Melbourne erreicht...
09.10.2009
Mein Wecker klingelte bereits um 7:30 Uhr und nachdem ich dann auch all meine Sachen gepackt hatte, ging ich runter zum auschecken. Ich ließ mir von der Rezeption bei der Buchung eines Zimmers in Melbourne helfen. Da ich ja meinen Lonely Planet Reiseführer dabei habe, in dem einige Hostels beschrieben sind, wurde ich schnell fündig. Ich lass nur „sonntags Pancakes kostenlos“ und wusste, das ist mein Hostel!!! Joe rief dort an und fragte nach einem Zimmer. Leider war da nur noch ein Bett in einem 16-Bett-Raum frei. Ohne wirklich drüber nachzudenken (das Hostel soll auch eine super Lage haben), sagte ich zu. Nun hatte ich einen ganzen Tag rumzukriegen, da mein Bus ja erst acht Uhr abends fuhr. Draußen war es noch immer sehr windig und allein wollte ich nicht noch mal in die Stadt gehen. Da kam dann plötzlich Isabella (meine andere Mitbewohnerin) runter. Wir beschlossen zusammen zu frühstücken und dann auf den Sydney Tower zu gehen (für mich zum dritten mal). Auf dem Weg dahin, fing es auch noch zu regnen an. Zum Glück konnten wir uns rechtzeitig in eine Kirche retten. Als der Regen nachließ – es waren auch nur noch ein paar Hundert Meter – machten wir uns auf den Weg. Nur noch eine Straßenkreuzung entfernt, fing es erneut an, wie aus Eimern zu regnen. Die Ampel war rot, also stellten wir uns einfach mit unter einen Regenschirm eines jungen Mannes – der das allerdings nicht sehr schlimm fand…
Oben auf dem Tower angekommen, mussten wir feststellen, dass auch hundert Andere die gleiche Idee hatten. Zum Glück gibt es zwei Attraktionen, so dass wir uns auf den OzTrek begaben. Das ist quasi ein Rundum-Kino mit Flugsimulator und sie zeigen einem ein paar wunderschöne Orte in Australien. Echt süß gemacht. Nach dem Rundflug, war die Menschenmasse auch verschwunden und wir konnten ohne Stress auf den Tower rauf. Das witzige ist, wenn man sich im Fahrstuhl befindet (es gibt zwei davon), kann man per Kamera in den Anderen schauen. Und wenn man dann winkt, schauen die Anderen meist erst ganz verwundert. Aber ich hab noch keinen beim Nasepopeln erwischt. ;-)
Als wir dann oben die Aussicht genießen wollten, fing es wieder an zu Regnen und sogar Nebel zog auf. Wir trauten uns gar nicht mehr runter, denn wir hatten ja noch einen Rückweg von etwa dreizig Minuten vor uns. Uns wurde beiden kalt, bei dem Gedanken, dort gleich wieder raus zugehen. Ich erklärte Isabella, dass wir nur Positiv denken mussten – „Wenn wir unten ankommen, scheint die Sonne!“ – dann wird das auch wahr. Sie glaubte mir nicht ganz, doch als der Fahrstuhl unten stoppte und wir die Strasse betraten, schien tatsächlich die Sonne und auch unser gesamter Rückweg blieb trocken. Das nenn ich mal „Kraft der Gedanken!“
Zurück im Hostel, blieb mir nicht mehr allzu viel Zeit. Schnell noch ein paar Nudeln mit Pesto gemacht und ein super nettes Gespräch mit Isabella geführt, dann musste ich schon los zum Zug. Leider hielt die „Kraft der Gedanken“ nicht sehr lange an, denn ich musste im starken Regen raus. An der Haltestelle brauchte ich dann einige Minuten, um mich zurecht zu finden – meine Erkältung ist da nicht sehr förderlich! Mir fällt es momentan sehr schwer zu reden, mein Hals schmerzt und ich muss fast ununterbrochen husten. Daher kommt es, dass ab und zu meine Stimme weg ist. Doch ich kam rechtzeitig an der Bushaltestelle von Greyhound an, wo bereits schon andere warteten. Ich bekam eine Sitznachbarin - Amanda aus U.K. (man, ich werd immer besser mit dem Namen merken!!!) Hinter mir saß ein Mädel aus Deutschland, leider haben wir vergessen, uns vorzustellen. Sie hat leider nur etwas über sieben Wochen, um den größten Teil von Australien zu „erobern“. Ich fand’s aber super, dass sie auch darauf bestand, nur englisch zu sprechen. Als die Fahrt begann, bekamen wir es alle mit der Angst zu tun. Wir wussten nicht woran es lag – Bus oder Fahrer – aber jedes mal, wenn der Fahrer anfahren wollte, ruckelte der Bus nur ein paar mal, dann ging er aus. Wir rechneten schon mit dem Schlimmsten, aber nach etwa 15 Minuten bekam er das in den Griff.
Da die Luft im Bus super schlecht war, ging es mir dementsprechend noch schlechter. Ich bereute schon die Fahrt. Es wär sicher besser gewesen, mich erst auszukurieren und dann weiter zu fahren. Aber nun war es zu spät!
10.10.2009
Obwohl ich es liebe, mit Bussen zu reisen, konnte ich diese Fahrt ganz und gar nicht genießen und als wir Melbourne endlich um acht Uhr morgens erreichten, sehnte ich mich nur noch nach einem Bett. Im Hostel angekommen, durfte ich gleich mein Zimmer beziehen (normalerweise ist erst ab zehn Uhr check-in) und ich bekam doch noch mein Bett in einem 4-Bett-Zimmer (Lucky Me!!!) Da noch Frühstückszeit war (ist auch kostenfrei), entschied ich mich dazu, noch schnell einen Happen zu essen. Dann schleppte ich mich rauf ins Zimmer und schlief den ganzen Tag. Zum Glück waren die Mädels auf meinem Zimmer gestern Abend aus, sodass sie auch schliefen und ich meine Ruhe hatte. Sollte es morgen nicht besser sein, werde ich wohl einen Arzt aufsuchen müssen…