2012-02 Malaysia, Penang - Part 3
19.02.2012
Es war Sonntag Morgen und wir hatten uns zum Fruehstueck mit Johan's Mutter und 4 weiteren Tanten verabredet. Diesmal gab es kein Hotelessen. Wir liefen durch die Strassen, durch dunkle Gassen, bis wir zu einem 'kopi tiam' kamen, einem 'Kaffeeshop'. Eigentlich ist es ein kleiner Raum mit Tischen und Stuehlen, ziemlich heruntergekommen und definitiv kein Ort, wo ich normalerweise Essen gehen wuerde. Vor dem Shop standen einige 'hawker stalls' (eine Kochstelle auf Raedern), wo man verschiedene Gerichte bestellen konnte - Nudeln, Reis, Reisnudeln, Curry, Fisch usw. Jeder 'hawker stall' verkauft etwas anderes, somit gibt es keinen Kampf um die Preise und Gaeste. Ziemlich klever. Das Essen wird hier auf Anfrage frisch hergestellt, die Zutaten dagegen liegen hier unabgedeckt neben der Kochstelle. Fleisch, Fisch und Nudeln befinden sich ohne Verpackung auf dem Regal. Die Gesundheitsbehoerde in Deutschland wuerde den Laden sofort schliessen, nicht hier in Malaysia. Als wir uns umsahen, wurde mir ein wenig komisch im Magen. All die Gerueche passten mir gar nicht. Ich bin es einfach nicht gewoehnt, herzhaft zum Fruehstueck zu essen. Dennoch probierte ich 'chee cheong fun' und 'char kway teow', orderte dann aber doch Ruehreier auf Toast fuer mich - fuer umgerechnet EUR 0.91! Woot!
Zurueck im Hotel, checkten wir mal wieder aus und Bill und Lilian brachten uns zum 'Ferringi Beach', wo wir allein fuer unsere letzten entspannten Tage in den 'Holiday Inn Tower' einbuchten. Bill und Lilian fuhren zurueck nach Kuala Lumpur, wo sie leben. Wir zogen in den 16. Stock, in ein grosses Zimmer mit Blick auf's Meer und einen riesigen Huegel am anderen Ende des Strandes. Bevor die Sonne unterging, schauten wir uns noch den Strand und die umliegenden Laeden an. Dann sprangen wir kurz in den Pool, der sehr angenehm war, und setzten uns danach fuer einen Cocktail (EUR 3.80 pro Cocktail) an die Poolbar.
Spaeter machten wir uns zum Abendessen auf die Suche nach einem 'hawker stall food court' (verschiedene Essensstaende, mit Sitzbereich und Selbstbedienung). An der Strasse entlang, auf beiden Seiten, wurden gerade Staende mit allem moeglichen aufgebaut - 'pasa malam' - ein Nachtmarkt fuer Touristen mit Handtachen, Schuhen, Souvenieren, usw. Wir liefen teilweise zwischen den Staenden und ab und an ausserhalb der Staende, auf der Strasse, um den nervigen Verkaeufern zu entgehen. Das wirkte fuer mich ziemlich gefaehrlich. Die Auto's brausten nur so - ganz nah - an uns vorbei. Einige Verkaeufer auf der anderen Strassenseite versuchten uns sogar etwas zu verkaufen. Sie riefen ueber die Strasse, in der Hoffnung, wir wuerden hinueber kommen. Super nervig.
Nach nur kurzer Zeit, fanden wir endlich einen 'food court'. Tische und Stuehle waren von 'hawker' Staenden umringt. Verschiedene Gerueche standen in der Luft, Menschen draengten sich an den Staenden vorbei oder sassen an den Tischen mit verschiedenen Gerichten. Hier gab es ueber 20 Staende und jeder bot etwas anderes an. Ich entschied mich dazu, 'chicken murtabak' zu probieren - Huehnchen und Zwiebeln im Roti-Teig. Zum Nachtisch probierte ich 'apam balik', Banane im crepe. Super lecker und fuer EUR 0.28 das Stueck nicht zu uebertreffen. Johan befand sich im Paradies. Endlich all die Gerichte wieder essen koennen, die er in den letzten Jahren nicht in Australien bekommen konnte. Auf dem Weg zurueck zum Hotel, kaufte sich Johan 'jambu guava', in Scheiben geschnittene Guavefrucht mit wuerzigem Pulver. Super komischer Geschmack - sauer und wuerzig.