Dienstag, 8. Dezember 2009

Great Ocean Road to Adelaide Hills...

04.12.2009
Ich bin nun schon den ganzen Tag am vorbereiten und packen für den Road Trip und nun wird mir gerade erst bewusst, dass heut schon der 04. Dezember ist. Nun hab ich den ersten Advent, an dem es sonst immer ein leckeres Dinner gab, und auch den 01. Dezember, an dem ich das Aufstellen und Schmücken meines Weihnachtsbaumes ausgiebig zelebriert habe, verpasst/vergessen. Hier, bei 35°C Außentemperatur, kommt überhaupt kein Weihnachtsgefühl auf. Die Straßen und Schaufenster sind geschmückt, selbst hier im Hostel steht ein kleiner Baum, aber das Gefühl kommt nicht auf. Ich will mich gar nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Ich bin froh, dem kalt-nassen Wetter in Deutschland zu entkommen! Kein trübes Regenwetter, kein Schneematsch, kein elendiges kratzen an den Autoscheiben! Dafür Sonne, Strand und Meer…

Da es heute für mich heißt, das letzte kostenlose BBQ in der Stadt genießen, ging es also mit Phil und Chris (GER), unseren Zimmergenossen in die Stadt zur SYN Bar. Dort angekommen, fiel mir ein, dass ich meinen Pass im Hostel liegen gelassen hab (ohne den gibt es keinen Zutritt zu Bars) und damit hieß es für mich… „Keine Burger!“ Also, zurück zum Hostel, eine Tasse Kaffee gemacht, dazu ein paar Tim Tam’s (australisches Schokobisquite) und ab ins Bett, wo ich dann gemütlich einen Film geschaut hab.

Dann ging es abends noch mal ins P.J. O’Brians mit Claire, Rainer und Ian, um den letzten Abend zu zelebrieren.

05.12.2009
Der Wecker klingelte erbarmungslos um 8 Uhr morgens und da wir nur eine dreiviertel Stunde eingeplant hatten, musste nun alles schnell gehen. Als wir dann endlich am Frühstückstisch saßen, fehlte Lucas. Und auch nach einiger Zeit warten, tauchte er nicht auf. Also, hoch in sein Zimmer! Da schlief er wirklich noch seelenruhig.

Bevor es mit unseren vollgepackten Taschen dann los ging, verabschiedeten wir uns noch von unseren Freunden. Irgendwie habe ich nun plötzlich mehr Klamotten, als noch ein paar Wochen zuvor. Ich sollte mir das Einkaufen gehen abgewöhnen. Ich hab’s kaum geschafft, alle Taschen zu tragen. Daher haben wir uns dann auch ein Taxi zur Autovermietung genommen. Als wir dann vor dem Campervan standen, waren wir ziemlich erschrocken. Wir hatten mit einem kleinen Wagen gerechnet, doch vor uns stand ein Ungetüm von Auto. Nach der Einweisung, ging es dann los. Ian, der gewöhnt ist, auf der linken Seite zu fahren, setzte sich zu erst ans Steuer. Erst noch ein paar Lebensmittel besorgt und dann auf die „Great Ocean Road“ Richtung Adelaide.

Der erste Stop war in Aireys Inlet am “Split Point” Lighthouse und dort ging es dann auch gleich runter an den Strand. Das Wetter war leider nicht ganz so schön – wolkig, etwas windig, aber dennoch angenehm warm. Vom Strand bis ins Meer lagen vereinzelt Steine und die Jungs versuchten von Stein zu Stein auf’s Meer raus zu laufen, ohne sich nasse Füße zu holen. Ich sammelte ein paar außergewöhnliche Muscheln!

Dann ging es weiter bis Lorne (unterwegs stand ein Kangaroo direkt am Straßenrand) zum „Shelly Beach“ – der, wie der Name schon sagt, von Muscheln übersäht ist. Dort ragen kurios geformte „Steinwege“ ins Meer, in deren Löchern sich Muscheln, Seesterne und Korallen sammelten. Einige Muscheln wurden durch die Strömung so sehr geformt, dass sie schöne Ringe und Anhänger wären. Ich nahm einiges mit, holte mir beim Sammeln aber nasse Füße.

Zum späten Nachmittag übernahm ich dann das „Ruder“ und brachte den Campervan und uns pünktlich zum Sonnenuntergang zu „ The 12 Apostel“, den Steinkolossen im Meer. Von dort ging es dann nur noch nach Port Campbell zum Campingplatz, wo wir uns nach einem gemütlichen aber raren Abendessen dann schlafen legten.

06.12.2009
Der Wecker klingelte um 8 Uhr morgens und beendete damit die ungemütliche Nacht. Da das Bett, das ich gewählt hatte, nur eine Ausklappbank war, lag ich ziemlich hart und hatte am nächsten Tag Rückenschmerzen. Nach einem schnellen Frühstück, bauten wir alles zusammen und es ging dann zur „London Bridge“ (eine Brücke aus Stein, die aber zur Hälfte schon eingestürzt ist). Dann passierten wir die Grenze von Victoria nach Süd Australien und mussten all unser Obst und Gemüse zurücklassen (wegen der verschiedenen Obstfliegen)! Eigentlich sollten wir einen Kontrollpunkt passieren, aber es gab keinen und somit haben wir unser Essen umsonst weggeschmissen…

Dann erreichten wir den Ort Robe, wo wir eine Mittagspause am Strand einlegten. Als wir dann Kingston erreichten, suchten wir uns einen Campingplatz und fanden einen mit Blick auf’s Meer. Nach dem Abendessen und dem Sonnenuntergang am Strand, ging es dann wieder ab ins Bett.

Ich erzählte Ian von unserem Nikolaus in Deutschland (in England gibt es den ja nicht) und heute fand ich meine Schuhe gefüllt mit Schokolade!!! Da kann ich nur sagen… „Der Nikolaus findet einen überall!“ *lol*

07.12.2009
Diesmal klingelte der Wecker schon um 7 Uhr und nach einem schnellen Frühstück ging es dann auf zur letzten Etappe. Unterwegs trafen wir auf den „Big Lobster“ – eine riesige Krabbe am Straßenrand.

Bevor es nach Adelaide ging, machten wir einen kurzen Stop in Bridgewater, wo Ian und ich eine Woche Wwoofen werden, um unsere Taschen abzuladen. Nach 1.023 Kilometern erreichten wir dann endlich Adelaide. Damit auch Lucas seine Taschen nicht den ganzen Weg tragen muss, luden wir diese in seinem Hostel ab, wo wir doch tatsächlich auf Philip (GER) trafen, den Ian und ich einen Monat bevor im Hostel in Melbourne kennen gelernt hatten.

Nachdem wir den Wagen dann abgegeben hatten und uns von Lucas verabschiedet hatten, ging es per Bus zurück nach Bridgewater (Adelaide Hills). Von der Bushaltestelle bis zum Haus war es nur ein kurzer dafür sehr schöner walk. Zu Haus trafen wir dann auf Jorji (sie ist ursprünglich aus England, lebt aber schon seit sie vier ist in AUS), ihren neunjährigen Sohn Jarrah und den beiden kleinen haarigen Hunden Rufus and Macey. Beide sind super freundlich und haben uns erstmal kurz rumgeführt. Da sie dann schon gleich wieder weg mussten (Jarrah hatte ein Schulkonzert), konnten wir uns danach noch mal in Ruhe im Garten umschauen. Das Grundstück ist riesig und liegt auf einem Hügel. Von hinterm Haus aus, hat man einen atemberaubenden Ausblick auf weitere Berge und den Wald. Als Dirk (er kommt aus Frankfurt, lebt aber schon seit 11 Jahren in AUS) dann nach Haus kam, zeigte er uns dann noch die Bienen und erzählte mir, dass er auch in der Feuerwehr sei. Wir haben es hier wirklich gut getroffen, alle sind super nett!!!

08.12.2009
Die Aufstehzeiten sind sehr human. Um 8 Uhr sind wir aufgestanden und gegen halb neun / neun fingen wir dann mit der Arbeit an. Leider regnete es ein wenig und daher war es auch sehr frisch. Dennoch hieß es für heute Gartenarbeit. Der Garten geht um das Haus herum und ist ziemlich zugewuchert und wir haben heute angefangen, all das Unkraut und die paar Grasbüschel zu entfernen. Das Wetter ändert sich hier ziemlich rasch und als es gegen Mittag war, standen wir im kurzen Shirt in der prallen Sonne.

Nach etwa sieben Stunden Arbeit hatten wir Freizeit. Nach einer sehr kalten Dusche (warmes Wasser was einfach so und vor allem sofort aus der Leitung kommt, ist also doch reiner Luxus!), beschäftigte ich mich etwas mit Jarrah und bat ihn, mir sein Lieblingsspiel zu zeigen. Leider ist Schach das Spiel, was hier in Australien jeder kann und spielt. Und somit spielte ich heute zum ersten mal Schach. Ich war gar nicht soooo schlecht, doch irgendwann kam mir – zum Glück – Ian zur Hilfe und zu zweit konnten wir ihn dann schlagen. Nach ein paar Runden „Pig’s“ (Würfelspiel mit Schweinen, statt Würfeln – haben wir in Melbourne gefunden), gab es dann Abendbrot. Jorji hat Hühnchen mit Gemüse und Kartoffeln gekocht. Sehr lecker, auch wenn ich kein gekochtes Gemüse mag! Manche Dinge ändern sich halt nie…! :o)

Dann empfahl uns Jorji ein paar nette Wanderwege in der Nähe des Hauses und wir begaben uns gleich auf Entdeckertour, denn ein Weg soll an einem Wasserfall enden. Während wir mit Jorji’s aufgemalter Karte durch die Gegend zogen, trafen wir auf einen jungen Mann mit einem GPS-Gerät – ein Geo-Cacher!!! Er meinte, er war gerade in der Nähe und wollte schauen, ob er das Rätsel, an dem er dran ist, nicht noch schnell lösen kann. (Claudia!!! Ich hoffe, du nimmst dir ab und zu mal die Zeit und machst das noch.) Den Wasserfall haben wir dann aber doch nicht mehr gefunden – wurde zu schnell dunkel. Aber wir versuchen es morgen noch mal!

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