Montag, 12. Oktober 2009

Mich hat's voll erwischt...

10.10.2009
Als mein Zimmer zwischen 17 und 18 Uhr langsam zum Leben erwachte, entschloss ich mich auch dazu, mich aus dem Bett zu bewegen. Mir ging es nicht wirklich besser, aber auch nicht schlechter. Nun hatte ich auch Gelegenheit, meine Mitbewohnerinnen kennen zu lernen (Stefanie aus England und Lora aus Irland). Nach einer heißen langen Dusche, ging ich runter in die Küche, um mir Pasta zu machen. Ich traf auf die beiden deutschen Jungs, mit denen ich bereits in Sydney um die Häuser gezogen bin. Die Küche war ziemlich überfüllt und so kam ich auch mit einigen anderen Hostel-Mitbewohnern ins Gespräch und erhielt gleich Angebote für ein Mittagessen oder Abendessen in der Stadt, wenn ich mal Lust dazu hab. Da die Medikamente, die man hier so in Supermärkten kaufen kann, überhaupt nicht wirken, war ich froh, als mir eine nette Amerikanerin ein paar von sich anbot.

Nach dem Essen, verzog ich mich gleich wieder ins Bett und hoffte, dass es mir morgen wieder besser geht.

11.10.2009
Die Nacht war der Horror. Ich hab nicht wirklich ein Auge zumachen können. Es war furchtbar laut draußen vor dem Hostel, die Engländerin schnarchte und mein Kopf drohte auf die Größe eines Medizinballs anzuschwellen. Gegen sieben hielt ich es dann nicht mehr aus, stand auf und begab mich runter, um mir einen Tee zu holen. Das Frühstück war bereits aufgebaut und ich beschloss mich, dem hinzugeben. Nach ein paar Tassen Tee, begab ich mich wieder zurück ins Bett und stellte meinen Wecker vorsichtshalber (heut war ja pancakes-Sunday)!!!

Da ich nicht wirklich schlafen konnte, stand ich pünktlich gegen 11 Uhr unten vor der Küche. Der Geruch von heißem Fett und pancakes-Teig stieg mir in die Nase. JA!!! Wenigstens ein tolles Erlebnis in Melbourne! Die Schlange wuchs schnell an und als ich mich ebenfalls zu den Hungrigen gesellte, lernte ich Philip (GER), Michelle (Kanada) und Ian (England) kennen. Michelle und Ian gestanden mir nach kurzer Zeit, dass sie gar nicht im Hostel wohnten, aber von den tollen pancakes gehört hatten. :o) Frech kommt weiter…! Michelle wird in wenigen Tagen nach Neuseeland weiterreisen, Philip will bald nach Byron Bay und Ian will alles in Australien sehen, hat aber keinen Plan. Ich erzählte ihm von meinen Plänen, über die Süd- zur Westküste zu reisen und dass ich eigentlich noch nach einem travelmate suche. Nun will er sich mir anschließen und wir wollen schauen, wie wir am besten an einen Wagen rankommen. Perfekt, jetzt muss ich nur noch schnell wieder gesund werden!

Ian, Philip und ich trafen uns später noch mal wieder, um ein paar Dinge in Coles einzukaufen und evtl. noch über unsere Reisepläne bei einem Drink zu plaudern. Endlich sah ich mal was von Melbourne. Und das tolle ist, die Sonne scheint – so, wie ich es mir gewünscht hatte!!! Melbourne wirkt genauso wie Sydney riesengroß – ist aber bei weitem nicht so überfüllt. Hier trifft man auch nicht ständig nur auf Chinesen, Japaner, Koreaner oder Thai’s. Wenn man in Sydney in einen Laden geht, sitzt meist einer der vorher genannten hinter dem Tresen. Sydney ist ganz und gar nicht Australien! Da ich mich noch nicht mit Melbourne im Lonely Planet Reiseführer beschäftigt habe, weiß ich auch noch gar nicht, was es hier so interessantes gibt. Aber ich werd es die Tage schon noch raus finden. Beim schreiben wurde mir gerade bewusst, dass ich früher immer großen Respekt vor solch Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt hatte und nun tingle ich allein durch die berühmten Großstädte von Australien. Klingt wahnsinnig gut, wenn man das mal ausspricht! :o)

Der Einkauf schlauchte ganz schön und als ich dann auch noch Hitzewallungen bekam, beschloss ich, zum Hostel zurück zu kehren. Die Jungs brachten mich zurück und kochten mit mir noch ein Abendessen – zur Abwechslung mal Pasta!!! Ian und ich verabredeten uns für den nächsten Tag, um nach Reisemöglichkeiten zu schauen, dann ging ich wieder in mein geliebtes Bett.

12.10.2009
Als ich nach einer unruhigen fast schlaflosen Nacht die Augen aufmachte, beschloss ich, zum Arzt zu gehen. Ich fühlte mich schrecklich – ich war total verschnupft (trage momentan zur Erhaltung der Arbeitsplätze in der Taschentuchproduktion bei), hatte einen schrecklichen Husten, hatte einen Wahnsinnsdruck auf meinem Kopf, der zu platzen drohte und eine „gefühlte“ Blasenentzündung. Also ab zum Arzt (an dem sich deutsche Ärzte mal ein Beispiel nehmen sollten – 5 Minuten Wartezeit!!!), Symptome erklärt, Test gemacht und schon war klar, dass ich zwei üble Infekte hatte. Er verschrieb mir Antibiotikas und Vitamine und diverse andere Medikamente gegen meine Erkältung. Nachdem ich also 250 $ für Arzt und Medikamente ausgegeben hatte, muss ich nun zweimal täglich sechs verschiedene Pillen schlucken. Und das, wo ich Pillenschlucken doch so hasse! Auf dem Rückweg ins Hostel, verlief ich mich natürlich erstmal total (trotz Karte) und als ich wieder im Bett lag, viel mir ein, dass ich in etwa fünf Minuten keine Taschentücher mehr haben werde. Verdammt!!! Aber Ian – mein Retter in der Not – besorgte mir zwei Ladungen Taschentücher und Früchtetee. Da er nicht hier im Hostel wohnt, kam er nicht bis zu meinem Zimmer. Daher schickte er die Rezeptionistin, die mir gleich noch eine heiße Tasse Tee fertig machte. Man, bin ich froh, dennoch ein wenig Pflege zu bekommen. Es gibt ja nichts schlimmeres, als in einem fremden Land, in einer fremden Stadt, unter Fremden ganz allein zu sein – ohne Führsorge von anderen, wenn man krank ist. Ich bin hier zwar nicht so umsorgt, wie Zuhaus (nur Mama’s Pflege ist die Beste), aber es ist dennoch ganz schön so. Nun muss ich mich bis Freitag schonen, dann will mich der Arzt wieder sehen...

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