Was für ein Unwetter... und ich war mittendrin, statt nur dabei!!!
05.10.2009
Ich ging Mitternacht ins Bett (naja, Bett kann man das ja nicht nennen – Zelt!!!), während unsere Neuankömmlinge aus Frankreich noch immer in der Chill-Out-Hut mit Musik und viel Alkohol feierten. Ich erwähne das hier nur, weil ich mich für das Zelt entschieden habe, weil es so schön ruhig ist und mein Zelt direkt neben dieser Hütte steht. Ich wartete etwa ein oder zwei Stunden, da ich hoffte, irgendwann wird denen bewusst, dass sie Rücksicht auf die anderen Mitbewohner nehmen sollten. Doch als es lauter wurde statt leiser (sie fingen an, die Lieder lauthals mitzusingen, in schiefen Tonlagen natürlich) und mein höchstes Nerven-Level erreicht war, pellte ich mich aus meinem Schlafsack und ging raus in den Regen – müde, abgekämpft und mit heiserer Stimme, da meine Erkältung immer schlimmer wird!!! Nachdem ich die Gruppe bat, ihre Feier zu vertagen und den Rückweg zum Zelt antrat, wurde die Musik noch einmal laut aufgedreht (unterstützt mit schrägem Gesang natürlich), doch dann wurde es von Minute zu Minute leiser. Eine halbe Stunde später etwa, gingen sie endlich zu Bett und ich konnte schlafen.
Als ich gegen neun Uhr morgens wach wurde, war mir super warm und ich dachte nur: „Mist, jetzt hast du auch noch Fieber!“ Ich öffnete die Augen und bemerkte, dass nicht nur der Regen aufgehört hatte, sondern auch die Sonne schien. Nach so vielen Tagen voller Regen und Nebel, endlich wieder Sonnenstrahlen. Yippy!!!
Ich pellte mich schnell aus meinem Schlafsack, sprang unter die Dusche, frühstückte und hatte dabei ein super spannendes Gespräch mit einem Pärchen (er ursprünglich aus Südafrika, sie ursprünglich aus Russland, leben jetzt seit Januar in Newcastle an der Ostküste von Australien). Danach machte ich mich auf den Weg nach Echo Point (zum vierten mal, aber diesmal mit 99 %iger Sicherheit erfolgreich, da der Nebel weg war). Dort angekommen, hatte ich einen super schönen Blick über die Blue Mountains – die Sonne schien noch immer! Ich entschloss mich dazu, mich auf einen ein-Stunden-walk zu den Katoomba Wasserfällen zu begeben. Das hieß wieder Treppen hinauf und hinab, über Steine, über kleine Wasserläufe hinweg. Leider achtete ich nicht auf das Wetter und als ich den Wasserfall erreichte, bemerkte ich, dass über das Tal der Blue Mountains ein super Unwetter in meine Richtung zog. Nun hieß es Füße in die Hand und zurück. Das Unwetter war allerdings schneller als ich und ich lief mitten hinein. Es goss wie aus Eimern, es blitzte super hell und lang und es donnerte daher umso stärker und lauter. Ich bekam echt Panik! Immerhin bewegte ich mich auf dem Berg, auf dem Pfad am Rande der Klippen, manchmal auf freier Fläche, manchmal mitten zwischen Bäumen. Als ich schon komplett durchnässt war und den Abstand zwischen Blitz und Donner zählte (Blitz – 21, 22, 23 – Donner), erreichte ich eine kleine Höhle, in der schon ein paar Leute Unterschlupf gefunden haben. Ich gesellte mich dazu und wartete, bis das Unwetter über uns rüber gezogen war. Während ich wartete, vielen Hagelkörner hinab und irgendwo ganz in der Nähe schlug der Blitz mit Krawall ein.
Das Unwetter zog weiter, der Regen lies nach und als ich wieder Echo Point erreichte, hatte ich einen super Ausblick auf das Tal (mit vielen kleinen Wölkchen). Ich ging noch ein paar kleinere Pfade, aber beschloss dann, zurück zu gehen. Die nassen Klamotten waren nicht gerade förderlich für meine Erkältung. Mit Musik in den Ohren, spürte ich die Kälte gar nicht mehr und auch die halbe Stunde Fussweg, kam mir wie ein paar Minuten vor. Ich freute mich, dass ich dieses Unwetter miterlebt und „überlebt“ hatte (ein wahnsinns Naturschauspiel) und lief mit einem super breiten Grinsen zurück (alle die mir begegnet sind, müssen gedacht haben, ich sei vom anderen Stern!!!).