allem sofort aus der Leitung kommt, ist also doch reiner Luxus!), beschäftigte ich mich etwas mit Jarrah und bat ihn, mir sein Lieblingsspiel zu zeigen. Leider ist Schach das Spiel, was hier in Australien jeder kann und spielt. Und somit spielte ich heute zum ersten mal Schach. Ich war gar nicht soooo schlecht, doch irgendwann kam mir – zum Glück – Ian zur Hilfe und zu zweit konnten wir ihn dann schlagen. Nach ein paar Runden „Pig’s“ (Würfelspiel mit Schweinen, statt Würfeln – haben wir in Melbourne gefunden), gab es dann Abendbrot. Jorji hat Hühnchen mit Gemüse und Kartoffeln gekocht. Sehr lecker, auch wenn ich kein gekochtes Gemüse mag! Manche Dinge ändern sich halt nie…! :o)

Dann empfahl uns Jorji ein paar nette Wanderwege in der Nähe des Hauses und wir begaben uns gleich auf Entdeckertour, denn ein Weg soll an einem Wasserfall enden. Während wir mit Jorji’s aufgemalter Karte durch die Gegend zogen, trafen wir auf einen jungen Mann mit einem GPS-Gerät – ein Geo-Cacher!!! Er meinte, er war gerade in der Nähe und wollte schauen, ob er das Rätsel, an dem er dran ist, nicht noch schnell lösen kann. (Claudia!!! Ich hoffe, du nimmst dir ab und zu mal die Zeit und machst das noch.) Den Wasserfall haben wir dann aber doch nicht mehr gefunden – wurde zu schnell dunkel. Aber wir versuchen es morgen noch mal!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Letzte Tage in Melbourne...

30.11.2009
Heute hieß es also, Emails für die umliegenden Farmen verfassen. Wobei ich stolz verkünden darf, dass ich das Schreiben ganz allein ohne Hilfe verfasst hab (wer ich bin, was ich in Dtl. gearbeitet hab, was für Hobbys ich hab). Ian hat nur noch mal drüber gelesen, aber nichts bemängelt. Jetzt heißt es, WARTEN!

Die letzten Tage haben wir jeden Morgen neue Mitbewohner bekommen, was heißt, jeden Morgen um acht hat einer oder zweie angefangen, die Koffer zu packen. Dann hatten wir wieder nur ältere Männer hier im Zimmer, die nicht wirklich gewillt sind, eine Konversation anzufangen. Dafür sind heute zwei 24jährige deutsche Studenten eingezogen, die wohl auch etwas länger bleiben werden.

01.12.2009
Nachdem ich gestern die Emails losgeschickt habe, bekam ich schon fünf Minuten später Antworten. Eine Familie rief mich sogar sofort an. Wir (Ian hat sich dazu entschlossen, dass mit zu machen) werden die erste Woche in Bridgewater (Adelaide Hills) bei einer Familie verbringen. Vermutlich werden wir Aufgaben wie, Hausarbeit, Gartenarbeit, Babysitting, etc. haben. Dann geht’s am 14.12. nach Mylor (Adelaide Hills) in ein Rescue Center für aussterbende Tiere (meist Reptilien). Zur Zeit leben 450 Reptilien dort und sie sind mitten in der Brutzeit. Werden also viel in Kontakt mit den Tieren kommen. Außerdem werden wir dort auch vielen freilebenden Kangaroos und Koalas begegnen. Die Farm ist sogar lizenziert, was heißt, wenn wir dort drei Monate bleiben können, haben wir unsere Pflichtzeit rum, die wir für die Beantragung des zweiten Visajahres benötigen „YIPPY!“

Da wir nur noch ein paar Tage hier in Melbourne sind, haben wir einen Plan aufgestellt, was es noch zu sehen gibt. Also ging es heute in die Art Gallery und dann weiter durch den Botanical Garden zum „Shrine of Remembrance“ (ein Denkmal für den Krieg). Am 11. Monat, am 11. Tag, um 11 Uhr soll ein Sonnenstrahl durch ein Loch im Dach direkt auf eine Denkmalstafel strahlen (was wohl nicht immer klappt). Dann ging es rauf auf’s Dach, wo wir einen herrlichen Blick über Melbourne und den St Kilda-Strand hatten.

Zurück durch den Botanical Garden zum Federation Square (etwa 30 bis 45 Minuten zu Fuß) ging es zu den berühmten „Bells“ (Glocken), aber leider warteten wir vergebens. Nichts passierte. Dafür hab ich mir einen schönen Sonnenbrand im Gesicht geholt. Den ganzen Abend hab ich „geleuchtet“. Dann trafen wir auf ein paar Weihnachtssänger (kurios, Weihnachtsgesang bei 35°C) und entschieden uns heute für Sushi (eine große mit Fisch gefüllte Rolle für nur $2,70).

02.12.2009
Pasta Night!!! Nachdem wir also wieder alle wie wilde Tiere in der Schlange gewartet haben, um einen Teller Pasta abzustauben, ging es heute auf den Queens Victoria Nachtmarkt inkl. Lifemusic. Überall standen kleine Verkaufsstände mit unterschiedlichen Leckereien. Da wir nicht wussten, was uns da erwarten wird, haben wir nicht wirklich platz im Magen gelassen und konnten also auch nichts probieren. Schade.

Dann ging es zurück zum Hostel, durch den Flagstaff Garden, wo die Possums wieder auf uns warteten. Und im Hostel spielten wir dann wieder Karten – u. a. Poker. Ratet, wer der Gewinner war! *lach*

03.12.2009
Da ich noch überhaupt nicht ausgerüstet bin, um dann auf einer Farm zu arbeiten, ging es heute los in die Stadt, um feste Schuhe zu kaufen (blöd, dabei hab ich so viele zu Haus…) und meine Wwoofing-Mitgliedschaft zu beantragen – was mich glatt $ 160 gekostet hat. „grrrrrrr“ Dafür kann es jetzt los gehen. Wir werden also morgen nur noch Vorbereitungen treffen und dann geht’s auf die große Reise. Da ich nicht weiß, ob ich in den Adelaide Hills auch Internet zur Verfügung haben werde, melde ich mich hiermit erstmal ab…

Bis bald… mit neuen Geschichten aus der Tierwelt!

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