Freitag, 9. Oktober 2009

Stopover in Sydney nach Melbourne

06.10.2009
Heute scheint wieder die Sonne und es ist echt schön warm. Eigentlich wollte ich mich heute ausruhen (ich weiß Paps, dass ich das wirklich tun sollte), aber Ross erzählte uns von einem wunderschönen Track, der an einem Wasserfall enden sollte. Also machten wir uns in einer Gruppe von etwa 10 Leuten auf. Da Andrew aus Amerika und Robert aus Deutschland ein Auto haben, konnten wir uns die Busfahrt sparen. Nach einem zwanzigminütigen Fussmarsch bergab, erreichten wir den Minehaha Wasserfall, der in einen kleinen See mündete. Wir standen in einem kleinen Paradies umgeben von Steilwänden und Bäumen. Das Wasser war natürlich super kalt, aber dennoch wagten sich alle unter den Wasserfall für ein exklusives Foto.

Um mich aufzuwärmen, als wir zurück waren, gesellte ich mich wieder raus ans Feuer. Diesmal waren nur einige der Jungs draußen (Ross, Brian, Andrew, Taylor, …). Es war echt hart für mich, immer im Thema zu bleiben. Jeder kam aus einem anderen Land (Amerika, Canada, Irland, Australien) und hatte einen anderen Dialekt. Irgendwann kam Andrew darauf, dass es toll wäre, jetzt ein paar Marshmallows zu brutzeln (es gibt auch noch andere MarshmallowsSüchtige!!!) Also machten wir uns auf den Weg zu Coles und kauften Kekse, Marshm. und Schokolade (ist wohl eine amerik. Spezialität – Keks, heißer Marshm., Schoki, Keks). Zurück am Feuer, entwickelten wir einige kuriose Grillmöglichkeiten und das war eine echte klebrige Schweinerei…

Als mir die Kälte trotz loderndem Feuer in die Glieder kroch und ich keine Marshm. mehr sehen konnte, ging ich schlafen.

07.10.2009
Mein letzter Tag in den Blue Mountains! Damit ich noch einiges schaffe, bin ich schon früh hoch. Dadurch traf ich noch mal auf Robert, der mir erzählte, dass er heute zurück nach Sydney fahren wollte. Er bot mir an, mich mitzunehmen – LUCKY ME!!! Während ich noch schnell ein paar Bilder für euch hochgeladen habe – es war super kalt im Wohnzimmer – beschloss ich Feuer zu machen. Also bin ich raus, um Holz zu hacken, was mehr oder weniger gelang. Dann belud ich den Kamin und entfachte ein kleines Feuerchen (was sie nicht alles kann, was?) Ross, der Besitzer des Hostels, kam gerade rein und meinte, dass ich super geeignet wäre für Woofing (arbeiten in Hostels für kostenfreie Unterkunft) und dass ich doch bleiben sollte. Da ich mich hier super wohl gefühlt habe, werde ich bestimmt wiederkommen. Als ich ins Büro ging, um zu bezahlen, erfanden Ross, Alex und Ric (Besitzer, Woofer) die Kompetition „der beliebteste Gast im Zelt / im Zimmer“ und entschieden, dass ich mit 8 von 10 Punkten (im Bereich „Zelt“) gewonnen habe. Mein Preis war eine Mischung aus alten Kosmetikartikeln, einem Teelicht und einem Scharnier. Als ich meine Reisetasche in den Flur wuchten wollte (wird ja irgendwie nicht leichter – komisch), griff sich Ric meine Tasche und fragte: „Sie checkt ein, richtig?“ und Ross antwortete nur trocken: „Ja, sie bekommt Zimmer Nummer 2!“ Echt süüüüüüß, die wollten mich gar nicht gehen lassen.

Kurz nach drei Uhr nachmittags, machten wir uns dann auf den Weg. Wobei wir echt Angst hatten, nicht in Sydney anzukommen, da der Wagen eine Rostlaube war und bei jedem komischen Geräusch sahen wir uns erschrocken an. Drei Stunden später erreichten wir dann aber doch Sydney – im Regen!!! Nachdem wir den Wagen (der nur gemietet war) abgegeben hatten, trennten sich unsere Wege wieder. Robert fährt nach Byron Bay und ich machte mich auf den Weg ins Jolly’s Swagman, mein altes Hostel. Leider sind einige schon wieder weg, aber der größte Teil ist noch da, momentan aber noch arbeiten. Also, wartete ich noch ein Weilchen…

Ich verzog mich also in mein Zimmer, um mich etwas auszuruhen und entdeckte gleich, dass Lara noch immer im Zimmer wohnte. Sie zog ein, als ich vor einer Woche auszog. Ich wusste allerdings nicht, ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht. Denn als nur wenige Minuten später die Tür aufging, Lara rein kam und mich erkannte, sprang sie ohne zu fragen auf mein Bett und fing an zu erzählen, was sie so alles erlebt hat – welche Familien sie kennen gelernt hat (will als Nanny arbeiten), was für Jungs sie bereits kennen gelernt hat und wie süß die doch sind. Ihre Stimme ist sehr hoch, sie hat lange blonde Haare und wirkt leider nicht sehr helle. Ich ließ mich dazu breitschlagen, mit ihr auszugehen, nahm aber Travis aus Neuseeland mit. Wir machten uns auf zur World Bar, die allerdings recht leer war. Nach etwa einer Stunde machten wir uns wieder auf den Rückweg.

08.10.2009
Um meiner Erkältung etwas entgegen zu wirken, schlief ich bis Mittag - fühlte mich aber nicht wirklich besser. Da es heute so richtig unangenehm windig ist und ich mich dazu entschlossen habe, gleich weiter ins kalte Melbourne zu reisen, machte ich mich auf in die Stadt, um eine etwas dickere Jacke zu kaufen. Lara begleitete mich. Leider ist Sydney – entgegen jeder Erwartung – keine Shoppingstadt!!! Daher war meine Ausbeute eher rar… Ein super süßes rotes Ausgehkleid und ein süßes Shirt. Beides wird mich hier nicht warm halten, aber vielleicht hab ich in Melbourne mehr Glück.

Zurück im Hostel, kümmerte ich mich erstmal um meine Weiterreise. Ich buchte die Busfahrt mit Greyhound für acht Uhr morgen Abend. Dann packte ich mich vor den Fernseher. Joe hatte heute dienst (Rezeption ist 24 h besetzt) und irgendwann kam er rüber und erklärte mir stolz, dass er letztes Wochenende deutsch gelernt hat. Er hat sich von seinem Vater eine Lernkassette geborgt und fleißig geübt. Sätze wie „Ich möchte bitte eine Tasse Tee! – Mit Zucker oder Zitrone? – Mit Zucker bitte! Danke. – Auf Wieder sehen! – Auf Wiedersehen!“ oder „Wo ist bitte die Post? – Erste Strasse links. – Danke sehr. – Bitte sehr. – Auf Wiedersehen! – Auf Wiedersehen!“ gab er zum Besten. Und nach jedem kurzen Thema sagte er – wie es auf den Kassetten immer der Fall ist – „Auf Wiedersehen!“ Echt niedlich. Da ich nächsten Morgen bereits um neun Uhr morgens ausgecheckt haben muss, ging ich bald ins Bett.

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