Montag, 28. Dezember 2009

Parkour laufen...

25.12.2009
Da ich mir heute keinen Wecker für sieben Uhr Morgens stellen musste, gab es letzte Nacht wieder eine Movie-Nacht! Geweckt wurde ich dann von Sonia – „Merry Christmas! Breakfast!“ rufend – gegen 9 Uhr, als die Sonne schon herrlich schien. Es gab Kaffee und Croissants und sogar ein Geschenk (Zeichenblock) für mich von Sonia und Max. Brooke hat Marshmallow-Schokolade für uns gemacht. Klingt eklig, ist aber super lecker!

Da die Tiere trotz Feiertag versorgt werden müssen, haben wir vier zusammen schnell das Nötigste gemacht. Dann hatten wir einen freien Tag zur Verfügung, den wir mit Freunden zusammen verbrachten. Als Festmahl gab es dann Truthahn, Schinken und viele Beilagen dazu einen guten Wein!

28.12.2009
Auch die nächsten Tage haben wir ähnlich verbracht. Gearbeitet wurde nur das Nötigste und die restliche Zeit haben wir dann genossen. Da Brooke Parkour läuft (http://www.youtube.com/watch?v=SdYhQgy2bsU&feature=channel) (http://www.youtube.com/watch?v=5LsqtOYmVWg&feature=channel), bin ich an einem Tag mal mitgegangen und hab es dann natürlich auch gleich versucht – natürlich mit kleinen Schritten (Sprüngen) auf einem Spielplatz! War super witzig!

Dann bin ich gestern noch zu einem Fotoshooting von Brooke mitgegangen. Ich glaub, ich hab schon mal erwähnt, dass Brooke Photograph ist und seine Bilder verkauft!? Diesmal ging es zu einem Skateparkour, wo er dann Bilder von Sam auf seinem Skateboard schoss. Ich assistierte ihm und hielt Blitzlicht und anderes Zubehör (wie man es aus dem Fernsehen kennt), während Sam an mir vorbei sauste. Natürlich hab ich mich dann auch mal auf wieder auf’s Skateboard gestellt (das letzte mal war ich – glaub ich – zehn Jahre alt) und hab mich gleich so richtig langgelegt. Nun hab ich einen dicken blauen Fleck an meiner Hüfte!

Übrigens mussten wir Rose (den kleinen Fuchs) einschläfern. Die Epilepsie wurde die letzten Tage so schlimm, dass sie ständig unter Schmerzen und Ängsten litt. Dafür haben wir (besser Max) jetzt andere neue Haustiere. Zwei Riesenkakerlaken, die in einer Box im Schlafzimmer der beiden leben. Momentan haben die Kakerlaken Frühlingsgefühle und halten Sonia und Max ständig wach! ;o)

Vor ein paar Tagen bin ich dann zum ersten Mal von einem unserer Reptilien (Perentie) gebissen worden, als ich versucht habe, die Echsen vom Außen- ins Innengehege zu bringen. Das tat tierisch weh und brennt noch immer!

Donnerstag, 24. Dezember 2009

24.12.2009

Frohe Weihnachten!!!
Merry Christmas!!!

Ich wünsche Euch, meiner Familie und meinen Freunden, ein wunderschönes Weihnachtsfest, viele schöne Stunden gemeinsam und viel viel Schnee! Ich vermisse euch!

I wish you - all of my family and my friends - a very merry christmas, harmony together and lots of snow! I miss you so much!


eure Steffi


Mittwoch, 23. Dezember 2009

Schlangenattaken...

Nachtrag zum 20.12.2009
Nach dem Nachbarsfest, haben wir uns spontan für Kino entschieden. "AVATAR" ist ein Fantasiefilm, den ich mir normalerweise vermutlich nie angesehen hätte. Aber hier konnten wir ihn in 3D schauen und das war dann schon echt cool.

22.12.2009
Heute haben Matt (kommt aus der Nähe von Adelaide ab und zu, um zu helfen, zu uns) und ich die Pythons gefüttert. Ist auch alles ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Gestern, bei der Fütterung der riesigen Olive Python sah das schon ganz anders aus. Diese "wohnt" in einem dreistöckigen Schrankterrarium ganz oben und als Sonia der Schlange eine Ratte reichte, viel sie ihr genau vor der Öffnung des Terrariums runter. In dem Moment schoss die Schlange plötzlich mit dem Kopf aus dem Terrarium und versuchte zu zuschnappen und erwischte fast Sonias Gesicht.

Nach der Arbeit haben Brooke und ich den Abend heute gemütlich mit einem Video ausklingen lassen. Wir verzogen uns also in sein Zimmer und schauten einen neuseeländischen (die Familie ist ursprünglich aus Neuseeland) Film "Black Sheep" (Ein Virus bricht aus und alle Menschen verwandeln sich in blutrünstige Schafe!!!) - einer der sinnlosesten Filme, den ich je gesehen habe. Während mir der Film also zwei Stunden meines Lebens klaute, stürmte Sonia immer wieder rein - vermutlich, zur Kontrolle! :o) Nun sind wir bei facebook.com (Internetplattform für Freunde) der Gruppe "Mom, we're hanging out... not having sex!" beigetreten! *lol*

23.12.2009
Heute standen die Giftschlangen wie Western Brown, Inland Taipan, etc. wieder im Mittelpunkt - Reinigung, Fütterung! Dafür transportieren wir die Schlangen mit einem langen Stab von der Box in einen Container und später wieder zurück. Währenddessen fragte mich Sonia, ob ich es auch mal probieren will. Puha, die sind giftig! Sollte ich wirklich? Ich lehnte erstmal ab - seh ja, was passieren kann, wenn eine Schlange einen schlechten Tag hat und versucht zu entwischen oder zu beißen! Aber im nach hinein hätte ich es doch gern probiert - also bat ich Sonia um ein paar Trainingseinheiten nächsten Mittwoch! Wer weiß... Vielleicht werde ich ja noch eine Giftschlangenexpertin! *lol*

Den Abend haben dann Sonia und ich mit einem Video ausklingen lassen. Leider kannte ich beide schon und so besonders waren die auch nicht! Die meisten Videos haben wir von Matt und er schaut nur Horror- / Thrillerfilme...

24.12.2009
Da Weihnachten hier erst am 25.12. gefeiert wird, ist heute also ein fast normaler Arbeitstag! So normal, wie ein Tag vor Weihnachten nur sein kann. Am Morgen, nach der Eidechsenpflege, ging es dann mit Sonia nach Mt Barker zum Shoppen zu IKEA. Als ich unseren Esstisch entdeckt hatte, kamen mir fast die Tränen - so schön war es, verwandte Dinge aus meinem alten Leben wiederzusehen! Ich bin sehr froh, hier zu sein, dennoch vermisse ich mein altes Leben manchmal sehr!

Danach ging es dann mit Max und Sonia zum Weihnachtsessen-Einkauf! Die Städte und Einkaufshäuser sind hier genauso voll, wie in Dtl. einen Tag vor den Feiertagen. Wahnsinn. Nachdem wir also den Einkaufskorb randvoll gemacht hatten – mit vielen Leckereien, wie Truthahn, Früchten, Gemüse, Kuchen, Fleisch, … - ging es dann wieder nach Haus.

Die nächsten drei Tage hab ich dann frei! Ich hoffe, das Wetter spielt mit, damit ich an den Strand fahren kann. Letzte Nacht hat es wieder geregnet und die Temperaturen sind von um die 40° auf ungefähr 20°C runtergekühlt!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Models und Feuerwehr...

19.12.2009
Nachdem die Schlangen endlich da waren, hab ich bei der medizinischen Untersuchung mitgeholfen (wiegen, Geschlecht feststellen/Wurmkur). Während Sonia sich um den medizinischen Part kümmerte, hab ich die Schlangen jeweils gehalten bzw. beschäftigt. Das ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn diese großen Schlangen (Pythons, etc.) sich um den Arm schlingen. Eine hat sich um meine beiden Arme geschlungen und hielt mich gefangen, wie Handschellen. :o)

20.12.2009
Heute war ein fantastischer Tag. Während ich meiner täglichen Arbeit nachging, kam Brooke herein und fragte, ob ich ihm heute nicht als „Model“ assistieren möchte. Brooke ist Photograph und versucht sich gerade im Immobilienbereich. Der Inhaber eines Cafés möchte gerne ein paar Bilder machen lassen, um das Café dann zu verkaufen. Also sind Ian und ich mit Brooke dorthin und haben als Models fungiert. Nebenbei gab’s dann noch Gratis-Cappu und Gratis-Kuchen.
Nach dem Fotoshooting sind wir dann Tennis spielen gegangen, da es aber zu heiß war (36°C), haben wir uns dann für den Strand entschieden. Klamotten gepackt und ab Richtung Adelaide an den Strand. Das Wetter war herrlich und das Wasser angenehm. Leider hatten wir riesige Wellen, sodass Ian beim Versuch, auf einer zu „surfen“, unter ging und sich den Kopf leicht anschlug. Am Strand zeigte uns dann Brooke, wie gut er Backflips kann. Nach einer Weile haben die Jungs einen alten Pier entdeckt, von dem einige Jugendliche ins Meer sprangen – also ab dahin. Dort angekommen, sind nicht nur Jungs, sondern auch Mädels runtergesprungen. Ian und Brooke haben sich dann nach einer Weile auch getraut. Hier sind echt tolle Bilder entstanden…
Dann waren wir abends noch mit zu einer Nachbarsfeier eingeladen. Auf dem Weg dahin – Essen brachte jeder selbst mit – hielten wir noch kurz an Woolworth (Supermarkt). Brooke sprang schnell allein rein, Ian und ich warteten im Auto. Nach wenigen Minuten, kam Brooke mit einem Hühnchen und einem scheinbar gebrochenen Finger zurück. Er wollte einem Freund im Supermarkt zeigen, wie toll er Backflips kann – war wohl nix. Also, ab ins Krankenhaus, aber Finger war zum Glück nicht gebrochen.
Auf der Party dann endlich angekommen, lernten wir einige Nachbarn kennen, von denen einige in der hiesigen Feuerwehr sind. Nach einem netten Gespräch, luden sie mich dann für Montag zum Feuerwehrtraining ein.

21.12.2009
Nach getaner Arbeit ging es dann also mit Brooke und Ian zum Training. Die Leute hier sind super nett und haben sich natürlich gefreut, dass wir nun Erfahrungsberichte austauschen können. Wir starteten mit einem Sportprogramm (!!!). Nach einer Weile bekamen wir dann unsere Ausrüstung und es ging ab auf’s Auto zum praktischen Training. Heute stand Löschtraining (Buschfeuer) auf dem Plan. Wir standen also auf dem Truck und „schossen“ auf Absperrhütchen, die das Feuer darstellen sollten. Das war super witzig. Da ich hier länger bleiben möchte, werde ich versuchen, der Feuerwehr hier bei zu treten.

Samstag, 19. Dezember 2009

neue Möglichkeiten...

17.12.2009
In der Nacht kam ein dickes Unwetter auf und der Regen prasselte nur so auf den Campervan, die Blitze erhellten den Himmel und die Temperatur kühlte rasch runter.

Heute Morgen teilte uns dann Sonia mit, dass wir wegen des Wetters nur einen kurzen Arbeitstag haben werden. Dann drückte sie mir den Schlüssel für den Schlangen-/Echsenraum in die Hand und meinte nur „Du weißt ja wie es geht!“ Schon nach so kurzer Zeit, lässt sie mich allein arbeiten. Also hab ich mich an die Arbeit gemacht und alle Echsen (Babys, Erwachsene und Riesenechsen) mit Wasser und Futter versorgt.

Nach einem kurzen Snack, haben wir dann geholfen, im Haus ein paar Dinge um- und aufzuräumen. Zuletzt ging es dann wieder zu den Ratten und Mäusen (die Babys sind so süß!), um Wasser und Futter zu kontrollieren bzw. aufzufüllen. Während des Fütterns, hab ich dann – per Zufall –eine rumstreunende Ratte eingefangen. Damit sie sich nicht unnötig vermehren und uns beim Füttern dann in die Hand beißen, hab ich mich aufgemacht, noch weitere zu fangen. Nach nur kurzer Zeit, hatte ich den Käfig mit dem Loch gefunden und insgesamt 6 Ratten gefangen (mit Handschuh). Sonia kündigte heute noch an, dass die Käfige morgen gereinigt werden sollen – von Brooke und Ian *lol* Als er davon erfuhr, wurde er ganz blass. Werd ich dann wohl übernehmen…!

18.12.2009
Nach den heißen Tagen haben sich die Temperaturen nun wieder stark runtergekühlt und für meinen Geschmack ist es nun schon wieder etwas zu kalt. :o) Heute hat eine Tropenechse Eier gelegt und wir durften dabei sein, als sie sie aus dem Nest gegraben haben. Außerdem haben wir einige Schlangeneier, wo wohl die Schlangen in den nächsten Tagen schlüpfen werden. Wird also spannend die nächsten Tage.

Nachdem ich mich wieder meiner Arbeit hingegeben habe (Echsen), bat mich Sonia, ihr beim Nähen der Schlangen-Fang-Beutel zu helfen. Währenddessen erzählte sie mir, dass Ian sie gefragt hatte, wie es denn für uns hier weitergehen könnte und vor allem wie lange. Da Ian nicht wirklich für die Arbeit zu gebrauchen ist (seine „Angst“ vor den Tieren ist zu groß), muss er bald gehen. Mir allerdings bot sie an, ich könnte bleiben, solange ICH wollte! Ich sagte natürlich, dass ich bleiben wollte und Sonia war überglücklich. Sie meinte, sie mag es sehr, mich um sich zu haben. Nun kann ich, wenn ich will, meine drei Monate hier voll machen und das zweite Visa-Jahr beantragen. Also nahm sie mich gleich mit in die Stadt Mt Barker, um ein paar Besorgungen zu machen. Dort kam sie auf die Idee, sich ein Shirt selbst zu schneidern, obwohl sie das zuvor noch nie gemacht hatte. Nun haben wir also ein Shirt-Schneider-Kit, null Erfahrung und werden vermutlich, wenn es schief geht, beide mit einem hässlichen Shirt rumlaufen müssen. Wird sicher lustig. Außerdem interessiert sie sich auch für's Zeichnen und hat mir angeboten, ihre Sachen zu benutzen. Dann wollen wir, evtl. nächste Woche, wenn es die Zeit zulässt, zum Weintesten fahren und natürlich hab ich gleich nachgefragt, ob es hier in der Nähe die Möglichkeit gibt, Pferde zu reiten und ratet mal was... Jup, sie hat ein Pferd und mir angeboten, dass ich damit arbeiten und reiten kann. Irgendwie klingt das zu gut, um wahr zu sein. Heute Morgen hatte ich ein komisches Gefühl und wollte mich eigentlich um einen neuen Wwoofingplatz kümmern und nun kann es kaum besser für mich sein. Sonia erzählte mir, dass sie jemanden benötigen, der sich um die Giftschlangen kümmert und vll. kann ich einen Kurs machen und bekomme so meinen Einstieg in die Tierwelt mit Option, so gesponsert zu werden. Muss ich mich aber erst noch mal schlau machen, ob erworbene Fähigkeiten in Australien zu den Skills zählen, die mich dazu berechtigen, im Bereich Zoologie gesponsert zu werden. Gott, ist das aufregend!

Weihnachten wird hier dann ohne Baum gefeiert - die Füchse stehen da nicht so drauf - aber dafür mit viel leckerem Essen (Daumen drücken, dass das stimmt!!!) :o)

Heute hat mal Brooke (der 19jährige Sohn) für uns Abendessen gekocht. Es gab Pasta, die leider so überkocht war, dass sogar die selbstgemachte Sauce nichts mehr retten konnte. Es schmeckte einfach nach Wasser. Dann haben wir beschlossen, später noch in den Pub zu fahren. Also machte sich Max, Brooke, Ian und ich dahin auf. Ein paar Tage zuvor hatte Brooke gefragt, wie lange wir in AUS bleiben wollen. Nachdem ich ihm meine Möglichkeiten aufzählte, fügte ich dann noch scherzhaft dazu, dass mich, wenn alle Stränge reißen, ja dann Brooke heiraten könnte (Nach dem Gesetz, bekommt man einen Pass, wenn man einen australischen Staatsbürger heiratet!). Auf dem Weg zum Pub, diskutierten wir dann über die Hochzeitsgeschichte. (ich koche und er spült – wie es ist, benutzt zu werden – etc.) Nach ein paar Drinks und der Frage „Was macht ein Baby nachts in einer Bar?“, ging es dann wieder zurück und ins Bett.

19.12.2009
Als wir heute Morgen 7:30 Uhr zum Frühstück ins Haus gingen, schliefen alle noch. Natürlich, ist ja auch Samstag. Ian schlug vor, gemütlich einen Film zu schauen, bis alle wach sind. Aber um so eher wir mit der Arbeit anfangen, umso eher sind wir fertig und außerdem kenne ich ja meine Aufgaben. Also ging es wieder in den Schlangen-/Echsenraum, um die Echsen zu tränken und zu füttern. Ich hatte gehofft, dass mir Ian zur Hand gehen kann, leider ging das voll nach hinten los. Letzten Endes hatte ich dann doch mehr Arbeit. Während ich die Boxen reinigte, sollte er kleine Wasserbehälter in die Boxen stellen und die Tierchen hineinsetzen und später wieder rausnehmen. Wasserboxen reinstellen hat er noch hinbekommen, aber die Tiere reinsetzen bzw. dann wieder rausnehmen, ging gar nicht. Als ich ihn fragte, warum er die Baby-Echsen nicht raus nimmt, meinte er: „Die fauchen, die sind sauer auf mich!“ Dabei sind die Tiere gerade mal (ohne Schwanz) zwischen drei und fünf cm klein und wenn die „zubeißen“ dann merkt man das nicht mal. Aber keine Chance, musste ich dann doch allein machen.

Als Sonia und Max dann wach waren, verkündeten sie uns, dass heute Abend um sechs Uhr 32 Schlangen geliefert werden und wir die Boxen fertig machen müssen. Also haben wir die meiste Zeit des Tages damit verbracht, alles für die Ankunft vorzubereiten. Und nun heißt es: „Warten!“

Außerdem sind die ersten Schlangen geschlüpft. Sie wollen zwar noch nicht wirklich ihr Ei verlassen, aber den Kopf haben wir schon gesehen. Wusstet ihr eigentlich, dass eine giftige Schlange sofort nach der Geburt mit einem Biss einen Menschen töten könnte…?!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Die giftigsten Schlangen australiens und ICH...

16.12.2009
Da Ian weder Glück mit den Reptilien noch mit den freilebenden Tieren hier hatte, bat er heute um Arbeit ohne Tierkontakt. *lol* Nun bekommt er meist nur Putzarbeiten. Ich weiß gar nicht, warum er hier her mitgekommen ist! Er wusste ja eigentlich vorher schon, was auf ihn zukommen wird. Reptilien beißen nun mal ab und zu, wenn man nicht weiß, mit ihnen umzugehen und wenn man hier in den Bergen draußen im Garten arbeitet, werden einem nun mal Tiere, wie Ameisen, über den Weg laufen. Ich glaub, er ist ziemlich naiv nach AUS gekommen, ohne sich wirklich über das Land informiert zu haben - was man bei einem Land wie AUS eigentlich unbedingt tun sollte! *lol* Vermutlich wird er bald weiterziehen. Das hat er mir auch heute schon angekündigt. Er will sich bald einen Van über die „relocation“ (wie wir für die Great Ocean Road getan hatten) mieten und weiterziehen - vermutlich dann aber doch Richtung Ostküste. Hätte er eigentlich besser gleich machen sollen! Er ist halt doch nur ein typischer "Tourist" hier, der gar nicht wirklich das richtige Australien sehen will und ich glaube auch nicht, dass er ein zweites Jahr machen wird. Egal...

Meine Aufgaben heute waren super spannend. Zuerst hab ich mich wieder um die Babydragons gekümmert, während Sonia und John (guter Freund von Sonia, der jeden Mittwoch vorbeikommt, um bei den giftigen Schlangen - wie die "common brown snake" und "taipane" - zu helfen) alles für die Schlangen vorbereiteten. Ich durfte, als es losging, sogar assistieren - natürlich, ohne dabei mit den Schlangen in Kontakt zu kommen. Also hab ich Wasser und Mäuse vorbereitet und die Schlangen (sicher verschlossen in der Box) gebracht und zurück gestellt. Ab und zu ist dann doch mal die Eine oder Andere ausgebüchst, während sie versucht haben sie von einem Container zum Anderen zu bewegen - eine verschwand unter'm Eierschrank - dann hab ich sicherheitshalber den Raum verlassen! Außerdem hab ich mich um die Mäuse und Ratten (Futtertiere) gekümmert, damit sie genug Futter und vor allem Wasser bei der Hitze hatten. Leider laufen ein paar auf dem Boden herum und eine hat mich dann auch noch gebissen. Blöd, aber eigentlich sollten die keine Krankheiten haben - waren ja mal Zuchttiere!

Dann hab ich wieder die tropischen Monitore (Riesenechsen) mit Wasser versorgt. Ein Pärchen ist ziemlich biestig, die soll ich auslassen und dort nicht reingehen. Die attackieren einen sofort - gestern hab ich es versucht, aber schon beim Tür öffnen, kam einer auf mich zu gerannt. Heute hab ich dann Trick Siebzehn angewendet, da sie auf dem Trockenen standen und einfach den Becher stehen lassen und von oben Wasser reingekippt. Gewusst wie und Zielsicherheit sind dabei von Vorteil! :o)
Zum Nachmittag hin, haben wir dann die Echsen und Drachen wieder vom Außengehege nach innen verfrachtet. John stand draußen und hat versucht sie rein zu schieben und ich stand drin und hab dann das Loch von innen verschlossen. Die Drachen sind echt tolle Tiere. Sehr gemächlich und ruhig. Wenn man sie auf den Arm nimmt, bleiben sie ganz ruhig sitzen und warten, bis man mit ihnen fertig ist. Die beißen auch nicht - naja, manche sind ein bisschen biestig! Man muss nur schnell sein.

Also, ich komm hier super zurecht und freu mich über jede Aufgabe, die ich hier mit den Tieren bekomme. Und ich bin hier in den Bergen überglücklich! Es ist so schön hier. Leider ist es derzeit echt mega heiß - 37°C!!! - gefühlt über 40. Man kann kaum atmen, der Schweiß rennt nur so runter und nicht mal die Klimaanlagen kommen dagegen an…

Dienstag, 15. Dezember 2009

Schlangen- und Ameisenattacken...

15.12.2009
Der Abend gestern war dann doch nicht so entspannt, wie ich gehofft hatte. Als Sonia noch mal weg musste und Brooke (der Sohn) ausgegangen war, bekam Roxy, der kleine Fuchs plötzlich einen Epilepsieanfall, der etwa fünf Minuten anhielt. Bis ich realisiert hatte, was mit dem Fuchs ist und bis ich mich erinnert habe, dass Sonia uns ja vorgewarnt hat, dachte ich, ich halte einen sterbenden kleinen Fuchs im Arm. Aber alles gut, wir haben’s überstanden!

Um 7:30 Uhr gab es dann heute Morgen Frühstück, bevor wir uns an die Arbeit gemacht haben. Nachdem Ian gestern von dieser Babyschlange gezwickt wurde, entschied er sich heute, nur Gartenarbeit zu machen. Für mich stand heute auf dem Programm: Füttern der Babyechsen, Wässern der normal großen Echsen und Monitore und der Riesenmonitore, Babymäuse (Futter für Echsen und Schlangen) in der richtigen Größe aus den Käfigen fischen, Schlangen füttern. Nach nur kurzer Zeit kam Ian allerdings um die Ecke gerannt, weil er von Riesenameisen angegriffen wurde. *lol* Irgendwie hat er kein Glück mit Tieren!

Da es heute fast 40°C waren, haben wir heute schon zum Mittag Feierabend gemacht. Die freie Zeit haben wir dann genutzt, um Geocaches ausfindig zu machen. Als wir Sonia und Brooke davon erzählten, erfuhren wir, dass sie das auch machen und es hier einige in der Gegend gibt. Also haben wir uns mit Brooke aufgemacht (leider mit dem Auto, nicht ganz Sinn und Zweck der Sache) und drei „Schätze“ gehoben.

Die Hitze macht uns ganz schön zu schaffen. Ich bin ziemlich ermüdet, allein von der Hitze und der Campervan, in dem wir schlafen, hat sich mega aufgeheizt, sodass ich vermutlich dennoch kein Auge zumachen kann. Erst zum Wochenende gehen die Temperaturen vermutlich wieder runter.

Montag, 14. Dezember 2009

09.12.2009
Das Wetter lässt heute sehr zu wünschen übrig. Ständig wechselt es zwischen Sonne und Regen und da wir die Gartenarbeit von gestern fortführen wollten, war das doch sehr nervig. Neben dem Unkraut entfernen, bekamen wir noch ein Projekt. Um das Unkraut von den Obstbäumen fernzuhalten, legten wir noch Mulch aus. Gegen 15 Uhr haben wir dann Jarrah von der Schule abgeholt und Jorji hat uns dann dort herum geführt. Das Schulsystem ist der Waldorfschule ähnlich. Die Kinder sitzen meistens im Kreis auf dem Boden und nicht auf Stühlen am Tisch. Sie bekommen keine Noten und schreiben sich selbst auch ein Zeugnis. Super spannend.

Nach getaner Arbeit ging es dann noch mal zum Wasserfall. Diesmal haben wir den auch gefunden, wobei sich der Wasserfall als nur ein Wasserstrom entpuppt hat. Dennoch ein nettes Fleckchen. Ringsherum ist Wald und man hört nur die Vögel zwitschern. Als wir dann zurück kamen, lud uns Dirk auf einen Rundgang durch das Feuerwehrhaus ein. „Leider“ gab es keinen Einsatz und somit keine Aktion. *lol* Dafür gab’s ein Shirt, Aufnäher und eine Mütze als Andenken.

10.12.2009
Da wir uns derzeit inmitten der Adelaide Berge befinden, werden wir jeden Morgen (06:30 Uhr) vom Lachen des Kookaburras geweckt. Leider hab ich seinen „Gesang“ noch nicht aufnehmen können. Immer wenn ich die Kamera in die Hand nahm, stoppten sie. Nach der Gartenarbeit, wurde Knoblauch geerntet, dann der Keller organisiert und zum Feierabend gab’s dann ein Tischtennismatch mit Jarrah und dann mit Ian.

Übrigens sind wir euch jetzt nur noch 9,5 Stunden voraus, da Südaustralien und Victoria eine halbe Stunde Unterschied haben

11.12.2009
Heute Morgen hab ich Jarrah mit den beiden Hunden zur Schule gebracht, bevor es wieder an die Gartenarbeit ging. Als wir Feierabend hatten, sind wir mit dem Bus nach Adelaide gefahren und haben uns mit einigen Freunden (die wir schon aus Melbourne kannten) getroffen.

12.12.2009
Da wir nun unser Gartenprojekt gestern beendet hatten, stand heute Unkraut zupfen ringsum das Haus auf dem Plan und Gläser reinigen (sie stellen eigene Marmelade und Honig her). Dann nahm mich die Familie mit in den Wildlife Park Cleland, was richtig toll war – Dingo’s-Fütterung, Koala geknuddelt, Kangaroos und Emu’s gefüttert und gestreichelt. Einige Kangaroos haben ein kleines im Beutel gehabt, wo nur die Beine rausgeragt haben. Und dann kamen wir zu einem Riesenkangaroo, was aussah, wie das Kangaroo in dem Film „Kangaroo Jack“, was ziemlich lässig auf dem Boden lag. Ich legte mich daneben in der gleichen Pose, um ein paar nette Bilder von uns machen zu lassen. Leider interessierte er sich plötzlich mehr für seine Eier als für mich und meine Kamera. Also stand er neben mir und schaute verwundert an sich runter zwischen die Beine und fing an, damit zu spielen. Ich hoffe, dass das nicht meine Wirkung auf Tiere ist!

Danach ging es noch kurz zu einem Aussichtspunkt über Adelaide und den Strand, bevor wir nach Haus zurück kehrten. Später machten wir uns noch auf, zwei Geocaches hier in der Nähe zu finden. Ron und ich sind früher öfter mal mit dem GPS-Gerät losgegangen, für einen Treasure Hunt. Diesmal hatte ich zwar kein GPS-Gerät, dafür hab ich mir ein paar Tipps angesehen und hab sogar einen Cache gefunden

13.12.2009
Da heute Sonntag ist, gingen wir den Tag ganz ruhig und mit einfachen Arbeiten an. Nachdem ich vor dem Haus aufgeräumt und gefegt hatte, beschlossen Jorji und Dirk heute mal in den Bienenstock zu schauen, um evtl. etwas Honig zu ernten und wir durften dabei sein. Wir zogen uns also weiße Kleidung an, ich holte mein Fliegennetz für das Gesicht, was ich mir vor drei Jahren mal in AUS gekauft hatte (ich wusste doch, dass das Ding noch mal nützlich wird!) und schon war ich mit meiner Kamera mittendrin, statt nur dabei. Sie kontrollierten die Waben, um die Königin zu finden, aber entschlossen sich dazu, noch keinen Honig zu ernten. Dafür durften wir ganz nah hinter den Stock kommen und sie zeigten uns die mit Bienen behangenen Waben. Wir waren so nah, dass die Bienen um uns herum kreisten und auf uns landeten. Jorji erzählte mir, dass die männlichen Drohnen nicht stechen und wollte mir eine fangen, damit ich sie in meinen bloßen Händen halten kann, aber ich verzichtete doch lieber. Sicher ist sicher!

Als Dankeschön für die schöne Woche, legten wir einen eigenen Cache für Jarrah aus, da wir gehört haben, dass er das auch liebt. Wir sind gespannt, ob er die kleinen Rätsel lösen und den Schatz bergen kann…

14.12.2009
Heute Morgen hieß es für uns Abschied von „unserer Familie“ nehmen, da wir um 10 Uhr von Sonia und Brook abgeholt wurden – „unsere neue Familie“! Sonia ist von New Zealand, aber ihre Mama kam damals aus Frankfurt. Nun betreiben sie eine Wilderness Lodge und züchten Reptilien in Mylor (Adelaide Hills). Zuerst ging es nach Mylor zur „Wilderness Lodge“, um die beiden dort lebenden Emu’s zu füttern. Dann fuhren wir nach Haus und bezogen unser neues „Zuhause“ für die nächste Zeit – einen Campervan. Leider ist dieser nicht so groß, wie unser Great-Ocean-Road-Reisemobil! Dann gab’s eine kurze Rundführung durch’s Haus, wobei uns gleich der riesige Hund „Cabal“ (Rasse weiß ich leider nicht) begrüßt hat. Da er es mag, hinter den Ohren gekrault zu werden, steckte er gleich seinen Kopf zwischen meine Beine und drückte mich gegen die Wand. Dann stellte uns Sonia noch ihre beiden Füchse vor. Roxy und Foxy leben teils im Haus und teils draußen im Gehege. Roxy ist noch ganz klein und soooo süß und zutraulich. Biss gleich mal in die Schuhe von Ian und lässt sich sogar auf den Arm nehmen.

Zuerst ging es zu den Reptilien, wo uns Sonia gleich eine Dragon-Echse auf den Arm setzte. Ian wusste nicht ganz was damit anzufangen, ich fand’s mega cool. Unser erster Job war dann, die kleinen Baby-Dragons zu säubern, wässern und füttern – etwa 90 Stück. Dann wurden die Baby-Schlangen mit Mäusen gefüttert, wobei Ian gleich erstmal von einer gebissen wurde – gut, dass sie nicht giftig sind! *lol* Neben den Baby-Dragon-Echsen, haben sie natürlich noch reichlich erwachsene Tiere bis hin zu tropischen Monitors (Riesenechsen).

Zu Mittag fuhren wir nach Mount Barker, um noch ein paar Grashüpfer abzuholen und um uns einen Fleischkuchen mitzunehmen. Meine erste Begegnung damit vor drei Jahren, war ziemlich schrecklich. Wer Fleischkuchen nicht kennt, dass ist ähnlich wie eine Quiche – Teig in Kuchenform gefüllt mit Fleisch und Reis oder Bohneneintopf oder ähnliches. Damals erwischte ich einen mit Fleisch in Bohneneintopf, was ziemlich eklig war. Heute gab’s einen mit Huhn und Reis. War gar nicht so übel.

Nach der Mittagspause, stellten wir alle Boxen der Baby-Dragons für 20 Minuten in die Sonne und dann hieß es warten und beobachten, dass keiner der rund 90 Tiere entwischt. Wobei warten nicht heißt, gemütlich im Schatten bei 25 grad sitzen. In der Sonne, bei rund 30 grad, mit hunderten Fliegen um einen herum… Die nächsten Tage soll es bis 40 grad heiß werden. Das ist dann doch etwas zu heiß für meinen Geschmack. Nach dem Sonnenbad haben wir die Boxen dann noch nach Gewicht sortiert, damit wir es das nächste mal leichter haben beim Füttern. Da unterschiedliche Gewichtsklassen auch unterschiedlich viele Hüpfer zu fressen bekommen.
Jetzt haben wir Freizeit, werden gleich noch Pasta essen und den Abend ausklingen lassen. Ich freu mich schon so auf morgen…

Dienstag, 8. Dezember 2009

Great Ocean Road to Adelaide Hills...

04.12.2009
Ich bin nun schon den ganzen Tag am vorbereiten und packen für den Road Trip und nun wird mir gerade erst bewusst, dass heut schon der 04. Dezember ist. Nun hab ich den ersten Advent, an dem es sonst immer ein leckeres Dinner gab, und auch den 01. Dezember, an dem ich das Aufstellen und Schmücken meines Weihnachtsbaumes ausgiebig zelebriert habe, verpasst/vergessen. Hier, bei 35°C Außentemperatur, kommt überhaupt kein Weihnachtsgefühl auf. Die Straßen und Schaufenster sind geschmückt, selbst hier im Hostel steht ein kleiner Baum, aber das Gefühl kommt nicht auf. Ich will mich gar nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Ich bin froh, dem kalt-nassen Wetter in Deutschland zu entkommen! Kein trübes Regenwetter, kein Schneematsch, kein elendiges kratzen an den Autoscheiben! Dafür Sonne, Strand und Meer…

Da es heute für mich heißt, das letzte kostenlose BBQ in der Stadt genießen, ging es also mit Phil und Chris (GER), unseren Zimmergenossen in die Stadt zur SYN Bar. Dort angekommen, fiel mir ein, dass ich meinen Pass im Hostel liegen gelassen hab (ohne den gibt es keinen Zutritt zu Bars) und damit hieß es für mich… „Keine Burger!“ Also, zurück zum Hostel, eine Tasse Kaffee gemacht, dazu ein paar Tim Tam’s (australisches Schokobisquite) und ab ins Bett, wo ich dann gemütlich einen Film geschaut hab.

Dann ging es abends noch mal ins P.J. O’Brians mit Claire, Rainer und Ian, um den letzten Abend zu zelebrieren.

05.12.2009
Der Wecker klingelte erbarmungslos um 8 Uhr morgens und da wir nur eine dreiviertel Stunde eingeplant hatten, musste nun alles schnell gehen. Als wir dann endlich am Frühstückstisch saßen, fehlte Lucas. Und auch nach einiger Zeit warten, tauchte er nicht auf. Also, hoch in sein Zimmer! Da schlief er wirklich noch seelenruhig.

Bevor es mit unseren vollgepackten Taschen dann los ging, verabschiedeten wir uns noch von unseren Freunden. Irgendwie habe ich nun plötzlich mehr Klamotten, als noch ein paar Wochen zuvor. Ich sollte mir das Einkaufen gehen abgewöhnen. Ich hab’s kaum geschafft, alle Taschen zu tragen. Daher haben wir uns dann auch ein Taxi zur Autovermietung genommen. Als wir dann vor dem Campervan standen, waren wir ziemlich erschrocken. Wir hatten mit einem kleinen Wagen gerechnet, doch vor uns stand ein Ungetüm von Auto. Nach der Einweisung, ging es dann los. Ian, der gewöhnt ist, auf der linken Seite zu fahren, setzte sich zu erst ans Steuer. Erst noch ein paar Lebensmittel besorgt und dann auf die „Great Ocean Road“ Richtung Adelaide.

Der erste Stop war in Aireys Inlet am “Split Point” Lighthouse und dort ging es dann auch gleich runter an den Strand. Das Wetter war leider nicht ganz so schön – wolkig, etwas windig, aber dennoch angenehm warm. Vom Strand bis ins Meer lagen vereinzelt Steine und die Jungs versuchten von Stein zu Stein auf’s Meer raus zu laufen, ohne sich nasse Füße zu holen. Ich sammelte ein paar außergewöhnliche Muscheln!

Dann ging es weiter bis Lorne (unterwegs stand ein Kangaroo direkt am Straßenrand) zum „Shelly Beach“ – der, wie der Name schon sagt, von Muscheln übersäht ist. Dort ragen kurios geformte „Steinwege“ ins Meer, in deren Löchern sich Muscheln, Seesterne und Korallen sammelten. Einige Muscheln wurden durch die Strömung so sehr geformt, dass sie schöne Ringe und Anhänger wären. Ich nahm einiges mit, holte mir beim Sammeln aber nasse Füße.

Zum späten Nachmittag übernahm ich dann das „Ruder“ und brachte den Campervan und uns pünktlich zum Sonnenuntergang zu „ The 12 Apostel“, den Steinkolossen im Meer. Von dort ging es dann nur noch nach Port Campbell zum Campingplatz, wo wir uns nach einem gemütlichen aber raren Abendessen dann schlafen legten.

06.12.2009
Der Wecker klingelte um 8 Uhr morgens und beendete damit die ungemütliche Nacht. Da das Bett, das ich gewählt hatte, nur eine Ausklappbank war, lag ich ziemlich hart und hatte am nächsten Tag Rückenschmerzen. Nach einem schnellen Frühstück, bauten wir alles zusammen und es ging dann zur „London Bridge“ (eine Brücke aus Stein, die aber zur Hälfte schon eingestürzt ist). Dann passierten wir die Grenze von Victoria nach Süd Australien und mussten all unser Obst und Gemüse zurücklassen (wegen der verschiedenen Obstfliegen)! Eigentlich sollten wir einen Kontrollpunkt passieren, aber es gab keinen und somit haben wir unser Essen umsonst weggeschmissen…

Dann erreichten wir den Ort Robe, wo wir eine Mittagspause am Strand einlegten. Als wir dann Kingston erreichten, suchten wir uns einen Campingplatz und fanden einen mit Blick auf’s Meer. Nach dem Abendessen und dem Sonnenuntergang am Strand, ging es dann wieder ab ins Bett.

Ich erzählte Ian von unserem Nikolaus in Deutschland (in England gibt es den ja nicht) und heute fand ich meine Schuhe gefüllt mit Schokolade!!! Da kann ich nur sagen… „Der Nikolaus findet einen überall!“ *lol*

07.12.2009
Diesmal klingelte der Wecker schon um 7 Uhr und nach einem schnellen Frühstück ging es dann auf zur letzten Etappe. Unterwegs trafen wir auf den „Big Lobster“ – eine riesige Krabbe am Straßenrand.

Bevor es nach Adelaide ging, machten wir einen kurzen Stop in Bridgewater, wo Ian und ich eine Woche Wwoofen werden, um unsere Taschen abzuladen. Nach 1.023 Kilometern erreichten wir dann endlich Adelaide. Damit auch Lucas seine Taschen nicht den ganzen Weg tragen muss, luden wir diese in seinem Hostel ab, wo wir doch tatsächlich auf Philip (GER) trafen, den Ian und ich einen Monat bevor im Hostel in Melbourne kennen gelernt hatten.

Nachdem wir den Wagen dann abgegeben hatten und uns von Lucas verabschiedet hatten, ging es per Bus zurück nach Bridgewater (Adelaide Hills). Von der Bushaltestelle bis zum Haus war es nur ein kurzer dafür sehr schöner walk. Zu Haus trafen wir dann auf Jorji (sie ist ursprünglich aus England, lebt aber schon seit sie vier ist in AUS), ihren neunjährigen Sohn Jarrah und den beiden kleinen haarigen Hunden Rufus and Macey. Beide sind super freundlich und haben uns erstmal kurz rumgeführt. Da sie dann schon gleich wieder weg mussten (Jarrah hatte ein Schulkonzert), konnten wir uns danach noch mal in Ruhe im Garten umschauen. Das Grundstück ist riesig und liegt auf einem Hügel. Von hinterm Haus aus, hat man einen atemberaubenden Ausblick auf weitere Berge und den Wald. Als Dirk (er kommt aus Frankfurt, lebt aber schon seit 11 Jahren in AUS) dann nach Haus kam, zeigte er uns dann noch die Bienen und erzählte mir, dass er auch in der Feuerwehr sei. Wir haben es hier wirklich gut getroffen, alle sind super nett!!!

08.12.2009
Die Aufstehzeiten sind sehr human. Um 8 Uhr sind wir aufgestanden und gegen halb neun / neun fingen wir dann mit der Arbeit an. Leider regnete es ein wenig und daher war es auch sehr frisch. Dennoch hieß es für heute Gartenarbeit. Der Garten geht um das Haus herum und ist ziemlich zugewuchert und wir haben heute angefangen, all das Unkraut und die paar Grasbüschel zu entfernen. Das Wetter ändert sich hier ziemlich rasch und als es gegen Mittag war, standen wir im kurzen Shirt in der prallen Sonne.

Nach etwa sieben Stunden Arbeit hatten wir Freizeit. Nach einer sehr kalten Dusche (warmes Wasser was einfach so und vor allem sofort aus der Leitung kommt, ist also doch reiner Luxus!), beschäftigte ich mich etwas mit Jarrah und bat ihn, mir sein Lieblingsspiel zu zeigen. Leider ist Schach das Spiel, was hier in Australien jeder kann und spielt. Und somit spielte ich heute zum ersten mal Schach. Ich war gar nicht soooo schlecht, doch irgendwann kam mir – zum Glück – Ian zur Hilfe und zu zweit konnten wir ihn dann schlagen. Nach ein paar Runden „Pig’s“ (Würfelspiel mit Schweinen, statt Würfeln – haben wir in Melbourne gefunden), gab es dann Abendbrot. Jorji hat Hühnchen mit Gemüse und Kartoffeln gekocht. Sehr lecker, auch wenn ich kein gekochtes Gemüse mag! Manche Dinge ändern sich halt nie…! :o)

Dann empfahl uns Jorji ein paar nette Wanderwege in der Nähe des Hauses und wir begaben uns gleich auf Entdeckertour, denn ein Weg soll an einem Wasserfall enden. Während wir mit Jorji’s aufgemalter Karte durch die Gegend zogen, trafen wir auf einen jungen Mann mit einem GPS-Gerät – ein Geo-Cacher!!! Er meinte, er war gerade in der Nähe und wollte schauen, ob er das Rätsel, an dem er dran ist, nicht noch schnell lösen kann. (Claudia!!! Ich hoffe, du nimmst dir ab und zu mal die Zeit und machst das noch.) Den Wasserfall haben wir dann aber doch nicht mehr gefunden – wurde zu schnell dunkel. Aber wir versuchen es morgen noch mal!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Letzte Tage in Melbourne...

30.11.2009
Heute hieß es also, Emails für die umliegenden Farmen verfassen. Wobei ich stolz verkünden darf, dass ich das Schreiben ganz allein ohne Hilfe verfasst hab (wer ich bin, was ich in Dtl. gearbeitet hab, was für Hobbys ich hab). Ian hat nur noch mal drüber gelesen, aber nichts bemängelt. Jetzt heißt es, WARTEN!

Die letzten Tage haben wir jeden Morgen neue Mitbewohner bekommen, was heißt, jeden Morgen um acht hat einer oder zweie angefangen, die Koffer zu packen. Dann hatten wir wieder nur ältere Männer hier im Zimmer, die nicht wirklich gewillt sind, eine Konversation anzufangen. Dafür sind heute zwei 24jährige deutsche Studenten eingezogen, die wohl auch etwas länger bleiben werden.

01.12.2009
Nachdem ich gestern die Emails losgeschickt habe, bekam ich schon fünf Minuten später Antworten. Eine Familie rief mich sogar sofort an. Wir (Ian hat sich dazu entschlossen, dass mit zu machen) werden die erste Woche in Bridgewater (Adelaide Hills) bei einer Familie verbringen. Vermutlich werden wir Aufgaben wie, Hausarbeit, Gartenarbeit, Babysitting, etc. haben. Dann geht’s am 14.12. nach Mylor (Adelaide Hills) in ein Rescue Center für aussterbende Tiere (meist Reptilien). Zur Zeit leben 450 Reptilien dort und sie sind mitten in der Brutzeit. Werden also viel in Kontakt mit den Tieren kommen. Außerdem werden wir dort auch vielen freilebenden Kangaroos und Koalas begegnen. Die Farm ist sogar lizenziert, was heißt, wenn wir dort drei Monate bleiben können, haben wir unsere Pflichtzeit rum, die wir für die Beantragung des zweiten Visajahres benötigen „YIPPY!“

Da wir nur noch ein paar Tage hier in Melbourne sind, haben wir einen Plan aufgestellt, was es noch zu sehen gibt. Also ging es heute in die Art Gallery und dann weiter durch den Botanical Garden zum „Shrine of Remembrance“ (ein Denkmal für den Krieg). Am 11. Monat, am 11. Tag, um 11 Uhr soll ein Sonnenstrahl durch ein Loch im Dach direkt auf eine Denkmalstafel strahlen (was wohl nicht immer klappt). Dann ging es rauf auf’s Dach, wo wir einen herrlichen Blick über Melbourne und den St Kilda-Strand hatten.

Zurück durch den Botanical Garden zum Federation Square (etwa 30 bis 45 Minuten zu Fuß) ging es zu den berühmten „Bells“ (Glocken), aber leider warteten wir vergebens. Nichts passierte. Dafür hab ich mir einen schönen Sonnenbrand im Gesicht geholt. Den ganzen Abend hab ich „geleuchtet“. Dann trafen wir auf ein paar Weihnachtssänger (kurios, Weihnachtsgesang bei 35°C) und entschieden uns heute für Sushi (eine große mit Fisch gefüllte Rolle für nur $2,70).

02.12.2009
Pasta Night!!! Nachdem wir also wieder alle wie wilde Tiere in der Schlange gewartet haben, um einen Teller Pasta abzustauben, ging es heute auf den Queens Victoria Nachtmarkt inkl. Lifemusic. Überall standen kleine Verkaufsstände mit unterschiedlichen Leckereien. Da wir nicht wussten, was uns da erwarten wird, haben wir nicht wirklich platz im Magen gelassen und konnten also auch nichts probieren. Schade.

Dann ging es zurück zum Hostel, durch den Flagstaff Garden, wo die Possums wieder auf uns warteten. Und im Hostel spielten wir dann wieder Karten – u. a. Poker. Ratet, wer der Gewinner war! *lach*

03.12.2009
Da ich noch überhaupt nicht ausgerüstet bin, um dann auf einer Farm zu arbeiten, ging es heute los in die Stadt, um feste Schuhe zu kaufen (blöd, dabei hab ich so viele zu Haus…) und meine Wwoofing-Mitgliedschaft zu beantragen – was mich glatt $ 160 gekostet hat. „grrrrrrr“ Dafür kann es jetzt los gehen. Wir werden also morgen nur noch Vorbereitungen treffen und dann geht’s auf die große Reise. Da ich nicht weiß, ob ich in den Adelaide Hills auch Internet zur Verfügung haben werde, melde ich mich hiermit erstmal ab…

Bis bald… mit neuen Geschichten aus der Tierwelt!

Montag, 30. November 2009

Traveln oder Wwoofen?!

BILDER "MELBOURNE PART 3" WURDEN AKTUALISIERT!


28.11.2009
Mein Herz erblühte, als ich auf der anderen Straßenseite ein Feuerwehrauto erblickte. (*Ihr fehlt mir alle ganz schön doll!*) Nachdem ich dem Konzert eine Weile gelauscht hatte, erblickte ich am anderen Ende des Squares eine Gruppe Breakdancer und eine Straßenmusikerband, die Countrymusic spielten. Auf dem Weg zur Band, kreuzte eine Mutter mit ihrem Kind „an der Leine“ meinen Weg. Kurios, kurios… Als die Band dann einpackte, stellte sich ein einzelner Typ mit einer E-Gitarre auf ihren Platz und fing an Krach zu machen. Ich konnte kein einzelnes Lied erkennen, aber dennoch stellten sich ab und an Jugendliche vor ihm hin und rockten gemeinsam mit ihm ab. Unverständlich… Während er also seine E-Gitarre vergewaltigte, nahm ein anderer schräger Vogel mir gegenüber platz. Ein Gothikmädel – schwarz und rot gekleidet, blauer Liedschatten bis zu den Augenbrauen und schwarze Flügel).

Die letzten Nächte haben wir hier Poker gespielt (irgendwie bin ich bis jetzt die einzige Frau, die es mit den Jungs aufnehmen wollte) und habe sie auch gleich in der ersten Nacht abgezockt. (*Ich vermisse unsere Pokerabende, unsere Diskussionen über den Belag auf unserer gemeinsamen Pizza und dass wir uns dann doch immer wieder für einzelne Pizzen entschieden haben!*)

29.11.2009
Frisch gestärkt von den Pancakes heut Morgen (übrigens meine letzten hier im Hostel, da wir ja nächste Woche Samstag schon auf dem Roadtrip sind), habe ich nun endlich mal meinen Kram/unser Zimmer aufgeräumt. Nach über einem Monat wird man schnell zum Messi.

Am Nachmittag war ich dann wieder auf dem Victoria Markt, um frisches Obst, Gemüse, etc. zu kaufen. Ich liebe diese Atmosphäre! Rechts und links Stände und ihre Marktschreier, der Duft von frischen Lebensmitteln und die vielen Marktbesucher, auf der Suche nach dem besten Schnäppchen. Als ich an einem Käseverkäufer vorbei ging, bot er mir frische Käsehäppchen an. Da konnte ich nicht nein sagen. Dann stand plötzlich eine ältere Dame neben mir und erzählte mir, dass sie in Brunswick (Rand Melbourne) wohnt, jeden Sonntag herkommt, um hier diesen Käse zu kaufen. Wir teilten uns einen Kilo Käse, leider habe ich aber den Namen vergessen - hat aber die Konsistenz und den Geschmack von Mozzarella.

Zurück im Hostel, hab ich mich heute über das Wwoofen informiert, was eine gute Alternative zum Rumsitzen ist. Wwoofen ermöglicht Travellern auf Farmen unendgeldlich, dafür aber für Unterkunft und Essen, zu arbeiten. Einige Farmen sind lizenziert und ermöglichen einem die Beantragung des 2ten Visas. Wir werden einige Farmen um und in Adelaide anschreiben, um zumindest Geld für Unterkunft und Essen zu sparen. Also, Daumen drücken!!!

Samstag, 28. November 2009

Trivia- und Krankenhausnächte...

19.11.2009
Heute war Trivia Night (Quiz Nacht) in einem Pub um die Ecke. Mein Team hat leider nur den letzten Platz gemacht, dafür hatten wir aber einen spaßigen Abend. Neben dem Quiz gab’s noch Glücksspiele – wie Bierwetttrinken, Preise raten, Zahlen raten - aber auch da hatten wir kein Glück.

20.11.2009
Das Wetter ist heute leider nicht so herrlich, wie an den anderen Tagen. Zum Wochenende soll ein Gewitter aufkommen, daher ist es zwar warm, dafür nieselt es ständig. Das ließ mich dennoch nicht davon abhalten, zum Strand nach St. Kilda zu fahren. Von da aus bin ich dann zwei Stunden am Strand entlang zum Brighton Beach gelaufen - dort stehen die berühmten farbigen Strandhütten (warum auch immer sie so berühmt sind…). Unterwegs lagen viele tote Quallen und ein Seeigel am Strand (siehe Bilder). In Brighton gab es dann endlich mal „Fish and Chips“ für mich und dann ging es den ganzen Weg wieder zurück, wobei ich aber mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang entschädigt wurde.

21.11.2009
Heute haben wir uns wieder aufgemacht, zu einem Stadtrundgang – diesmal in die Docklands (Melbourne’s Hafen). Neben diversen architektonisch interessanten Gebäuden (siehe Bilder), besuchten wir noch eine Autoausstellung, einen Aktion“-park“ und natürlich den Hafen. Als es zu regnen anfing, mussten wir leider wieder umkehren.

22.11.2009
Auch heute regnet es wieder den ganzen Tag. Bleibt mir nur, mich den Pancakes hinzugeben…
Seit einigen Tagen haben wir einen Schweden (geschätzte 70 Jahre) in unserem Zimmer. Eigentlich sind wir sehr offen allen Rassen und Altersgruppen gegenüber, aber bei ihm hörte dann unsere Freundlichkeit auf. Schon am ersten Morgen fing er gegen acht Uhr an, Krach zu machen. Koffer auf – raschel raschel- Koffer zu; Schließfach auf – klonk klonk – Schließfach zu (etwa 10 bis 20 mal). Das ganze dauerte ganze drei Stunden, bis er endlich verschwand. In der dritten Nacht ertappten wir ihn dann bei… naja, das will ich hier eigentlich nicht so ausführlich erklären! Ich kann nur sagen, „Freut euch Männerwelt, auch im hohen Alter geht das noch!“ Nach der Aktion und dem ständigen morgendlichen nervtötenden Krach, beschlossen wir, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Ian hatte wieder Nachtschicht und kam erst 6 Uhr morgens zurück. Als dann „Granny“ heute Morgen anfing, seinen Regenponcho unnötigerweise im Zimmer auszubreiten, ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich bat ihn höflich, das doch bitte draußen zu machen, doch anstatt das Zimmer zu verlassen, packte er ihn wieder gemütlich zusammen. Nun wurde ich etwas forscher und wies ihn darauf hin, dass er noch immer Krach macht. Daraufhin fing er an, uns zu beschuldigen, wir würden jeden Abend Krach machen und auch immer das Licht anmachen (wobei ich anmerken muss, dass er bereits gegen 20 Uhr ins Bett geht und wir einfach nur den nötigsten Krach machen und ich sogar eine Taschenlampe benutze, um niemanden zu stören. Der Mann war also auf Streit aus. Ich versuchte ihm – noch immer höflich – zu erklären, warum ich jetzt sauer sei, da ich annahm, er verstand nicht, was ich meinte. Ich bat ihm mir seinen Poncho zu geben, dann führte ich ihm vor (wie einem Kleinkin – so benahm er sich nämlich auch) was ich mit dem Poncho meinte. Plötzlich riss er mir den Poncho wieder aus der Hand und schrie mich an - auf schwedisch vermutlich. Dabei machte er einige Schritte auf mich zu und ballte die Fäuste. Ich erschrak – gab ja nicht wirklich einen Grund aggressiv zu werden - und warnte ihn davor, was passieren würde, wenn er mich anfassen würde. Plötzlich meinte er, ich hätte ihn ja angefasst, wobei ich ihn nie berührt habe. Als ich ihn darauf hin wies, rannte er zur Tür, riss sie auf und meinte, ich solle sofort das Zimmer und das Hostel verlassen. Daraufhin hab ich ihn dann nur ausgelacht und ihm in meiner sarkastischen Art klar gemacht, dass er hier nichts zu sagen hat und wenn einer geht, dann ist er es. Seine Aggressivität ließ nicht nach und schon ein kleiner sarkastischer Witz brachte ihn wieder auf die Palme – dabei dachte ich immer, im Alter wird man weiser…

23.11.2009
Heute war ich zum Kaffee in Claire’s (USA) eigener Wohnung eingeladen. Das ist meine erste Einladung seit über zwei Monaten. Endlich mal keine 30 Mann um einen herum, eine gemütliche Couch, ein nettes Gespräch unter vier Augen und einen Ausblick auf’s Meer (auch wenn es einige Kilometer entfernt ist). Für Claire war ich auch der erste Besuch in ihrer ersten eigenen australischen Wohnung. Witzig, auf was man plötzlich Priorität legt…

24.11.2009
Da unser Trip über die Great Ocean Road bald losgeht, sind wir dann heute ins Informationscenter gegangen. Neben Strassenkarten gab’s noch einige nützliche Tipps über die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Die Frau hat sich super viel Zeit für uns genommen und war super nett. Doch als wir sie baten, uns noch ein paar günstige/kostenlose Sehenswürdigkeiten hier in Melbourne zu nennen (müssen ja schließlich noch zwei Wochen rum bringen) und wir ihr aufzählten, was wir alles schon gesehen haben, war selbst sie erstaunt. Leider gibt es nur noch 3 Dinge für uns zu tun. „Museum of Moving Images“, „Ian Potter Art Gallery“ und der “Tourist Shuttle Bus”. Also machten wir uns auf zum Museum, indem sie alles rund um Medien, Fernsehen und deren Technik ausstellten. Das tollste war die „Matrixkapsel“. In der konnte man eine Matrixszene drehen. Die Kapsel war rund und mit Kameras bestückt. Macht man nun eine Bewegung, wird diese von allen Seiten aufgezeichnet und dann in Zeitlupe und dabei um die Achse drehend wiedergegeben. Das Kurzvideo konnte man sich dann auf die eigene Homepage schicken. Hier ein bis zwei Links, damit ihr auch was zu lachen habt:

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-b981b8b9b62545b996ef4301f7d28d13.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-d67884acb961515d7d4ee9b4974bb1ee.flv

http://www.acmi.net.au/timeslice/Timeslice.htm?file=ts-20091124-15ab11217e547aeef0dfd64b03fb2dcd.flv

Übrigens musste „Granny“ nun aus unserem Zimmer ausziehen, worüber er natürlich nicht sehr erfreut war. Schlecht für ihn, GUT für UNS!!!

26.11.2009
Kaum war ich am Morgen ins Bett gegangen, machte mich Ian wieder wach. Ihm war mega übel und konnte nichts mehr bei sich halten. Trank er nur einen Schluck Wasser, kam 2 Sekunden später alles wieder raus, dann begann er auch noch zu frieren und sich zu schütteln. Als es gegen 5 Uhr noch immer nicht besser wurde, beschloss ich, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Ununterbrochenes Übergeben kann ja nicht gut sein…! Ian kam sofort an den Tropf und ich blieb die Nacht bei ihm bis mich meine eigenen Kräfte verließen und ich unbedingt ins Bett musste (so gemütlich so ein Krankenhausstuhl auch ist, drauf schlafen klappt nicht)! Halb zehn war ich dann zurück im Hostel. Später bekam ich dann die Nachricht, dass er wohl eine Lebensmittelvergiftung bzw. eine Bakterieninfektion hat und noch eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben muss. Nun konnte ich also doch noch beruhigt zur Trivia Nacht gehen. Diesmal machten wir auch den zweiten Platz und gewannen das Bierwetttrinken, und gewannen noch mehr Bier. Blöd für mich, da ich ja kein Bier mag…

27.11.2009
Nachdem Ian heute Morgen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, beschlossen wir, unsere kurze Liste „noch zu erledigende Dinge“ abzuarbeiten und in die „Ian Potter Art Gallery“ zu gehen. Die erstreckt sich über drei Etagen und zeigt Zeichnungen, Zeichendrucke und Fotodrucke. Am Abend gab’s dann wieder unser kostenloses BBQ in der Stadt. Da heute keiner wirklich ausgehen wollte, machten wir es uns im Hostel gemütlich. Unsere Kiwi-Jungs (New Zealand) bekamen Besuch von einem weiteren Kiwi-Jungen (der übrigens wie Luigi von Mario Brothers aussieht). Der viel nach vier Bieren auf der Couch in den Schlaf und ließ sich auch nicht mehr aufwecken. Erst schüttelten sie seine Arme, dann seine Beine, dann seinen Kopf, aber nix passierte. Er schlief einfach weiter, mit seinem Grinsen auf den Lippen. Dann setzten sie ihn in Pose, öffneten sein Hemd und da unser Motto lautet: „Wer einschläft, wird angemalt!“… Bin gespannt, wann er bemerkt, dass er Herzen über seinem Hintern und eine Sonne um seinen Nippel hat! *lol*

28.11.2009
Da das Wetter super schön heute ist, sitze ich im Federation Square (belebter Platz umringt von Museen und Gallerin, auf dem immer was los ist) unter einem Baum im Schatten, teile mein Toastbrot mit den Vögeln (fressen einem hier aus der Hand) und genieße nebenbei noch ein Konzert der „Salvation Army“.
Hab ich schon erwähnt, dass es nur noch 8 Tage bis zu meinem Roadtrip sind?! *freu* Wir haben uns mal schlau gemacht, was für einen Van wir bekommen. Es ist ein Mercedes 5B, ein richtiger Campervan mit 5 Betten, Dusche, Fernseher, Mikrowelle, Ofen und allem, was sonst noch dazu gehört. Ich hoffe, ich kann dieses Monster bändigen… :o)

Mittwoch, 18. November 2009

Goon Race and lazy days...

HAB NEUE BILDER HOCHGELADEN!!!


17.11.2009 Die letzten Tage haben wir nicht wirklich viel gemacht, davon abgesehen, dass es auch super heiß war. Leider mussten wir uns von Lisa und Kalli verabschieden, da sie mit drei Anderen auf Reisen gegangen sind. Ich hoffe, ihr habt Spaß! Dann haben wir eines abends eine Goon Beach Party in St Kilda veranstaltet. Wir verabredeten uns zum Sonnenuntergang am Strand, jeder brachte sich was zu trinken und zu knabbern mit, dazu etwas Musik. Am Freitag waren wir dann im Melbourne Zoo (endlich mal wieder Tiere ansehen). Hier haben die Tiere echt schöne Gehege und viel Platz. Wir hatten sogar das Glück, den Gesang der Löwen mitzuerleben.

Für den Abend stand die Goon Race an. Ziel des Rennens war es, im Zweierteam eine 4 Liter Packung Goon (Wein) als Erster zu leeren. Cameron unser Rugby spieler und Michael (beide von New Zealand) waren in einem Team und gewannen das Rennen nach 8 (!!!) Minuten, trotz 5 Minuten Strafzeit für Cameron. Als sie ihre Box geleert hatten, waren die meisten erst beim zweiten Becher. Danach musste Cameron auch ins Bett gebracht werden – ihm ging es echt schrecklich. Ich hab nicht wirklich am Rennen teilgenommen. Erschien mir doch sehr sinnlos, meinen Goon auf Ex zu trinken, wenn ich dann am nächsten Tag nichts mehr vom Abend weiß. Die meisten Abende verbringen wir hier allerdings nur mit gemütlichem Zusammensitzen, evtl. ein Becher Goon, Gitarrenspiele, Gesang und netten Gesprächen.

Nun muss ich mein 4-Bett-Zimmer mit zwei sehr unangenehmen Menschen teilen. Nachdem nun unser liebgewonnenen Marcus (GER) in seine Wohnung gezogen ist, waren wir erst erfreut, ein Zimmer für uns allein zu haben, doch schon einen Tag später zog Peter (AUS) bei uns ein. Peter ist Stammgast im Hostel und ein echt schräger Vogel. Niemand mag ihn so richtig, er ist ziemlich nervig, erzählt ständig, wie viele Freundinnen er hat und sieht kein bisschen gut aus. Ganz im Gegenteil! Er ist ziemlich schleimig. Und dann haben wir jetzt auch noch einen Mann um die 60/70 Jahre im Zimmer, dem am frühen Morgen einfällt, dass er seine Sachen ordnen muss (natürlich alles in Plastiktüten, so dass er ständig rumraschelt)! Aber zum Glück sind wir nicht mehr lange hier! Wir haben nämlich endlich einen Termin für unsere Weiterreise. Über eine Relocation Firma haben wir vom 05.12. bis 07.12. einen Van (4 Betten) nach Adelaide über die Great Ocean Road bekommen. Dazu haben wir fast 1300 Kilometer frei und einen Gutschein für Benzin im Wert von 110 $. Der Wagen kostet uns nur 15 $ / Tag, da wir ihn für die Firma überführen. Und da wir zu dritt reisen (Ian, Lucas und ich), wird das eine super günstige Reise. Ich bin so froh, dass es endlich weitergeht. Die letzten Tage habe ich gemerkt, dass es mir nicht so gut bekommt, wenn ich irgendwo für länger stecken bleibe und nun kann ich es kaum erwarten. Von Morry (Tasmania), der hier im Hostel arbeitet und mit dem wir uns super verstehen, haben wir aus dem Lost-and-Found-Room zwei Schlafsäcke und ein Zelt bekommen. Und mit einem Augenzwinkern meinte er dann noch zu mir, falls wir noch was benötigen, soll ich nur bescheid sagen. Somit hab ich uns schon mal Toilettenpapier und eine riesige Packung Müsli für die Reise gesichert. :o)

18.11.2009
Nach einer langen Nacht mit meinen Hostelmitbewohnern (diesmal aber ohne Trinkspiele, dafür wieder mit Gitarre und Gesang), sind wir dann heute wieder nach St Kilda an den Strand. Das Wetter ist zur Zeit echt herrlich und endlich konnte ich wieder ein richtiges Bad im Meer nehmen (leider sind echt viele riesige Quallen im Meer, aber die sollen ja nicht gefährlich sein – hoffentlich). Gerade eben hab ich die „Free Pasta“ verputzt, ein kurzes Schläfchen gehalten und gleich spielen wir GUNO (Goon Uno). War ein sehr relaxter Tag heute. Ich drück euch.

Montag, 9. November 2009

Gambling Queen and Points Queen...

In den letzten Tagen ist mal wieder so viel passiert, dass ich nicht dazu gekommen bin, zu schreiben. Daher nun eine „kleine“ Zusammenfassung…

Am 28.10. haben Ian und ich uns auf nach Fitzroy - in einen Stadtteil von Melbourne - gemacht. Hier sollten uns Häuser im alten Style und eine nette Einkaufspassage erwarten. Unser Weg führte uns durch den wunderschönen Carlton Garden, am Melbourne Museum vorbei bis… ja bis ins Ghetto von Fritzroy. Plattenbauten und dunkle Gassen säumten das Stadtbild. Wir hielten uns nicht lange auf und liefen weiter bis zum Yarra Bend Park (was nicht gerade um die Ecke liegt). Der Park war wunderschön, doch um nicht im Dunkeln durch Fitzroys Ghetto-Gassen laufen zu müssen, mussten wir leider umkehren.

Am 29.10. beschlossen wir (Lucas, Ben, Ian und ich) uns Melbourne von oben anzusehen. Auf dem 360°Tower bekamen wir die Möglichkeit - einen Rundumblick von Melbourne, den Sonnenuntergang und Melbourne bei Nacht! Zurück im Hostel, hat dann Cameron und Jesse (New Zealand) für uns Pasta gekocht. Und später ging es dann noch in einen Irish Pub mit über 20 Leuten vom Hostel.

Am 30.10. wollten Lisa, Kali und ich dann mal im Melbourner Style ausgehen. Wir zogen uns also relativ „kurze“ Kleider an (ich konnte endlich mein neues rotes Kleid tragen, was ich in SYD gekauft hatte) und machten uns auf zum Club „Brwon Alley“. Im Club angekommen, schlug Lisa ein Spiel für den Abend vor – das Punkte-Spiel (1 Pkt. wenn ein Mann einem einen Drink spendiert; 1 Pkt. für einen Kuss egal wohin; aber pro Mann maximal 2 Pkt.). Wir starteten das Spiel und schauten uns um, da stand schon der erste Mann neben mir. Die Mädels schüttelten nur mit dem Kopf! Er startete eine lange Konservation, aber es sah nicht danach aus, dass er mir einen Drink spendieren wollte, also wechselten wir den Dancefloor, um ihn loszuwerden (klingt schlimmer als es ist – der Typ war echt schmierig). Doch als ich ihm erklärte, dass wir nur kurz weg seien und sicher bald zurück sind, gab er mir überraschend einen Kuss auf die Wange. Erst erschrak ich – wie eklig – doch dann sah ich die Mädels strahlend an und flüsterte „Mein erster Puuuuuunkt!!!“ Wir saßen keine 5 Minuten drüben, da saß der Typ wieder neben mir, mit einem neuen Drink in der Hand. „Gott, wird man den denn nie los?“ Ich klärte kurz mit den Mädels ab, ob es einen Punkt dafür gäbe, wenn ich sein Glas komplett austrinken würde oder ob ein Mann einem einen eigenen Drink spendieren müsste. Die Mädels waren einverstanden, aber ich müsste das Glas komplett allein trinken. Ich drehte mich zu ihm um und fragte, was er denn da trinke. Freundlich reichte er mir sein Glas, ich könne gerne probieren. Er war nur schon zu betrunken, um sich eine Minute später noch daran zu erinnern, dass er mir sein Glas gegeben hat. Ich drehte mich zu den Mädels um, winkte lächelnd mit dem Glas und trank es. Dann verließen wir auch schon den Club (die Musik war schrecklich) und machten uns auf den Weg ins Casino. Unterwegs trafen wir auf einen Hostelbewohner und während wir mit ihm sprachen, hielt eine Horde junger Männer neben uns. Einer von ihnen zeigte plötzlich seinen – nicht sehr attraktiven – Bauch den Anderen. Ich sah in dem Moment gerade hin und ein Freund sah mich in dem Moment an. Er nahm an, ich mochte, was ich sah und rief seinen Freund zu mir. Er fragte, ob ich seinen Freund küssen wollte (was ich nun wirklich nicht vor hatte!!!), doch ich erklärte, mit einem Augenzwinkern zu den Mädels, dass er mir einen Kuss auf die Wange geben darf und schwups…hatte ich den dritten Punkt. Ich muss - glaub ich - nicht erwähnen, dass die beiden zu dem Zeitpunkt noch keinen Pkt. hatten?! Im Casino angekommen, begaben wir uns erstmal in den Club zum tanzen, wo ich dann meinen vierten Pkt. für einen Drink bekam.
Als wir genug getanzt hatten, wollte Lisa gerne mal zocken. Also runter und ran an die Automaten. Einen Dollar rein, dann einen Gewinn von 60 Cent gemacht und dann ALLES verloren! Lisa hatte Blut geleckt, wollte aber nicht ihr eigenes Geld verspielen. Wir wollten also versuchen, jemanden zu finden, der uns an seinem Spiel teilhaben lässt. Als uns ein Typ kreuzte, der Kali ein Kompliment zu warf, ergriffen wir die Chance. Es entstand ein Gespräch und als er uns fragte, was wir denn hier machten, erklärten wir, dass wir gerne spielen wollten, aber gar nicht wüssten, wie das funktioniert. Hilfsbereit bat er an, uns alles Wichtige zu zeigen. Aber vorher gab es erstmal eine Runde Cocktails. An der Bar viel ich fast um – 15 $ wollten die hier für einen Cocktail haben, doch er bezahlte alle Getränke (es gab auch noch eine zweite Runde). Dann ging es zum Glücksrad, er tauschte 50 $ um und gab jedem von uns 5 $. Wir setzten, ich verlor, die Mädels gewannen. Wir setzten erneut und gewannen und dann nochmal. Wir gingen durch die Tischreihen und dann fragte er einfach „rot oder schwarz“. Wir wussten nicht was er meinte und eh wir uns versahen, setzte er im Roulette auf unsere jeweilige Farbe und gewann und wir setzten erneut und gewannen und gewannen und gewannen… Wir hatten eine super Glückssträhne und als es dann fast fünf Uhr morgens war, ging ich mit 60 $, Lisa mit 60 $ und Kali mit 40 $ nach Hause. Da er uns einlud, am nächsten Tag mit ihm zum weltberühmten Melbourne Cup zu gehen, gingen wir nicht zu Bett, sondern in die Stadt, um uns angemessene Kleider zu kaufen (das Geld dafür hatten wir ja nun)…

31.10.: Als wir endlich alle ein Kleid, Schuhe und so ein peinliches Haargedöhns gefunden hatten, telefonierten wir mit Tommy wegen dem Melbourne Cup. Dann riss die Verbindung irgendwann ab (nächsten Tag erhielten wir die Nachricht von ihm, dass sein Akku alle war). Also, leider kein Melbourne Cup für uns. *schade*

Am 01.11. kam dann endlich Nathalie (meine erste Australien-Liebe) in Melbourne an. Ich hatte mich die ganze Woche schon auf sie gefreut. *Sorry Nat, dass ich dir keine Pancakes übriggelassen hab! Aber die waren sooooo lecker!* Ich – als mittlerweile alte Melbournerin – führte sie ein wenig rum. Erst ging es zum Victoria Market, dann nach St Kilda an den Strand, um die Pinguine zu sehen. Clare (aus Amerika) und Ian begleiteten uns. Alle drei waren noch nicht zuvor dort gewesen. Also war ich ihr Tour Guide und von einem Tour Guide erwartet man auch spannende Geschichten. Also gab es welche über Pinguine, Quallen, Loch Ness und Wale.

Am 02.11. ging es dann ins Melbourne Museum mit Nat. Wahnsinn was einem dort für 8 $ geboten wird. Zig Ausstellungen über Tiere, Mensch und Natur. Lohnt sich echt! Dann gibt es hier in Melbourne eine kostenlose Straßenbahn, die im Kreis um Central Melbourne fährt, die wir dann auch noch ausprobierten. Am Abend zeigte ich Nat die Feuershow vor dem Casino und natürlich das Nachtleben im Casino. Kaum waren wir drin, entdeckte sie dieses Spiel mit den Würfeln (hab den Namen schon wieder vergessen), was man immer in den Filmen sieht. Wir stellten uns daneben und versuchten einen Einblick ins Spiel zu bekommen. Aussichtslos! Zu viele Felder, zu viele Dealer und meist ein Chaos, sobald die Würfel geworfen wurden. Ein Mann hörte uns und sprach uns an. Sein Bruder würde spielen, der könne uns alles erklären. So kamen wir ins Gespräch (drei Brüder, von 13, und ein Kumpel waren zusammen im Casino). Als Nat und ich uns zur Bar aufmachten, um – anständig – selber für unseren Drink zu bezahlen, stand plötzlich einer der Brüder neben uns und legte einen Spielchip auf den Tresen. Damit waren wir wohl mal wieder eingeladen. Nach der zweiten Runde mussten wir leider los (sie waren echt nett, luden uns ebenfalls zum Melbourne Cup ein, aber Nat verließ mich am nächsten Tag wieder und allein mit vier Fremden wollte ich nicht weggehen!) Der Abend begann gerade erst (war ja auch leider der letzte gemeinsame mit Nat). Wir gingen also erst in einen Irish Pub namens Pugg Mahoni, wo schon einige Freunde aus dem Hostel auf uns warteten. Später zogen wir allesamt ins P.J. O’Brians, wo noch weitere auf uns warteten und tanzten die ganze Nacht.

Am 05.11. hatte ich ein weiteres Interview für einen Job. Diesmal ging es um die UNHCR (Verein für Flüchtlingshilfe) und natürlich darum, Geldspender zu finden. Das Gespräch verlief ganz gut. Entgegen meiner Erwartungen, klappte es auch mit meinem Englisch fast reibungslos. Ich glaube nicht, dass ich den Job bekomme, aber es war auf jeden Fall eine nette Erfahrung. Außerdem hab ich seit ein paar Tagen das Gefühl im Bauch, dass es Zeit für mich wird, weiter zu reisen. Nach meinem Interview (was im Stadtteil Richmond stattfand) spazierte ich noch ein Weilchen durch die Stadt bis zu den Docklands (wunderschöne Stadtteile mit alten Gebäuden). Da uns Ian gestern eine Woche kostenloses Fitnessstudio besorgt hat, starteten wir heute unsere Probestunden. Tat echt gut mal wieder was für den müden Körper zu tun.

06.11. Freitag ist immer Free-BBQ-Night und diesmal waren wir über zehn Leute. Nachdem wir uns dann also den Bauch vollgestopft hatten, ging ich mit Lucas und Ian zum Schwimmbad, ein paar Bahnen ziehen. Später versuchten mich beide, wie im Film „Dirty Dancing“, über den Kopf zu heben. Es klappte nicht ganz, was aber – wie ich hier betonen möchte – nicht an meinem Gewicht lag! :o) Zurück im Hostel, spielte ich mein erstes Trinkspiel überhaupt „21“. Man versucht bis 21 zu zählen, jeder eine Zahl, wobei nach und nach die einzelnen Zahlen gegen andere Begriffe oder Aktivitäten ausgetauscht werden. Macht man einen Fehler, muss man trinken, erreicht man die 21, muss man trinken. Kling ziemlich stupide und einfach, aber nach ein paar Bechern wird es echt schwer. Leider – oder zum Glück – liebe ich Merkspiele und daher war ich zu gut und brauchte / durfte fast gar nicht trinken. Beim zweiten Spiel „Never have I ever…“ (Ich habe noch nie…) hatte ich allerdings nicht so viel Glück… Gegen Mitternacht ging es dann noch in einen Club namens „red violet“, den fast ausschließlich nur dunkelhäutige Gäste besuchen. Mit mir hab ich nur 4 Blondinen gezählt. An dem Abend waren wir eine „Besonderheit“!

Gestern (08.11.) verbrachten wir in St Kilda unseren ersten richtigen Strandtag - Sonnenbad (über 30°C) am Strand inkl. Abkühlung im Meer. Natürlich hab ich mir gleich meinen ersten Sonnenbrand geholt. Das ist schon fast unvorstellbar. Ihr habt euren ersten Schnee, während ich meinen ersten Sonnenbrand hab. Wir blieben den ganzen Tag in St Kilda. Erst am Strand, dann ein Schläfchen im Schatten der Palmen, bis die Sonne über dem Meer unterging. Und das war atemberaubend schön. Der gesamte Himmel erstrahlte in einem rot-orange und halb Melbourne und Umgebung versammelten sich dort am Strand, um das Spektakel zu erleben…

09.11.2009
Heute bekam ich die Absage von UNHCR, fast schon wie erwartet. Das macht aber nichts. Wie erwähnt, möchte ich gerne weiterziehen. Daher werde ich mich gleich mal mit ein paar Freunden zusammensetzen und schauen, wie und wann und mit wem es jetzt weitergeht. Ich kann es kaum erwarten, die Great Ocean Road zu überqueren – on the road, Strandtage, Essen aus Dosen und im Van schlafen! YIPPY!!!
Übrigens bin ich mal wieder erkältet, von der Lüftung in den Zimmern, da mein Bett genau im Windzug steht…

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Erste Interviews für Promotion & erste Rugby-Versuche

27.10.2009
Da hier unter der Woche nicht so viel los ist – was Bars und Discotheken angeht – haben wir uns gestern Abend alle in der Hostel Lounge versammelt, um Karten zu spielen. Das Spiel heißt „Bullshit“, kennt jeder. Man legt eine bestimmte Anzahl an Karten verdeckt auf den Tisch und sagt was es sein soll „drei Könige“ oder „fünf siebenen“ und wenn man das nicht glaubt, schaut man drunter. Sind die Karten richtig, muss der jenige die Karten nehmen, der Bullshit rief – sind die Karten falsch, muss man selbst alle Karten aufnehmen. Das Prinzip ist, mit Lügen zu gewinnen. Aber die Moral von der Geschichte ist, ich hab nie gelogen und doch gewonnen…

Dann hatte ich heute mein erstes Interview bei einer Promotionfirma. Lisa hatte einen Termin und ich bin einfach mitgegangen. Irgendwann muss man ja mal anfangen. Also wir hin zum Büro, wussten aber nur, dass es ums Marketing geht. Wir haben - unüblich für Melbourner - die Treppe genommen (wo Orgelmusik gespielt wurde, sodass wir dachten, wir seien auf dem weg zum Bestatter) und sind erstmal direkt in den Büroräumen gelandet, statt am Empfang und erwischten einen Mann beim Haare stylen. Sah schon (entschuldigt für den Ausdruck!!!) ziemlich schwul aus. Dann geleitete er uns mit dem Spruch "verrückte deutsche Mädels" zum Empfang, wo bereits Andere warteten. Wir also zum Empfang (Lisa fielen gleich die Herzen an der Tafel an der Wand auf!!!), begrüßt uns eine der aufgetakelten Mädels mit "Aaaaaah, heeeeeeey. My naaaaaame is ....blablabla... Looooooovely to meeeeeeeeeet you!" Da war mir schon klar, „Das ist nix für mich!“ Aufgetakelte Mädels, die in einer super hohen Stimme sprechen, alle Wörter in die Länge ziehen und alles lieben, was so passiert - geht gar nicht!!!

Wir sollten einen Zettel ausfüllen, wer wir sind, was wir so gemacht haben und warum wir hier sind. Naja, fix gemacht und nebenbei lief ja dann endlich tolle Partymusik (wo wir uns es nicht nehmen konnten, mitzusingen - den Job hier wollten wir ja eh nicht, aber die Erfahrung heute wollten wir noch mitnehmen). Dann kam ein junger Mann rein, der alle Namen vorlas, die nun zum Gespräch rein sollten und endete seinen Satz mit "Beautyful!" (Wunderschön!) und zog das Wort auch so in die Länge. Lisa und ich schauten uns an "Schwul!" war gleichzeitig unsere Antwort. Also ging es zusammen rein zum Gespräch, mit vier Anderen (eine aus Dublin - sehr pummelig und unvorteilhaft gekleidet, drei weitere aus Dtl. – ein Langzeitarbeitsloser, der nun reist und ein schreckliches Englisch hat und zwei Mädels, die Lehrerin werden wollen, aber den Mund nicht aufbekamen). Wir stellten uns vor und erzählten, was wir so bisher gemacht haben und dieser Manager bemerkte nach jedem Satz von uns oder von ihm, dass ja alles "Beautyful" sei. Bei solchen Leuten, die alles lieben oder toll finden, bekomme ich ja Gänsehaut und ich musste mich echt zusammenreißen, nicht loszulachen. Der war soooo peinlich. Der Typ aus Dtl. (mit dem schlechten Englisch) erzählte dann auch noch, dass er ja im letzten Monat einen Business-Englisch-Kurs gemacht hätte und beendete seine Erzählung mit "And this was very good." (Und das war sehr gut.) wobei er die Wörter so schrecklich betonte, dass es in den Ohren echt weh tat. Der "Beautyful"-Typ ging dann irgendwann raus, um sich zu beratschlagen und kam wieder rein, um die Namen vorzulesen, wer zum nächsten Gespräch kommen sollte. Dabei hatte er noch nicht mal erwähnt, was unser Job sein würde. Wir wussten, sie arbeiten mit Wildlife-Organisationen zusammen. Vermutlich ging es um Spendensammeln, aber wir werden es wohl nie erfahren, denn Lisa und ich waren als einzige nicht dabei. Wir mussten so lachen, weil wir bzw. vor allem auch ich mit meiner letzten Position in Hamburg, am besten darein gepasst hätten. Aber vermutlich suchten die Leute, die sie kuschen konnten und so hinbiegen, wie es ihnen gefällt und da passen wir dann ganz und gar nicht rein! Wir sind dann alle Mann runter - keiner hat das Auswahlsystem verstanden - und unterhielten uns über diesen Schleimertypen, als der Mann zurück kam, den wir vorher beim Haare stylen erwischt hatten. Er fragte uns, wie unser Interview gelaufen sei und Lisa meinte nur trocken "Oooooh, was beauuuuuuuuuuuutyful and we had noooooo prooooooooooooooooblems!" Der Typ überlegte kurz und meinte dann nur, dass der Manager manchmal verrückt sei. Das war echt das beste Interview, das ich je hatte...

Da die Sonne heute so herrlich schien, sind wir mit ein paar Leuten vom Hostel in den Park, um uns sportlich zu betätigen. Erst stand Volleyball auf dem Spiel und als dann später Cameron (Rugbyspieler aus Neuseeland) mit seinem Freund dazu kamen, spielten wir Rugby (nur ohne tackeln). Ich war nicht mal schlecht und schaffte es sogar, dieses Ei von Ball per Fuss und Hand zum nächsten Spieler auf einer langen Distanz zu werfen.

(ACHTUNG!!! Nichts für Kinder!!!)
Nun haben wir Melbourne auch umgetauft. Einerseits, weil es hier doch meist ziemlich langweilig ist (in der Woche kann man nicht großartig weggehen) und andererseits, weil die Frauen hier alle so overdressed rumlaufen, egal ob für das Business oder wenn sie ausgehen, so dass es schon super schlampig wirkt. Kurzes Kleidchen, super Highheels!!! Nun heißt Melbourne…

Melboring Bitch City

Samstag, 24. Oktober 2009

Berufung gefunden...

23.10.2009
Heute waren wir wieder auf dem Victoria Market, um den Heißhunger nach Obst und Gemüse zu stillen. Beides ist sehr teuer im Supermarkt und nun, wo die Sonne jeden Tag herrlich scheint, genieße ich gerne meine Früchte beim Picknick im Park.

Zurück im Hostel, erfuhren wir, dass es zwei kostenlose BBQ's hier in der City geben soll. Also machten wir uns auf die Suche (Sandra aus Holland, Ian, Kali + Lisa + Ben + Lucas aus Dtl. und ich). Nach einem kurzen Fußmarsch, fanden wir auch schon die erste Bar (Exford). Auf einer Hinterhofterrasse bekamen wir dann Würstchen (mit Heinz-Ketchup) gebrutzelt. Dann machten wir uns auf zur zweiten Bar (SynBar). Diese lag in einem Hinterhof (sah sehr schäbig aus), doch als wir dann oben waren, führte uns der Geruch von gebrutzeltem Fleisch auf eine sehr große gemütliche Terrasse mit Blick auf die Strasse. Nach einigen Bürgern und einem Wein / Bier (nun hatten wir unsere Berufung gefunden - kostenlose BBQ's finden), machten wir uns dann gesättigt auf den Rückweg.

Da Kali ihren Geburtstag heute reinfeiern wollte, machten wir uns wieder in einer großen Gruppe auf den Weg in eine Disco hier in Melbourne. Wir erhielten freien Eintritt und Kali einen Getränkegutschein im Wert von 50 $. Die Disco war recht groß, der Einlass erfolgte für uns über die Members-Line (Mitglieder). Als wir jedoch drin waren, folgte der Schock. Sie spielten ur-ur-ur-uralte Musik auf zwei Ebenen. Wir waren in der "Dorfdisco" von Melbourne gelandet. Wir beschlossen, nur schnell den Gutschein zu "vernichten", ein wenig das Tanzbein zu schwingen und dann wollten wir uns auf die Suche nach einer anderen Location machen.

Endlich draußen, liefen wir durch die Innenstadt, um andere nette Bars zu finden, doch die meisten wollten noch immer (es war bereits gegen zwei Uhr) Eintritt haben. Also hielten wir vor einem kleinen Restaurant, da sich einige mit einem Stück Pizza stärken wollten. Ich wartete mit Lisa, Kali und Lucas draußen, als sich plötzlich ein betrunkener Typ in unsere Gruppe gesellte, der gerade drei Stück Pizza gekauft hatte. Ich sah ihn an (erinnerte mich an unsere heute entdeckte Berufung) und meinte nur „Oh, vielen Dank! Wäre aber nicht nötig gewesen!“ und deutete auf seine Pizzastücke. Daraufhin bot er uns diese an. Wir lassen uns ja nicht lange bitten, wenn es darum geht, etwas umsonst zu bekommen. Also griffen wir, Lisa und ich, zu. Ein Stück war ihm wohl zu wenig, also ging er wieder rein und kam erneut mit drei Stücken heraus und gesellte sich wieder zu uns. Diesmal fragte er uns, ob wir noch was wollten. Da Kali beim ersten mal noch nichts genommen hatte, nahm sie diesmal eins und genau das Stück, was er unbedingt gerne essen wollte. Also ging er wieder rein. Crazy Leute…! Lucas, als einziger Junge in unserer Runde, konnte uns beim genießen der Pizza nur zusehen. Es ist schon manchmal echt toll, eine Frau zu sein!!!

Zurück im Hostel, verzogen sich die meisten gleich ins Bett. Ich nutze diese Gelegenheiten ja gerne, um mich mit Einheimischen bzw. Englischsprechenden zu unterhalten. Diesmal gesellte ich mich zu Morry in die Küche oder er sich zu mir, als ich mir schon mal ein paar Brote für mein späteres Frühstück schmierte. Da es Frühstück nur von sieben bis neun gibt und ich nicht gewillt oder fähig sein werde, dann wieder aufzustehen. In Dtl. ginge das nicht. Dort nennt man das dann Diebstahl. Aber hier bekam ich nur ein anerkennendes „Cleveres Mädchen!“ vom Hostelpersonal. Morry ist ursprünglich aus Tasmania, schon im reiferen Alter und arbeitet drei Nächte (am WE) hier im Hostel (Aufräumen und für die Sicherheit sorgen). Und davon kann er super leben – braucht keinen weiteren Job. Irgendwann will er nach Taiwan, um dort ein kleines Café zu eröffnen. Er gab mir ein paar Tipps zur Jobsuche hier und gegen vier Uhr morgens, packte ich mich dann ins Bett.

26.10.2009
Am Samstag wollten wir eigentlich wieder auf die Piste gehen, leider waren wir alle noch so müde, dass die meisten den Treffpunkt verpasst haben – darunter war auch ich. Also beschloss ich, mir eine DVD anzuschauen, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Ich lieh mir also „Cloverfield“ an der Rezeption aus. Für alle, die den Film nicht kennen, das ist ein Film, aufgebaut, wie eine Dokumentation (also nur privat gedrehte Videoaufnahmen) über den Untergang der Menschheit. Was heißt, knappe zwei Stunden, rennen Menschen schreiend durch die Gegend und dementsprechend sind auch die Aufnahmen. Am Ende des Filmes, war mir so schlecht, wie nach zwei Stunden Achterbahn fahren! Ich dachte schon, ich müsste mich noch übergeben, so schlecht war mir. Ist mir ja noch nie passiert. Und dann musste ich auch noch feststellen, dass sich diese Opfer (Übelkeit) noch nicht mal gelohnt hat. Der Film war einfach nur eine Katastrophe mit einem blöden Ende.

Gestern fuhr ich dann mit Cameron (New Zealand), Lisa, Kali und Lucas nach St. Kilda an den Strand. Wir haben gehört, dass dort, bei Sonnenuntergang, Pinguine an Land kommen sollen. Das wollten wir uns also nicht entgehen lassen.

Schnell eine Jacke eingepackt, machten wir uns mit der Tram (Straßenbahn) auf den Weg. In St. Kilda angekommen (ist nur ein paar Minuten von Melbourne entfernt), war es noch sonnig, aber schon echt windig. Wir schlenderten erst durch die Promenade und dann am Strand entlang. St. Kilda ist wunderschön, mit Palmen und einem herrlichen Sonnenuntergang – der allerdings so schnell ging, dass ich gerade mal ein Foto von schießen konnte. Der Wind war gnadenlos kalt, doch wir kämpften uns weiter zum „Pinguin-Strand“ vor. Mittlerweile hatte ich schon eine Decke um mich gewickelt und eine Mütze und Kapuze auf, um dem Wind zu trotzen, aber es war dennoch super kalt. Erst recht, als wir auf den Pier raus liefen. Dann endlich hatten wir den besagten Strandabschnitt (der allerdings nicht entlang der Küste ging, sondern direkt rein ins Meer) erreicht. Um einige Bereiche haben sich kleinere Menschentrauben versammelt, also begaben wir uns zu erst dort hin. Es gab nur zwei Möglichkeiten, warum dort so viele Menschen standen – ein Unfall oder Pinguine, wobei die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher war. Und dann erspähten wir sie im Dunkeln. Einige Pinguine-Lifeguards waren ebenfalls da, um die Besucher daran zu hindern, Blitzlichtbilder zu schießen. Diese hatten rotes gedämmtes Licht dabei, womit sie auf die Tierchen zeigten, damit man überhaupt etwas sieht. Und die Tierchen waren so putzig. Einer lief plötzlich vor mir auf dem Steg und schaute mich an. Als ich allerdings näher kam, lief er geschwind davon. Wie süüüüüüüüüüüß.

Als es zu kalt wurde (Cameron, der ja eigentlich nur die herrliche Sonne aus Neuseeland kennt, hatte nur Flip Flops an und sponserte seinen Pulli für Kali, sodass er nur noch im T-Shirt unterwegs war), begaben wir uns auf den Rückweg. Während wir auf unsere Tram warteten, unterhielten wir die anderen Wartenden mit unserem Gesang…

Zurück im Hostel – es war ja noch nicht spät - wollte ich es mir noch in meinem Bettchen mit einem Film gemütlich machen. Doch als ich in mein Zimmer kam (ich teile ja jetzt mein Zimmer mit drei Jungs), waren die zwei Argentinier bereits im Bett. *grrrrr* Dennoch schaute ich mir wieder einen Film mit Weltuntergangsszenarium an. Irgendwie ja doch immer das Selbe, dennoch war es echt spannend gemacht. Der Film hieß „Knowing“, ist also – wer auf so etwas steht – zu empfehlen.

Heute wollte ich eigentlich meinen CV (Lebenslauf) in der Bücherei ausdrucken, hab aber leider die Mitgliedskarte vergessen. *typisch ICH* Nun muss ich auf Ian oder Lucas warten, die eine haben. Wird also wieder ein erfolgloser dennoch aber entspannter Tag (die Sonne scheint nämlich herrlich heute) Gott, bin ich froh, dass ich jetzt hier und nicht in Deutschland bin *lol*

Mittwoch, 21. Oktober 2009

20.10.2009
Heute ging es relativ früh hoch, da wir auf den Victoria Market wollten und dieser nur von 6 bis 14 Uhr auf hat. Das ist ein sehr großer und bekannter Markt hier in Melbourne, wo man Kleidung, Lebensmittel, Tiere, etc. erwerben kann.

Als wir den Markt dann erreichten, schlug mein Herz höher. Zig Verkaufstische reihten sich aneinander und man konnte alles erwerben, was man so braucht. Als erstes kaufte ich mir eine etwas wärmere Jacke - der Wind abends ist doch ziemlich frisch - mit dem großen Aufdruck "Australia" (peinlich, ich weiß, dafür aber günstig). Und wunderschöne Kleider gibts da. Werd nochmal wiederkommen und einen Girlysday einlegen und Kleider shoppen gehen...

Dann erreichten wir ein Haustiergeschäft, in dem kleine süße Jack Russel Welpen auf ein neues Zuhause warteten. Wie gern hätte ich mir einen davon eingepackt. Schon ein paar Tage zuvor - ich stand vor einem anderen Haustiergeschäft - sah ich kleine süße Kätzchen, wie sie rumbolzten, ihre Schwänze fingen und aufeinander sprangen. Hmmm, wie sehr mir meine Mulle fehlt...!

Dann erreichten wir den Obst- und Gemüsebereich und kauften super günstig ein. Ein Kilo Wassermelone kostete nur einen Dollar! Drei Knollen Knoblauch gab es schon für ebenfalls einen Dollar. Also deckten wir uns mit ein paar leckeren Dingen ein und beschlossen, den super sonnigen Tag im Park zu verbringen...

Montag, 19. Oktober 2009

Verwirrende Unterschiede...

19.10.2009
Da es derzeit nicht wirklich etwas Spannendes zu berichten gibt – Melbourne ist nun nicht die Sightseeing City - hab ich mir etwas anderes überlegt, damit ihr wenigstens etwas von mir hört bzw. lesen könnt. Ich hab mir mal Gedanken gemacht (auch auf Wunsch einiger Freunde), was es so für Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem Leben hier in Australien gibt! Hier einige Beispiele...

Linksverkehr
Neben dem allbekannten Linksverkehr (skurril, wenn man das erste mal „verkehrt herum“ in den Kreisel fährt), läuft man hier auch auf der linken Seite des Fußweges. Aber im Gegensatz zu Deutschland, schaut dich keiner böse an, wenn man doch mal auf der rechten Seite läuft. Blöd nur, wenn man sich nicht ans Linkslaufgebot hält, während man sich einer Rolltreppe nähert. Die sind nämlich auch Seitenverkehrt.

Straßensicherheit
Steht man als Fußgänger in Sydney an den diversen Straßenkreuzungen, braucht man nicht verzagen, wenn man nicht weiß, in welche Richtung man zu erst nach einem heran nahenden Auto schauen soll. Ein Blick auf den Boden vor einem und man ließt den freundlichen Hinweis „look right“ bzw. „look left“. Sehr nützlich, wenn diverse Straßenzweige vor einem liegen, an denen man immer in verschiedene Richtungen schauen muss – was allerdings witzig aussehen muss, wenn man den Kopf dauernd hin und her wirft (unten schauen – rechts schauen – laufen – unten schauen – links schauen – laufen – unten schauen - …)

Rechtsabbiegen
Bewegt man sich dann doch mal mit dem Auto durch die Stadt, kann man auch ganz leicht ins Schwitzen kommen. Nähert man sich einer großen Kreuzung und will hier nach rechts abbiegen, bloß nicht rechts einordnen!!! Nein, man ordnet sich ganz links ein! Ein Schild weißt darauf hin „TURN RIGHT FROM LEFT ONLY“ (rechts abbiegen, nur von links). Bei Grün tastet man sich dann langsam und vorsichtig an die Kreuzungsmitte ran und biegt dann nach rechts ab, wenn alles frei ist. Ziemlich dämlich, da wir in einer Großstadt sind und die Kreuzung nie frei ist, aber das ist die australische Logik.

Grünphasen
Dazu kommt, dass die Grünphasen für Fußgänger sehr kurz sind und die Rotphasen dafür umso länger. Daher wartet hier niemand auf grün (nicht sehr förderlich, wenn man Kinder hat und denen ein gutes Vorbild sein will)! Aber nach nur wenigen Tagen hat man das Prinzip verstanden, wann man gefahrlos an den stark befahrenen Strassen bei rot laufen kann.

Laufrichtung
Damit auch die „dummen“ Besucher in öffentlichen Einrichtungen verstehen, auf welcher Seite sie zu laufen haben, findet man auf dem Boden Pfeile in Gehrichtung. Aber nicht nur vereinzelt einen, sondern jeden Meter einen und man braucht nur stupide den Pfeilen folgen, um auch wirklich alles in der Einrichtung zu sehen.

Spülen für Groß oder Klein?
Wo wir gerade bei Hinweise für Dumme sind… Begibt man sich auf die Toilette, kann man nach seinem Geschäft entscheiden, ob man die Taste am Wasserkasten für große oder kleine Geschäfte drückt. Das Zeichen dafür würde ich mal so beschreiben: Es ist ein Kreis – ähnelt dem Toilettenrand, wenn man von oben reinschaut – entweder komplett braun oder mit einem braunen Halbkreis. Wer die Wahl hat, hat die Qual! Aber halbvoll ist ja für andere schon wieder halbleer!!! Und wer bestimmt eigentlich, welches Geschäft nun groß oder klein ist…?!

Toilettenstrudel
Übrigens gibt es hier in Australiens Toiletten keinen Strudel (ich wurde von vereinzelten Personen gebeten, heraus zu finden, ob das Wasser in den Toilette eine Abflussrichtung nach rechts oder links hat)! Die Spülung die von oben kommt, ist so stark, dass man nicht erkennen kann, wohin es dann abfließt. Also, ich kann da keine Richtung erkennen…!

Apropos Wasser
Stilles Wasser ist hier in den meisten Cafés bzw. Restaurants gratis. Setzt man sich also an einen Tisch, bekommt man zuerst eine Flasche Wasser und Gläser auf den Tisch gestellt und dann nehmen die freundlichen Mitarbeiter erst die Bestellung auf.

Freundlichkeit der Aussie’s
Kommt man in ein Geschäft oder trifft man jemanden irgendwo, wird man auf jeden Fall mit einem „Hello, how are you?“ begrüßt. Viele denken, dass das nur Oberflächlichkeit ist. Aber ich mag das mehr, als die unfreundlichen und meist genervten Gesichter in Deutschlands Geschäften. Doch noch besser finde ich, dass man hier noch einen „Spitznamen“ bekommt, bevor man sich überhaupt kennen gelernt hat. Da kann es einem passieren, dass man in einem Laden mit „Hey mate (Kumpel), how are you?“ begrüßt wird. Oder bedankt sich jemand, heißt es liebevoll „Thanks sweety!“ Hat man dann doch schon ein oder zwei Wörter miteinander gewechselt (unter Backpackern heißt das, dass man sich ja jetzt schon fast ein Leben lang kennt), dann wird an fast jedem Satz ein „honey“, „hun“ (Kurzform von honey) oder „luv“ (Liebes) angehangen. Das gibt einem irgendwie immer das Gefühl, man sei was Besonderes. Claire – vom Hostel in den Blue Mountains – macht das sehr gern. Wenn sie mit einem sprach oder jemanden um etwas bat, dann fügte sie immer ein liebevolles „luv“ an ihren Satz. Das machte sie sehr liebenswert. Aber ihre ganze Art war sowieso sehr liebenswert! Sie ist so ein fröhlicher lebenslustiger – ständig lächelnder – durchgedrehter Mensch.

Türschlösser und ihre Schließrichtungen
Was mich hier allerdings noch immer verzweifeln lässt, sind die Türschlösser und deren Schließrichtungen. Soweit ich mich erinnern kann, hatten alle Türen in Dtl. (bis auf die Wohnungseingangstür in Cottbus) das Schloss auf der linken Seite der Tür und dreht man den Schlüssel dann im Uhrzeigersinn nach rechts, öffnet man die Tür und nach links, verschließt man sie. Ganz simpel!!!

Hier allerdings ist es ganz konfus.
- Mein Hotelzimmer in SYD hatte das Schloss auf der RECHTEN Seite der Tür, zum Aufschließen konnte man den Schlüssel allerdings in BEIDE Richtungen drehen.
- Die Duschtür in SYD hatte das Schloss auf der LINKEN Seite der Tür und zum aufschließen dreht man den Schlüssel nach LINKS, zum verschließen nach RECHTS.
- Die Toilettentür in SYD hatte das Schloss auf der RECHTEN Seite der Tür, zum aufschließen dreht man den Schlüssel nach LINKS, zum verschließen nach RECHTS.
- Mein Hotelzimmer in MELB hat das Schloss auf der LINKEN Seite und zum aufschließen dreht man den Schlüssel nach LINKS.
- Die Glastür zu jedem Stockwerk in MELB hat das Schloss auf der RECHTEN Seite und zum aufschließen dreht man den Schlüssel nach RECHTS.
Ich könnte immer so weitermachen. An jeder Tür variiert die Schlossseite und die Schließrichtung. Und dazu kommt noch, dass man fast überall den Schlüssel über Kopf ins Schloss stecken muss. Ich hoffe, ihr seid jetzt genauso verwirrt, wie ich hier…

Rasen betreten verboten!
Wer kennt sie nicht, diese Hinweisschilder in Deutschland?! Weiß eigentlich einer den Grund, warum das bei uns verboten ist?
Hier jedenfalls findet man diese Schilder nicht. Ganz im Gegenteil! Schilder mit dem Aufdruck „Rasen betreten erwünscht. Bitte lauft auf dem Rasen, umarmt Bäume und berührt die Pflanzen!“ sind in Australien stark verbreitet. Wir werden dazu aufgefordert, wieder mit Mutternatur in Berührung zu kommen, sie zu spüren und zu erleben.

Das Gras ist hier übrigens ganz anders. Es ist sehr hart und legt man sich drauf, piekt es einen unangenehm in die Haut. Dass die Pflanzen und Bäume hier anders sind, muss ich ja nicht extra beschreiben. Würde hier auch den Rahmen sprängen.

Mond und Sterne
Wenn man dann Nachts rauf zum Himmel schaut, sieht man nicht nur andere Sterne und Sternbilder, auch der Mond ist anders, denn während er Ab- oder Zunimmt, liegt er.

Shopping
Nachdem ich ja nun knapp einen Monat hier bin, sind mir einige Dinge eingefallen, die ich im Laden vermisse.
Brot ist hier fast ungenießbar. Es ist super weich und wabbelig. Drückt man ein Paket Brot zusammen, geht es nach wenigen Sekunden wieder in den Ursprung zurück. Es sättigt kaum und ist nur getoastet genießbar.
Würstchen sind hier ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig. Die sind in einer – zwar essbaren – Haut, dafür ist sie aber ziemlich hart (keine Ahnung, aus was die besteht). Aber die Würste schmecken hier bei weitem nicht so gut, wie unsere tollen Wiener Würstchen. Oh man, wie ich die vermisse.
Medizin, die man hier im Supermarkt bekommt – teilweise auch die Medizin, aus den Apotheken – ist sinnlos. Sie wirkt überhaupt nicht und ist einfach nur teuer. Also, wenn man richtig krank ist, lieber zum Onkel Doktor gehen und sich richtige Medikamente verschreiben lassen. Auch teuer, aber wirkt wenigstens schnell.
Taschentücher/Klopapier ist hier der Horror. Nachdem ich ja nun stark erkältet war, brauchte ich täglich etwa sechs (!!!) Packungen Taschentücher. Die Dinger sind hier sooooo dünn, dass sie – bei starker Erkältung – nicht mal für ein mal Schnauben ausreichen. Dazu kommt, dass die Dinger nicht weich sind, auch wenn es drauf steht. Ich vermisse meine Softis-Taschentücher. *heul* Die gute alte Deutsche Qualität!
Und das Toilettenpapier erinnert mich eher an Kreppapier. Einlagig, allerhöchstens zweilagig, aber super hart! *autsch*

Bezahlt wird hier ja bekanntlich mit dem Australischen Dollar. Hier sagt aber keiner „Dollar“. Umgangssprachlich sind es Bugs (= Käfer, Aussprache: Bags).

Alkohol
Wie auch in den USA, ist das Trinken in der Öffentlichkeit hier ebenfalls verboten. Wer dennoch Alkohol auf der Strasse genießen möchte, wickelt seine Flasche einfach in eine braune Papiertüte ein. Auch der Alkoholkonsum ist hier durch die Regierung geregelt. Man erhält Alkohol nur in sogenannten „Bottle Shops“ (Flaschenläden), welche aber auch erst zwischen vier und fünf Uhr Nachmittags öffnen.

Das englische F***-Wort
OK, das hier ist jetzt nichts für die Kleineren unter euch (Liebe Eltern, bitte nicht vorlesen!!!)

Die englische Sprache und ihre Eigenheiten ist doch sehr belustigend. Im Groben und Ganzen ist die englische Sprache doch sehr vereinfacht – keine elend langen Sätze bilden, ein Wort reicht meist aus, um einen ganzen deutschen Satz zu beschreiben. Aber was ich noch witziger finde ist, dass man mit einem einzigen Wort, fast einen ganzen Satz bilden kann. Glaubt ihr nicht? Hab ich letztes Wochenende gehört, als einer – der zu viel getrunken hatte - aus einer Bar rausflog… Also, noch mal. Das hier ist nix für Kinder!!!

Hier also der Satz aus (fast) nur einem einzigen Wort gebildet…

“Fuck you, you’re fucking Fucker!”
(eine Übersetzung ist glaub ich nicht nötig)

Der Typ hat sich etwa zehn Minuten mit den Türstehern angelegt, aber man hat meist nur das F***-Wort gehört. Kommunikativ, aber doch ohne wirklich viel zu sagen! ;o)

Samstag, 17. Oktober 2009

16.10.2009
Die letzten Tage waren nicht sehr aufregend. Neben Schlafen, standen meist nur noch Essen und Duschen auf meinem Tagesprogramm. Dafür wurde ich aber gut umsorgt. Ian versorgte mich mit Tee und Taschentüchern (da ich zu schwach war, raus zu gehen) und David und Benni (die Jungs die ich aus Sydney kannte), bekochten mich auch mal. Ein bis zwei mal war ich hier mit Philip (GER) und Ian (Engl.) in der Stadtbibliothek, da es dort kostenloses WiFi gibt. In einem separaten Raum sind zig Flachbildschirme und Spielkonsolen aufgestellt. Was uns gleich zum Wii spielen anregte. Um die Langeweile abends zu vertreiben (nur im Bett liegen ist der reinste Horror), veranstalteten wir ein paar Videoabende. Und eines abends, auf dem Rückweg zu meinem Hostel, bin ich hier im Park meinen ersten Possums – eine kleine Familie mit Baby - begegnet. Die sind ja soooo süß…! Leider mussten wir Philip und Michelle „bye bye“ sagen, da deren Reise bereits weiterging.

Seit gestern geht es mir wieder richtig gut. Daher hielt ich mich den größten Teil des Tages in der Stadt auf. Zuerst gab es in Chinatown „All you can eat“ für nur 9 $ und dann machte ich noch einen Stadtrundgang durch die Parks, bis an den Yarra River (Fluss) und ab zum Casino „Crown“. Nein, nicht zum spielen!!! Jeden Abend gegen acht Uhr, sobald es dunkel ist, findet dort eine Feuershow statt. Aus den Säulen vor dem Eingang und die Promenade entlang, schießen dann riesige Flammen empor.

Was hat sich noch so in den letzten Tagen getan? Oh ja, meine Pläne haben sich mal wieder etwas geändert. Ich werde vorerst in Melbourne bleiben und versuchen einen Job zu finden, um die Reisekasse aufzubessern (Melbourne soll der beste Ort dafür sein). Ian hat bereits nach einem Tag suchen (genauer, nachdem er nur einen CV ausgehändigt hatte) einen Job bekommen. Ich hoffe, das geht bei mir auch so schnell. Nach etwa einem Monat (so genau werden wir das aber auch nicht nehmen), wollen wir uns nach einem Van umschauen und dann soll es zusammen über die Great Ocean Road Richtung Westküste gehen. Auf der Suche, nach einem Job auf einer Range, mit Pferden, Kühen und harter Arbeit… oder so ähnlich. ;o)

Dann war ich gestern Abend endlich mal richtig aus. Wir machten uns zu sechst auf den Weg in eine Backpacker Bar. Aber da die meisten dort nicht mal mehr richtig stehen konnten, beschlossen wir, weiter zu ziehen. Ian erinnerte sich an einen Club, den wir also aufsuchten. Inzwischen fing es an zu regnen - Melbourner Mistwetter - und als wir dann endlich den Club erreichten, machten wir sofort wieder kehrt - Stripnight!!! Nur nackte Frauen und hechelnde Männer im Lokal. Mira (GER) erinnerte sich an einen Irish Pub, war sich aber nicht mehr sicher, wo der genau war. Also irrten wir einige Zeit durch das verregnete Melbourne Zentrum, bis wir endlich fündig wurden. Und es hat sich gelohnt. Der Laden war voll und eine Band spielte life. Wir feierten und tanzten die ganze Nacht. Und das schöne ist, wenn man hier jemanden aus Versehen anstößt, bekommt man keine bösen Blicke, sondern animiert dadurch andere, mit einem zu feiern. Nach nur kurzer Zeit, bildete sich eine riesige Traube Menschen um uns. Gegen vier Uhr fiel ich dann müde in mein Bett. Leider hatte ich vergessen, meine Zimmermiete zu verlängern. Daher musste ich gegen halb zehn Uhr schnell zur Rezeption runter, um mein Bett zu sichern. Da das aber schon vermietet wurde, musste ich auch noch in ein anderes Zimmer ziehen – und das am frühen Morgen, nach dieser Nacht! Aber ich kann wenigstens bleiben. Puha…

Montag, 12. Oktober 2009

Mich hat's voll erwischt...

10.10.2009
Als mein Zimmer zwischen 17 und 18 Uhr langsam zum Leben erwachte, entschloss ich mich auch dazu, mich aus dem Bett zu bewegen. Mir ging es nicht wirklich besser, aber auch nicht schlechter. Nun hatte ich auch Gelegenheit, meine Mitbewohnerinnen kennen zu lernen (Stefanie aus England und Lora aus Irland). Nach einer heißen langen Dusche, ging ich runter in die Küche, um mir Pasta zu machen. Ich traf auf die beiden deutschen Jungs, mit denen ich bereits in Sydney um die Häuser gezogen bin. Die Küche war ziemlich überfüllt und so kam ich auch mit einigen anderen Hostel-Mitbewohnern ins Gespräch und erhielt gleich Angebote für ein Mittagessen oder Abendessen in der Stadt, wenn ich mal Lust dazu hab. Da die Medikamente, die man hier so in Supermärkten kaufen kann, überhaupt nicht wirken, war ich froh, als mir eine nette Amerikanerin ein paar von sich anbot.

Nach dem Essen, verzog ich mich gleich wieder ins Bett und hoffte, dass es mir morgen wieder besser geht.

11.10.2009
Die Nacht war der Horror. Ich hab nicht wirklich ein Auge zumachen können. Es war furchtbar laut draußen vor dem Hostel, die Engländerin schnarchte und mein Kopf drohte auf die Größe eines Medizinballs anzuschwellen. Gegen sieben hielt ich es dann nicht mehr aus, stand auf und begab mich runter, um mir einen Tee zu holen. Das Frühstück war bereits aufgebaut und ich beschloss mich, dem hinzugeben. Nach ein paar Tassen Tee, begab ich mich wieder zurück ins Bett und stellte meinen Wecker vorsichtshalber (heut war ja pancakes-Sunday)!!!

Da ich nicht wirklich schlafen konnte, stand ich pünktlich gegen 11 Uhr unten vor der Küche. Der Geruch von heißem Fett und pancakes-Teig stieg mir in die Nase. JA!!! Wenigstens ein tolles Erlebnis in Melbourne! Die Schlange wuchs schnell an und als ich mich ebenfalls zu den Hungrigen gesellte, lernte ich Philip (GER), Michelle (Kanada) und Ian (England) kennen. Michelle und Ian gestanden mir nach kurzer Zeit, dass sie gar nicht im Hostel wohnten, aber von den tollen pancakes gehört hatten. :o) Frech kommt weiter…! Michelle wird in wenigen Tagen nach Neuseeland weiterreisen, Philip will bald nach Byron Bay und Ian will alles in Australien sehen, hat aber keinen Plan. Ich erzählte ihm von meinen Plänen, über die Süd- zur Westküste zu reisen und dass ich eigentlich noch nach einem travelmate suche. Nun will er sich mir anschließen und wir wollen schauen, wie wir am besten an einen Wagen rankommen. Perfekt, jetzt muss ich nur noch schnell wieder gesund werden!

Ian, Philip und ich trafen uns später noch mal wieder, um ein paar Dinge in Coles einzukaufen und evtl. noch über unsere Reisepläne bei einem Drink zu plaudern. Endlich sah ich mal was von Melbourne. Und das tolle ist, die Sonne scheint – so, wie ich es mir gewünscht hatte!!! Melbourne wirkt genauso wie Sydney riesengroß – ist aber bei weitem nicht so überfüllt. Hier trifft man auch nicht ständig nur auf Chinesen, Japaner, Koreaner oder Thai’s. Wenn man in Sydney in einen Laden geht, sitzt meist einer der vorher genannten hinter dem Tresen. Sydney ist ganz und gar nicht Australien! Da ich mich noch nicht mit Melbourne im Lonely Planet Reiseführer beschäftigt habe, weiß ich auch noch gar nicht, was es hier so interessantes gibt. Aber ich werd es die Tage schon noch raus finden. Beim schreiben wurde mir gerade bewusst, dass ich früher immer großen Respekt vor solch Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt hatte und nun tingle ich allein durch die berühmten Großstädte von Australien. Klingt wahnsinnig gut, wenn man das mal ausspricht! :o)

Der Einkauf schlauchte ganz schön und als ich dann auch noch Hitzewallungen bekam, beschloss ich, zum Hostel zurück zu kehren. Die Jungs brachten mich zurück und kochten mit mir noch ein Abendessen – zur Abwechslung mal Pasta!!! Ian und ich verabredeten uns für den nächsten Tag, um nach Reisemöglichkeiten zu schauen, dann ging ich wieder in mein geliebtes Bett.

12.10.2009
Als ich nach einer unruhigen fast schlaflosen Nacht die Augen aufmachte, beschloss ich, zum Arzt zu gehen. Ich fühlte mich schrecklich – ich war total verschnupft (trage momentan zur Erhaltung der Arbeitsplätze in der Taschentuchproduktion bei), hatte einen schrecklichen Husten, hatte einen Wahnsinnsdruck auf meinem Kopf, der zu platzen drohte und eine „gefühlte“ Blasenentzündung. Also ab zum Arzt (an dem sich deutsche Ärzte mal ein Beispiel nehmen sollten – 5 Minuten Wartezeit!!!), Symptome erklärt, Test gemacht und schon war klar, dass ich zwei üble Infekte hatte. Er verschrieb mir Antibiotikas und Vitamine und diverse andere Medikamente gegen meine Erkältung. Nachdem ich also 250 $ für Arzt und Medikamente ausgegeben hatte, muss ich nun zweimal täglich sechs verschiedene Pillen schlucken. Und das, wo ich Pillenschlucken doch so hasse! Auf dem Rückweg ins Hostel, verlief ich mich natürlich erstmal total (trotz Karte) und als ich wieder im Bett lag, viel mir ein, dass ich in etwa fünf Minuten keine Taschentücher mehr haben werde. Verdammt!!! Aber Ian – mein Retter in der Not – besorgte mir zwei Ladungen Taschentücher und Früchtetee. Da er nicht hier im Hostel wohnt, kam er nicht bis zu meinem Zimmer. Daher schickte er die Rezeptionistin, die mir gleich noch eine heiße Tasse Tee fertig machte. Man, bin ich froh, dennoch ein wenig Pflege zu bekommen. Es gibt ja nichts schlimmeres, als in einem fremden Land, in einer fremden Stadt, unter Fremden ganz allein zu sein – ohne Führsorge von anderen, wenn man krank ist. Ich bin hier zwar nicht so umsorgt, wie Zuhaus (nur Mama’s Pflege ist die Beste), aber es ist dennoch ganz schön so. Nun muss ich mich bis Freitag schonen, dann will mich der Arzt wieder sehen...

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